Kapitel 3

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Schweigend. Still. So gehen wir in Richtung des großen Platzes von Distrikt 7. Es sind schon sehr viele da. Ja klar, schließlich muss fast der ganze Distrikt hier versammelt werden.

Alle 12- bis 18-jährigen mussten sich in die Listen eintragen. Hinter Tim und Lucas stellte ich mich in die Reihe der Jungen an. Sie nehmen Name, und Alter sowie Namen der Eltern in die Liste auf und vergleichen sie mit einer anderen Liste.

Schweigend stelle ich mich neben den anderen 15-jährigen aus meiner Schule auf. Tim muss ganz nach vorne zu den anderen 18-jährigen und Lucas steht einen Block vor mir. Auf der gesamten rechten Seite standen alle Jungen und auf der linken Seite dann natürlich die Mädchen.

In der Menge auf der Mädchenseite erkannte ich Daniels ältere Zwillingsschwestern, beide 17. Die Älteren und Familienangehörigen der Kinder, die zu alt oder zu jung für die Ernte sind, stehen abgegrenzt von ihren Kindern da, manche Mütter halten sich gegenseitig an den Händen.

Mit den 50-tausend Einwohnern von Distrikt 7 ist der Platzt zum stehen sehr eng. Als ich mich von den Zwillingen abwende betritt die Dame des Kapitols die Bühne, die vor den einzigen annähernd prunkvollen Haus in Distrikt 7 aufgebaut ist, dem Justizgebäude.

Sie heißt Mara. Wie üblich trägt sie ganz unpassende Kleidung. Etwas was wohl ein Kleid sein soll. Ohne ihr zu nahe treten zu wollen, es sieht sehr nach einem Kartoffelsack aus. Nur die Farbe ist nicht so schön wie ein Kartoffelsack, die Farbe ist etwas ähnliches wie zerdrückte Bananen.

Aber damit sieht sie besser aus als das letzte Jahr. Um nicht mit meinem Grinsen aufzufallen wende ich mich ab. Als die Bürgermeisterin unseres Distrikts ebenfalls auf die Bühne steigt wird es ruhig. Also ruhiger als davor schon, den keiner will heute und ganz bestimmt nicht jetzt reden.

Denn jetzt kommt worauf wir die ganze Zeit gewartet haben. Die gleiche stinklangweilige Rede wie letztes Jahr, wie jedes Jahr. Sie erzählt von den dunklen Tagen in den sich die 13 Distrikte gegen das Kapitol auflehnten und es stürzten wollten. Doch dies misslang. Das Kapitol zerstörte den 13. Distrikt und versklavte die anderen schlimmer als davor schon. Und so entstanden die Hungerspiele.

Eine Erinnerung daran wie wundervoll großzügig das Kapitol ist und wie viel wir unserer Hauptstadt verdanken. Also außer Hunger, Tod und Qualen nicht viel. Ohne der spannenden Rede zuzuhören schaue ich in der Gruppe von Jungen um die mich umgeben.

Einer von denen hier oder weiter vorne wird bald als Tribut oben neben Mara stehen. Meine Chancen stehen ganz ok. Mein Name ist 12 mal in der Kugel. Vier dafür das ich an den Spielen teilnehmen muss, mit 12 einen, mit 13 zwei und so weiter. Und jetzt mit 15 halt vier. Aber jedes Jahr kann man sich für zusätzliche Zettel eintragen, im Gegenzug bekommt man für jeden einen Tesserastein, so heißen die Steine für die man eine Jahres Ration Getreide und Öl bekommt.Nicht viel aber so das wir gerade so über die Runden kommen.

Meine Brüder haben natürlich auch extra Zettel bekommen weil sie auch für uns zusammenraffen was geht. Tim hat mittlerweile glaube ich um die 44 und Lucas 24 ich mache mir Sorgen um Tim. Er hat sehr viele Zettel.

Aber gerade als ich mich weiter in Tesserasteinberechnungen vertiefen will ruft die Bürgermeisterin:"... und somit sind wir alle sehr dankbar für das gnädige Kapitol das uns so viel Wohlstand bringt. "Mara würden Sie übernehmen?""Jaaaaaa natürlich gern meine Liebe!", ruft die Frau die aus der Stadt kommt die ich so verabscheue. Sie hat den typischen, wirklich bescheuerten Kapitolakzent. Alles klingt so gekünstelt, aber egal!

"So nach dem wir alle dem belebenden Vortrag von der Frau Bürgermeisterin gelauscht kommen wir nun zu dem Punkt auf den wir alle gewartet haben!" Das ist ein so ironischer Satz das ich fast lachen muss, aber nur für einen Moment. Jetzt ist es so weit! Ich schließe die Augen und atme tief durch. Ich werde nicht gezogen! Bitte, bitte! Ich muss noch etwas warten, zuerst sind ja die Mädchen dran mit dem auslosen.

"Wie jedes Jahr die mutige Tributdame zuerst!" Auf ihren Wolkenkratzer hohen Stöckelschuhen wackelt sie zu der großen Glaskugel in der die Mädchenzettel verstreut liegen. "So", sagte sie. Sie griff in die Kugel. Man kann ihren lachsfarbenen Handschuh sehen der durch die Zettel der Mädchen meines Distriktes wühlt und gleich das Schicksal eines von ihnen zerstören wird.

Sie packt einen Zettel der genau so aussieht wie die anderen und stöckelt zurück vor das Mikrofon. Sie öffnet den Mund weit und ruft mit ihren Akzent den Namen eines Mädchens.

### Hi Leute Sorry das es so lang mit den beiden Kapiteln gebraucht hat ich hatte kein WLAN :( aber ich hoffe euch gefällt die Geschichte. Schreibt doch wie ihr sie findet! Danke schon mal im voraus und bis nächstes mal. ###

Die 23. HungerspieleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt