Prolog

174 10 2
                                    

Um ihn herum versah Feuer den dunklen Gang mit chaotischem Licht. Immer wieder trafen starke Erschütterungen das Raumschiff und ließen ihn gegen die Wände prallen. Ihm war klar, dass sein Schiff untergehen würde, allerdings konnte er nicht zulassen, dass der Kern seinem Feind in die Hände fiel. Eher würde er sterben, was, wie ihm missmutig auffiel, gar nicht so unwahrscheinlich war. Lautes Knallen, von Explosionen und zusammenbrechenden Schiffsteilen verursacht, begleitete ihn auf seinem Weg zu den Docks, als wollten sie die Dramatik seiner Situation verdeutlichen. Er lief nun immer schneller, ging von einem zügigen Tempo ins Joggen und schließlich ins Rennen über. Er war nun nicht mehr weit von seinem Kampfgleiter entfernt. Würde er ihn noch rechtzeitig erreichen, so könnte er in dem Chaos unbemerkt mit dem Kern fliehen.
Ein Krachen, lauter als alle vorherigen, brachte ihn dazu, sich umzusehen. Mit vor Entsetzen geweiteten Augen blickte er hinter sich. Der Boden schien in sich zusammenzubrechen und stürzte einer Welle ähnelnd ein. Jetzt rannte er so schnelle er konnte. Er musste noch ca. 200 Meter zurücklegen, bis er sich in seinen Gleiter setzen könnte und das untergehende Raumschiff verlassen könnte. Doch die Welle des einstürzendem Boden kam immer näher, verschlang Wände, Türen und Kameraden, die leblos auf dem Boden lagen.
Mit langen Schritten sprintete er den Gang entlang. Seine Augen suchten panisch nach der rettenden Hangar-Tür. Sein Kampfanzug ächzte, als er um eine Ecke springe wollte und ungebremst gegen die Wand kracht. So schnell es ging rappelte er sich wieder auf. Sein Visier war gesplittert und behinderte seine Sicht. Trotz alldem stolperte er weiter voran. Der Boden unter ihm zitterte, als dieser nur knapp hinter ihm zusammenbrach. Er stolperte und machte einen einen rettenden Sprung, der ihn um die nächst Ecke beförderte. Endlich sah er die Tür zu den Docks.

Ein Regen aus glühenden Wrack-Teilen prasselte von der großen Hangardecke herunter und schlug mit gefährlichem Zischen auf dessen Boden. Er versuchte nun, keuchend den letzten Rest Kraft aus seinem Körper zu schöpfen und sprintete auf seinen Gleiter zu. Plötzlich sauste ein faustgroßes, rot glühendes Stück Metalle von der Decke. Er versuchte noch, mit einem Hechtsprung dem herunterfallendem Geschoss auszuweichen, doch da traf es schon seine rechte Schulter. Ein starkes Brennen und Stechen durchzuog seine Schulter und lief ihm den Nacken rauf. Sein Kampfanzug konnte das Stück Metalle vom vollständigem Eindringen abhalten, allerdings schmolz sich die Spitze durch den Anzug und in seine Schulter.
Keuchend lag er auf dem Boden. Seine Schulter befand sich in einem Zustand zwischen höllischen schmerz und völliger Taubheit. Er musste das Stück noch möglichst bald aus der Wunde ziehen, damit sein Anzug die Wunde provisorisch Verschließen konnte. Er tastete mit der rechten Hand vorsichtig noch dem Schaft des Metalls. Als er diesesm zu fassen bekam, schloss er die Augen. Er holte tief Luft und zog den Splitter schließlich mit aller Kraft heraus. Ein schauriges Schmatzen ertönte und ihm wurde schwindelig. Er kniete sich, betäubt vom Schmerz, hin und schnaufte mit schweren Zügen.

Die Welt um ihm herum nahm er nur noch als ein gedämpftes Dröhnen war. Verschwommene Bilder von Zerstörung erinnerten ihn an sein Vorhaben. Sein Ziel. Seine Mission. Sein Lebenswerk.
Stöhnend vor Anstrengung raffte er sich auf. Auf allen vieren robte er weiter. Endlich war er an seinem Gleiter angekommen. Er öffnete das gläserne Verdeck und zog sich auf den Pilotensitz. Er drückte ein paar Knöpfe und startete den Raumgleiter. Mit anfänglich leisen Summen brummte der Antrieb auf. Langsam erhob sich das ovale Gefährt und zischte schließlich aus dem Hangar hinaus. Er atmete auf. Hinter sich sah er das zusammenfallende Raumschiff, welches er in letzter Sekunde verlassen hatte. Um dieses schwirrten die feindlichen Kämpfer wie Wespen und zerlegten es mit immer wieder aufblitzenden, rot leuchtenden Strahlen. Über dem Spektakel thronte das Mutterschiff der Angreifer.

Er blickte wieder nach vorn. Er nahm Kurs auf den naheliegenden Planeten, um Kontakt mit - ja, mit wem eigentlich? - aufzunehmen.
Auf einmal ging ein Ruck durch seinen Gleiter. Auf seinem Bildschirm tauchten lauter Warnmeldungen auf. Anscheinend hatten zwei der feindlichen Jäger seine Flucht bemerkt und die Verfolgung aufgenommen. Der erste hatte schon damit begonnen, das Feuer zu eröffnen und gleich einen Treffer gelandet.
Hektisch tippt er nun auf seinem Display rummnund versuchte, seinen Gleiter wieder unter Kontrolle zu bringen - doch vergebens. Sein Anzug hatte aufgrund seiner Verletzung seine Schulter samt Arm betäubt. Seine Fähigkeiten als Pilot waren dadurch stark eingeschränkt. Der Feind versenkte einen weiteren Treffer und der Gleiter geriet ihm nun völlig aus der Kontrolle. Manövrierunfähig schoß er geradeaus auf den Planeten hinzu. Sein glühender Gleitet

In Space - Ein neuer FeindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt