Kapitel 9

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„James", erhob Lily das Wort, „ich möchte dich ja nicht enttäuschen, aber wahrscheinlich werde ich den Schnatz nicht einmal sehen"

„Unsinn", sagte James abwesend, fuhr dann entschlossener fort: „Wir brauchen Lily, weil sie fliegen kann"

Albus wusste sofort, was James meinte, war sich aber nicht sicher, ob die anderen das auch erkennen könnten. Lily hatte nie überdurchschnittliches Interesse an Quidditch selbst gezeigt – mit dem Fliegen sah es allerdings anders aus. Sie flog gerne, ziemlich schnell und recht halsbrecherisch, vor allem aber alleine.

Vielleicht war James' Plan, worin er auch immer bestehen mochte, totaler Schrott, vielleicht war er aber auch absolut genial. Eigentlich, befand er, war es mit James' Plänen immer so.

„Das Beste", erklärte James, „ist, dass sie nie auch nur eine Stunde Flugunterricht in Hogwarts hatte"

Albus seufzte. James war so eine Diva! Dinge einfach und geradeheraus zu sagen, ging wohl nicht. Bei ihm musste es immer dramatisch sein.

„...sie war zu der Zeit nämlich krank!", erklärte James weiter, als hätte er eine bahnbrechende Entdeckung gemacht.

„Also weiß niemand, dass sie gut fliegt" James strahlte. Albus beschloss bei Gelegenheit seine Mutter zu fragen, was sie eigentlich während der Schwangerschaft geraucht hatte.

Die einzige, die, abgesehen von Albus selbst, James nicht anstarrte, als wäre er vom Mars, war Cathy. Sie starrte ihn einfach nur an. Von der anderen Seite des Raumes.

James bemerkte erst jetzt, dass seine Familie seine Begeisterung augenscheinlich nicht teilte.

„Ihr wusstet das anscheinend auch nicht", schloss er, „Ihr werdet schon sehen, sie ist großartig. Und sie passt genau zu der Strategie, die ich entwickelt habe"

„James", sagte Lily, die sichtlich panisch wurde, „ich finde es toll, dass du so viel Vertrauen in mich hast, aber ich kann das nicht. Ich bin gerade einmal eine Zweitklässlerin. Ich bin nicht die richtige Person dafür"

James machte eine wegwerfende Handbewegung. „Du bist genau die richtige Person. Ihr werdet schon sehen, wir machen das so..."

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Rose grinste, als sie Raum 223 am nächsten Morgen verließ. Es gab doch nichts über eine verbotene Übernachtung mit ihrer bescheuerten Familie.

Während sie durch die Gänge zum Gemeinschaftsraum streifte, überlegte sie, wie sie die verbleibenden zwei Stunden bis zum Mittagessen nützen konnte. Am liebsten hätte sie sich mit einem guten Buch vor den Karmin gesetzt, aber... ...Hausaufgaben.

Sie beschloss sie sofort zu machen, solange sie noch gute Laune hatte. Vielleicht könnte sie auch Scorpius finden, zusammen Hausaufgaben zu machen war definitiv besser als alleine.

Also holte sie ihre Schulsachen aus dem Schlafsaal und ging in die Bibliothek, in der Hoffnung, Scorpius dort zu finden.

Tatsächlich fand sie ihn auf einem der hinteren Tische, niemand sonst war in der Nähe.

„Hi", sagte sie fröhlich und ließ ihre Tasche auf den Platz neben ihm plumpsen.

„Hallo, Rose", sagte Scorpius, ohne sie anzusehen. Seine Stimme klang seltsam bitter.

Rose setzte sich hin. „Ist alles okay?", fragte sie.

Scorpius schnaubte. Er drehte den Kopf und sah ihr in die Augen.

„Jetzt bin ich wohl wieder gut genug für dich", sagte er nur.

Rose sah ihn entgeistert an.

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