Kapitel 1

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"Morgen mein Schatz aufstehen!!" Na toll ich will nicht egal welcher Tag heute ist. Bestimmt Montag. Iiiiiiii. Doch als ich so drüber nachdenke fällt mir auf das gestern Freitag war. Cool keine Schule!!!

Doch dann merke ich es wie ein sauberer Schlag in die Fresse. Nein. Heute ist Ernte. Der schlimmste Tag des Jahres. Selbst Montage mag ich lieber. Und das bedeutet eine Menge. Toll heute wird irgendjemand ausgewählt der dann mit aufgesetzter Fröhlichkeit in den Tod katapultiert wird.

Dieses Jahr sind es die 23. Spiele. Hmm. Aber ich muss aufstehen wer nich zur Ernte erscheint wird eingesperrt, es sei denn du bist schwer krank. Vielleicht sollte ich mir schnell mit dem Messer in den Arm stechen oder mir doch vor lauter Ungeschicklichkeit auf der Treppe das Bein brechen. Aber dafür hat meine Familie kein Geld. Für den Arzt meine ich.

Ein Schrei der ganz nach meiner Mutter klingt hallt die Treppe hinauf. "Beeil dich du bist immer der Letzte! Wirklich immer! Und wenn du dich nicht beeilst gehst du halt nackt auf den großen Platz das ist mir auch Wurst!" Jaja ich mach ja schon. Chill mal n bisschen.

Tim und Lucas meine beiden älteren Brüder sind bestimmt eh langsamer. Tim ist 18 und damit das letzte Mal bei der Ernte dabei, Lucas ist 16 und ich 15. "Marco!!!" "Ja ich komm ja schon." Schnell Spring ich aus dem Bett das ich mir mit meinen beiden Brüdern teilen muss. Beide groß, ca 1,90 Meter, Muskeln ohne Ende und wirklich kindisch. Sind halt meine beiden lieben Undercoverspasten.

Meistens lieg ich in der Mitte und bekomme immer öfters Platzangst. Früher wurde ich nämlich immer von den beiden aus dem Bett geworfen weil ich am Rand liegen musste. Aber egal. Schnell zieh ich mich an. Baden kann ich nich weil Tim den Wassertrog wahrscheinlich besetzt hat. Und heißes Wasser gibt es danach meist auch keins mehr. Außerdem wäre eine zweite Wanne Wasser zu teuer für uns. Deshalb darf ich meistens im Dreck meiner nach Schweiß stinkenden Brüder baden.

Tim arbeitet in der Holzfabrik 8 und hilft so meiner Mutter, die in der Papierfabrik 14 arbeitet, das Geld für ein wenig Essen zusammen zu sparen. Lucas geht eine Klasse über mir zur Schule. Besonders spannend ist unser leben nicht. Mein Vater ist schon seit Jahren tot. Er starb bei einem Fabrikunfall.

Die einzigen die ich noch habe sind meine Brüder. Sie sind manchmal echt nervig aber sonst hab ich keinen. Meine Mutter ist immer von früh morgens bis spät abends in der Papierfabrik. Und ich seh sie meistens noch nicht mal am Wochenende. Wenn Tim Zeit hat hilft er mir bei den Hausaufgaben oder spielt mit mir auf der Straße.

Dass macht er jetzt schon seit fast einem Jahr seit dem... seit dem... Na toll jetzt fang ich noch an zu heulen. Ok seit dem Daniel in die Hungerspiele musste. Eine Träne läuft mir die Wange hinunter. Wütend wische ich sie weg.

Ich hab es ihm versprochen. Damals als ich ihn das letzte mal sah hat er mir das Versprechen gegeben das ich ihn Wiedersehen werde, doch er

meinte er weiß nicht ob er es halten kann. Daraufhin hab ich ihm auch etwas versprochen. Nämlich das ich nie um ihn weinen werde egal was passiert.

Nie werde ich es vergessen, dieses Versprechen. Er war mein bester Freund. Und wird es immer sein. Ich schniefe noch einmal und wisch mir mit dem Ärmel über die Nase. Ich atme tief ein, und gehe aus dem Zimmer.

Die 23. HungerspieleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt