~ ne Woche später, Taddl ist Handylos ~
[ Ardz: *sieht auf sein Handy* Immer noch keine Nachricht.... ]
Ich starre auf meine Wand. Hausarrest ist so sterbenslangweilig. Mein Handy haben sie mir auch weggenommen nur weil ich ein paar Mal die Schule vermieden habe. Na ja, wenigstens bekomme ich noch was zum Essen und werde nicht mit Schweigen bestraft.
[Ardz: *zieht sich an* Gehen wir den kleinen Brudi mal besuchen... *geht Richtung taddls Haus*
Ardz: Ich bin mal sozial *klingelt bei Taddl*]
Ich höre die Klingel und hüpfe aus meinem Zimmer. Besuch! Endlich mal etwas spannendes hier los!
Ich setze mich auf die Treppen und höre zu, mein Vater geht zur Tür.
"Kann ich zu Taddl?", höre ich Ardys Stimme. Ardy! Endlich! Er hat sich bestimmt Sorgen gemacht, weil ich mich nicht gemeldet habe.
Ich gehe noch ein paar Schritte hinunter und lächle. Er sieht mich und lächelt auch sofort. Ich deute ihm, leise zu sein.
"Mit Sicherheit nicht, diese Familie hat genug Probleme ohne dich. Also halt dich bitte von meinem Sohn fern. Du bringst ihn nur in Schwierigkeiten!", beschwert sich mein Vater. Ich deute währenddessen mit Handzeichen, dass er über das Fenster kommen soll.
Ardy sieht meinem Vater wütend in die Augen. "Sie können mir nicht verbieten ihn zu sehen", sagt er und dreht sich um, als würde er nach Hause gehen.
"und ob ich das kann", lacht mein Vater herrisch und schließt die Türe.
Ich gehe schnell hoch, damit mein Vater mich nicht sieht und Verdacht schöpft. Ich sperre mich in mein Zimmer ein und gehe zum Fenster um es zu öffnen.
Ardy klettert die Wand hoch und steigt in mein Zimmer. Endlich keine Langeweile mehr!
Ich umarme ihn vor Freude und er mich auch. Ich hab ihn vermisst.
"Mein Vater hat mein Handy weggesperrt...", erkläre ich ihm.
"Das dacht ich mir schon", meint er. "Hier", er drückt mir ein altes Tastenhandy in die Hand. "Es ist nicht viel, aber ... so können wir uns wenigstens verständigen."
"Really?", grinse ich und Ardy nickt. "Danke!"
Ich lege das Handy sofort unter meinen Kopfpolster, damit es nicht irgendwo herum liegt, falls mein Vater hinein kommt.
"Kein Problem, Kleiner", sagt er und wuschelt über meine Haare. 'Kleiner', welch Ironie, da er n halben Kopf kleiner als ich ist.
"Was hast du so gemacht?", frage ich ihn.
"Nicht viel", sagt Ardy und setzt sich aufs Bett "Bisschen Geld verdient... und du?"
Ich setzte mich zu ihm.
"Nichts... bin ja wie ein Gefangener hier..."
Ich senke kurz den Kopf. Das meine Mutter Verdacht auf Krebs hat, erzähl ich Ardy lieber mal nicht. Ich mag ihn nicht mit noch mehr Sachen quälen.
"Was ist los Taddl?", fragt er und legt eine Hand auf meine Schulter. Shit. Er kennt mich so gut. Ich brauch eine Lüge ...
"Ich mag nicht reden...", grummle ich. "Ich will einfach nur raus ... ich dreh hier langsam durch."
Weil ich mich so verdammt hilflos und nutzlos fühle.
"Dann lass uns gehen", lächelt Ardy.
"Ich kann nicht ... meine Eltern ...", seufze ich. "Ich mag ihnen nicht noch mehr Kummer machen..."
Ich sehe kurz zum Polster und dann wieder zu Ardy. "Aber ... wir können uns schreiben und uns nachts beim See treffen oder so? Dann merken sie nichts davon und es gibt keine Probleme..."
Ardy seufzt kurz. "Taddl? ... Es kann sein, dass ich bald von hier verschwinden muss."
Ich sehe ihn prüfend an. Ist das ein schlechter Scherz? Er kann jetzt nicht abhauen.
"Wehe du tust mir das an...", drohe ich.
"Denkst du ich will von hier weg? Weg von dir? Nein, will ich nicht... aber jemand Anonymes hat die Bullen bei mir vorbei geschickt... Sie hatten zum Glück kein Durchsuchungsbefehl, sonst wäre ich dran gewesen."
"Was? Aber wer-...", was frage ich überhaupt noch. Ich weiß, wer es war. In diesem Moment höre ich ihn die Treppen hoch kommen. "Er komm! Shit! Geh! Bis später...", sage ich Ardy und dränge ihn zum Fenster.
Er öffnet das Fenster und springt hinaus. Ich sehe ihm hinter her und schließe das Fenster.
Ich lege mich aufs Bett, starre die Wand an, als wäre nie etwas gewesen, als mein Vater kurz hinein sieht um zu kontrollieren.
Ich freue mich schon auf später ... Auf Ardy.