The Beginning ✅

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PoV. Lara

Es war kalt. Fast schon eisig als ich die Wohnung meiner Oma verließ, mich auf die Straße begab, und mich auf den Weg nach Hause machte. Obwohl es erst 17 Uhr war begann die Sonne schon langsam zu verschwinden, was eigentlich nichts ungewöhnliches für die Jahreszeit war. Es war anfang des Jahres und eigentlich normal das es früher Dunkel wurde.

Auf meinem Weg nach Hause wäre ich einige Male fast hingefallen, da es durch den ständigen Wechsel von Sonnenschein und Eiseskälte sehr rutschig wurde. Ich tastete mich Schritt für Schritt langsam vor, um gefährliches hinfallen zu Vermeiden.
Es waren noch knapp 100 Meter bis nach Hause und ich beschloss meine Geschwindigkeit zu erhöhen, um schneller wieder ins warme Bett kommen zu können.
Ein großer Fehler, wie ich schon bald feststellen musste. Ich fühlte mich zu sicher und so musste es ja passieren. Es ging so schnell das ich nicht in der Lage war zu registrieren, das ich stürzte.

Schmerz durchzog meinen Körper als ich auf dem Boden aufkam.
Nun saß ich da. Hier unten war es sogar noch kälter.
Ich sah mich um und bemerkte erst jetzt das die Straße komplett leer war und das ich ganz alleine war. Schnee rieselte langsam vor mir hinunter und landete sanft auf der einigen Straße.
Ich genoss die Ruhe und blieb noch einen Moment lang auf dem Kalten Boden sitzen. Mein Kopf war frei von allem. Alle Sorgen, alle Ängste waren wie vom Erdboden verschluckt. Es war fast so als würde die eisige Luft in meinem Kopf eindringen und meine Gedanken reinigen. Es war wunderschön.

Eine wohlbekannte Stimme unterbrach die Stille.
"Hey! alles gut bei dir?"
Es war der Nachbars-Junge, der mich von Fenster aus beobachtet hatte.

Plötzlich duchzog mich die Kälte und ich zuckte zusammen. Mir war vorher garnicht aufgefallen wie kalt es doch war.
Ich stand auf und nickte dem Jungen zu. Er lächelte, drehte sich um und Schloss das Fenster hinter sich.
Schmerz durchzog mein linkes Bein, auf welches ich gefallen war. Ich unterdrückte den Schmerz und ging weiter.
Es waren noch ein paar Meter bis zur Haustür.
Als ich ankam blieb ich vor der Tür stehen und klingelte. Ich konnte bereits durch das Glas in der Tür, meine immer näher kommende Mutter sehen.
Sie öffnete mir die Tür und ein wohlriechender Geruch kam mir entgegen. Ich trat ein, zog meine Jacke und Schuhe aus und trapte die Treppenstufen in mein Zimmer hinauf.

Angekommen schmiss ich mich aufs Bett und zog meine Decke über meiner kalt gefroren Körper.
Ich nahm mein Handy in die Hand und öffnete WhatsApp.
3 neue Nachrichten aus 2 Chats.
Die ersten 2 Nachrichten kamen aus meiner Klassengruppe. Es war Sonntag Abend, also war es klar das irgend jemand nach den Hausaufgaben fragte. Und so war es auch.
Ich hatte keine wirkliche Lust morgen in die Schule zu gehen. Ich ging nämlich auf ein Internat, was bedeutete, dass ich 5 Tage lang von meinen Freunden und meiner Familie getrennt war.
Wobei mir letzteres nicht so wichtig war. Klar. Ich liebte meine Familie aber in letzter Zeit hatte es immer wieder Streit gegeben, weswegen ich eigentlich ganz froh war eine Auszeit von ihnen zu bekommen.
Die andere Nachricht kam von Leon.
Er war ein guter Freund, den ich zwar erst seit ein paar Monaten kannte aber mir trotzdem sehr wichtig war.
|Hey. Wie gehts dir?:3|
|Gut und dir?:3|
Ich wartete noch einen Moment ob er antwortete aber dies schien nicht der Fall zu sein. Ich legte mein Handy beiseite und schob meine Decke von mir weg und krabbelte zum Bettende. Nun hing mein halber Körper in der Luft.
Ächzend ließ meinen Kopf nach unten sacken und schaute unter mein Bett. Mit einem leisen stöhnen, streckte ich meine Arme aus und zog meinen Pink/Schwarzen Koffer hervor. Ich stand aus meinem Bett auf und begann Klamotten in den Koffer zu werfen.
Es wurden immer mehr und mehr aber das Stapeln der Klamotten fand kein Ende.

