Kapitel 2 - Viva Las Vegas

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"Was willst du hier?!" Aus meinem schockierten Gesichtsausdruck wurde schnell ein wütender. Mein Ex-Freund steht aller ernstens vor meiner Haustür, mit einem grossen Blumenstrauss in der Hand. "Es tut mir alles so leid Bella, bitte. Ich vermisse dich so sehr", fleht er mich an. Ich nehme ihm die Blumen ab und reisse nacheinander die Blüten ab.

"Dich kann ich jetzt wirklich nicht brauchen John. Also wenn du bitte wieder gehen würdest!" "Aber Baby b-" "Jetzt!" Er öffnet den Mund, sagt aber doch nichts, da er mein wütendes Gesicht sieht. Daher dreht er sich widerwillig um und läuft davon. Ich schliesse die Haustür und schmeisse die zerrupften Blumen in den Müll. Gerade, als ich die Whiskeyflasche und die Gläser wegräumen will, sehe ich einen Brief auf dem Esstisch liegen. Misstrauisch laufe ich darauf zu und reisse ihn auf.

Ein Flugticket nach Las Vegas. Für Morgen um 15.00 Uhr. Ich muss lächeln. "Er wusste früher schon immer was ich wollte, bevor ich es selbst wusste", sage ich zu Hazel die mich nur verdutz ansieht. Danny kennt mich. Nur zu gut. „Komm wir packen unsere Sachen. Du kommst mit." Sie wedelt mit dem Schwanz und folgt mir in mein Schlafzimmer.

Ich hole meinen grossen Koffer und fange
an, meinen Kleiderschrank auszuräumen. Man weiss nie, was man in Las Vegas brauchen kann. Von eleganten Kleidern bis zu knappen Höschen und High Heels. Alles muss mit. Dann ist der Koffer auch schon voll. Mit Müh und Not ziehe ich den Reisverschluss zu und schmeisse mich auf mein Bett. Ich befürchte, dass ich in den nächsten Tagen nicht viel Schlaf kriegen werde. Und mein Schönheitsschlaf ist mir heilig. Hazel legt sich neben mich und ich starre Löcher in die Decke, ehe mich der Schlaf holt. Zwischendurch werde ich durch meine allnächtlichen Alpträumen wachgerissen, die mich wahnsinnig machen.

Am nächsten Morgen klingelt mein Wecker und eine halbe Stunde später schwinge ich meinen Hinter ins Bad wo ich unter die Dusche hüpfe. Nach einer guten Stunde steige ich aus dem Bad und trockne mich ab. Nachdem ich mich in ein Handtuch gewickelt habe, betrachte ich mich im Spiegel. Meine Beine zieren viele Tattoos. Ich fahr mit meinen Fingerspitzen über das kleine Tattoo hinter meinem Ohr und schliesse meine Augen. Es erinnert mich an meine Mutter. Sie mochte Schmetterlinge.

Ich schüttle meinen Kopf, als könnte ich die bösen Gedanken somit vertreiben. Drei Jahre ist es her. Seit über einem Jahr stehle ich, um irgendwie damit klar zu kommen. Mittlerweile habe ich Spass daran und bin auch noch gut darin.

Ich sollte mich langsam beeilen, mein Flug geht in einer Stunde. Meine aschblonden, bauchlangen Haare binde ich zu einem Pferdeschwanz zusammen und mit Trainerhose und Top, packe ich meinen Koffer und verlasse mit Hazel meine Wohnung. An der Strasse angekommen, rufe ich ein Taxi, dass mich dann zum New Yorker Flughafen fährt.

Am Flughafen angekommen gebe ich Hazel und meinen Koffer ab und begebe mich an mein Terminal. Kurze Zeit später dürfen wir uns in das Flugzeug setzen. Neben mir setz sich ein älterer Herr hin, der sich noch gut zu halten scheint für sein alter. Wir lächeln uns zu und sagen danach kein Wort mehr zueinander. Wenn ich nur wüsste, dass ich ihn nicht das letzte Mal sehen werde. Nun hebt das Flugzeug auch schon ab.

Nach ungefähr vier Stunden schaue ich aus dem Fenster und auf meinem Gesicht macht sich ein Grinsen breit. Wüste weit und breit und mittendrin, der Strip. "Immer wieder atemberaubend nicht?" Der ältere Herr lehnt sich zu mir, um aus dem Fenster zu sehen. "Oh. Ja. Unglaublich." Das Flugzeug landet und alle Passagiere stürmen nach draussen. Ich helfe dem Mann, sein Handgepäck aus dem Fach zu nehmen, er bedankt sich höflich und bald sind wir auch schon auf dem Flughafengelände. Ich hole Hazel ab, die sich sehr zu freuen scheint und warte nun auf mein Gepäck.

Kurze Zeit später stehe ich vor einem Haus. Ich klingle und Danny Ocean öffnet mir die Tür. "Da ist sie ja, komm her." Er umarmt mich und bittet mich hinein. "Ich hoffe, es ist nicht schlimm das ich Hazel mitgenommen hab." "Kein Ding, sie könnte uns noch nützlich sein", antwortet Rusty, der mich auch in eine Umarmung zieht. "Du bist erstaunlicherweise die Erste, früher warst du immer zu spät." Danny stosst mir in die Seite und beide lachen. Ich haue ihm spielerisch in den Bauch. "Kann ich mich hier irgendwo frisch machen? Oh làlà ein Pool." Ich schaue auf den Balkon, der ein grosser Pool ziert. "Spring ruhig rein, bis die anderen kommen." "Bikini vergessen. Ich geh mich mal umziehen", antworte ich Danny und verschwinde mit dem Koffer im Bad. Kurze Zeit später komme ich wieder aus dem Bad. Mit einem langen, hellblauen Strandkleid. Meine Haare habe ich offen und mein Gesicht ein wenig mehr geschminkt. Nur für den Fall, wenn Jungs in meinem Alter hier auftauchen.

"Mach es dir gemütlich meine Schöne, iss etwas und wenn die anderen hier sind legen wir los." Ich nicke Danny zu und laufe zum Pool um mich auf den Rand zu setzen. Mein Gesicht zum Eingang, damit ich alles beobachten kann. Nun heisst es warten.

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