Als ich aufwache, fällt mein erster Blick heute auf den Kalender, der gegenüber von meinem Bett an der Tür hängt. Das Datum des 23. Dezembers ragt mir ins Auge und ich fange an mich tierisch zu freuen. 'Juhu, morgen ist Heiligabend und heute kann ich endlich die letzten Geschenke kaufen', freue ich mich in Gedanken. Also mache ich, dass ich schnell runter in die Küche komme, in der mich wieder etwas erfreut. Ich finde nämlich auf dem Küchentisch einen Zettel von meiner Mutter, auf dem steht, dass sie erst morgen Früh wiederkommt, da sie zu meiner Tante gefahren ist.
Schnell esse ich etwas, ziehe mich an und fahren dann mit der U-Bahn in die Mall. In der Mall sehe ich schon einige wenige Menschen, die mich alle mit einem kurzen Knuddler oder mit einem Stoß begrüßen. Daher strahle ich auch schon übers ganze Gesicht, als ich das erste leere Geschäft betrete. Ich sehe mich um und finde auch gleich auf Anhieb das perfekte Geschenk für meine Mutter. Ich gehe also auf die kleine Vitrine zu und sehe mir den kleinen Silberring an, der dort für 49€ zum Verkauf steht. Und erneut freue ich mich, weil der Ring so billig ist und ich ihn sofort kaufen kann. Als ich dabei bin den Laden, mit dem Ring in der Tasche, zu verlassen, höre ich noch wie im Radio über die 44 ungeklärten Morde in meiner Gegend gesprochen wird. Dann will ich den Laden aber endgültig verlassen, allerdings geht diesmal die Alarmanlage an und zwei Polizisten kommen auf mich zu. Verhalten lächle ich ihnen zu und sie grinsen zurück. "Herzlichen Glückwunsch! Sie sind die 50.Person diese Woche, die diesen Ring gekauft hat. Wenn sie uns bitte folgen würden", sagt der eine Polizist. Ich lächle erneut, nicke dabei und dann laufen wir wie drei alte Schulfreunde nebeneinander durch die Mall. Die wenigen anwesenden Menschen um uns herum winken uns freundlich zu. Wir winken zurück und laufen weiter bis wir vor einem Bistro halten. 'Zum alten Ring' steht auf einem Schild und ich muss an den Weihnachtsring in meiner Tasche denken. Die beiden Polizisten betreten das Bistro, so dass ich ihnen schnell folge, und zu dritt setzten wir uns an einen Tisch in der Ecke. Wir unterhalten uns ein wenig über ihre letzten Fälle und ich finde heraus, das sie mit den momentanen Killerstars aus den Nachrichten zu tun haben. Ich beglückwünsche sie dafür und sie bedanken sich lächelnd.
Nachdem die Polizisten dann auch noch mein Getränk bezahlt haben, durfte ich wieder gehen. Ich gehe durch die Mall zurück und suche den kleinen Laden von vorher, allerdings finde ich ihn nicht und gebe nach kurzer Zeit die Suche auf. Nur ein kleiner Ring in meiner Tasche bezeugt mir, dass es ihn gegeben hat.
Als ich dann alle Einkäufe erledigt habe und noch einmal durch die Mall gehe, merke ich, dass auch meine zwei Polizeifreunde nicht mehr zu finden sind. Ich denke nicht weiter darüber nach und mache mich auf den Weg nach Hause.Vor meiner Haustür merke ich, dass ich meinen Schlüssel liegen gelassen habe und der Ring ist plötzlich auch verschwunden. Ein wenig traurig macht mich das schon ,allerdings möchte ich jetzt in das Haus. Also gehe ich zur Hintertür hinein in die Küche, in der ich meinen Schlüssel finde. Als ich dann ins Wohnzimmer komme lache ich auf.
An der dunkelroten Wand neben dem Fernseher, hängt meine Mutter. Sie ist dort aufgespießt worden.
Als ich nähertrete, sehe ich den Ring mit einer kleinen 50 an ihrer Hand und einen Zettel, der auf ihrer Stirn klebt. Ich denke noch: 'Sie ist bestimmt gerne so gestorben. Aufgespießt an der Wand, wie Jesus am Kreuz'. Dann lese ich den Zettel:
'Fröhliche Weihnachten!
Deine Star-Polizisten'
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Der Weihnachtsring
Short StoryEine kleine Satiere die ich einmal im Deutschunterricht geschrieben habe. Viel Spaß beim lesen.