Plötzlich kam meine Mutter ins Zimmer und unterbrach meinen Klamotten-Stapel-Marathon.
"Es gibt Essen Liebling. Kommst du?"
Sie lächelte mich an und Warte auf meine Antwort. Ich nickte, lächelte zurück und folgte ihr in die Küche.
Es gab wie jeden Abend Brot und Brötchen. Ich aß schnell mein gewohntes Brötchen mit Marmelade und ging, nachdem alle fertig waren mit essen, wieder in mein Zimmer.
Es war 20:53 Uhr. Ich starte meinen PC und ging auf YouTube. Ich klapperte meine Startseite ab, auf welcher wie immer fast nur Müll war. Gelangweilt ging ich auf Twitter um mir Inspiration für meinen abendlichen Unterhaltungsplan zu hohlen.
Auf meiner Timeline fanden sich neben mehreren Tweets eines YouTubers namens BastiGHG auch ziemlich viel Müll. "As Always halt" ging es mir durch den Kopf.
Eine Freundin von mir fand anscheinend gefallen an ihm, da sie jeden zweiten Tweet von ihm Retweetete. Ich las das dieser Basti anscheinend um 21:00 Uhr auf Twitch Streamen würde. Ich beschloss mir den Stream anzuschauen, da ich eh nichts besseres zu tun hatte.
Meine Suche war erfolgreich und schon nach wenigen Sekunden befand ich mich im Chat des Streamers. Es schien fast so als ob uns jeden Moment ein Superstar begrüßen würde, so wie der Chat abging.
Plötzlich erschien auf dem Bildschirm ein komisch Tanzender Hai, woraufhin alle im Chat anfingen Hai Emotes und den Namen Sharky zu spammen. Verdutzt schaute ich dem Hai beim Tanzen zu, welcher irgendwie eine Art hypnotische Wirkung auf mich hatte.
Im Hintergrund lief Musik und alle warteten auf die Ankunft des Streamers.
Mittlerweile waren 15 Minuten vergangen und noch immer tanzte der Hai wie verrückt. Ich wollte gerade aus Langeweile mein Handy raus holen als eine tiefe männliche Stimme die Musik überlegte. Die Stimme klang sehr angenehm und irgendwie auch ein wenig Sexy. Ich stellte mit vor wie wohl der Mann hinter der Stimme aussehen musste. Der Chat stellte den Sharky-Hype ein und fokussierte sich nun voll und ganz auf den Streamer. 
Ich verfolge den Chat so gut es ging um weiter Infos über den Stream zu erfahren.
Der Name des Streamers war also wirklich Basti. Ich vermutete das das einfach eine Abkürzung für Sebastian oder so war.
Nachdem Basti das Spiel gestartet und in einer Runde gejoint war ging der Spaß erst richtig los. Ich verfolge jeden seiner Schritte und Angriffe um selbst noch etwas zu lernen.

Es war spät geworden. Sehr spät. Als ich das nächste Mal auf die Uhr sah, bemerkte ich das es schon 01:00 Uhr war. Ich hatte offenbar so sehr mein Zeitgefühl verloren das ich keine Ahnung hatte wie spät es tatsächlich war.
Offenbar viel die späte Uhrzeit auch Basti auf, der darauf hin den Stream beendete und allen eine gute Nacht wünschte.

Ich schaltete den PC aus und schlurfte in Richtung Bett.
Erleichtert und Glücklich schmiss ich mich in dieses hinein und legte Decke und Kissen parat.
Meine Gedanken wahren unklar. Ein komisches Gefühl machte sich in mir breit. Ich war glücklich. Irgendwie.

Meine Hand Griff nach dem Lichtschalter und drückte diesen.
Also lag ich da. Ich schloss langsam meine Augen und versuchte einzuschlafen.
Mir war in dem Moment völlig egal das morgen schon wieder Montag war, weil ich einfach Happy war. Basti hatte mich einfach glücklich gemacht. Seine Art war einfach toll. Er war einfach lustig und sympathisch.
Meine Gedanken über Basti verfielen ins unendliche..


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