Kapitel 2

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Tyler

Ich wachte an diesem Samstag relativ früh auf. Es wurde grade richtig hell draußen, und somit beschloss ich ne runde laufen zu gehen. Nachdem ich schon gut 20 Minuten unterwegs war und ich kurzerhand beschlossen hatte, dass das reichen musste an Sport für heute, holte ich mir bei McDonalds einen Kaffee und fuhr mit der U-Bahn in einen nah gelegenen Park. Als ich etwa bei der Hälfte meines Kaffees und der Zigarette war klingelte mein Handy. Auf dem Display erschien der Name meine Mam und innerlich stöhnte ich. „Ja?" fragte ich leicht genervt. „Dir auch einen guten Morgen. Ich habe gesehen, dass deine Laufschuhe fehlen und wollte fragen, ob du auf dem Weg ein paar Brötchen mitbringen könntest. Dann können wir gleich zusammen frühstücken. Heute mal zu dritt, danke bist ein Schatz!" Und damit war das Gespräch auch schon wieder beendet. Ihrem Ton nach zu urteilen sollte ich lieber tun worum sie „gebeten" hatte. Das einzige was mich verwunderte war der Ton, als sie meinte, wir frühstücken zu dritt. Aber so war meine Mam halt, sie kannte meine Neugierde nur zu gut. Als ich Zuhause ankam sah ich schon ein blauen Ford Mustang 2.3 Ecoboost in der Einfahrt. Ich wusste aber niemanden der so ein Auto fährt, da es ja sehr neu ist. Als ich das Haus betrat roch komischerweise Rührei. Gutes Rührei, was heißen musste, dass jemand anderes am Herd stehen musste. Als ich in die Küche kam sah ich einen weiblichen Rücken, sie musste ungefähr in meinem alter sein.Sie hatte dunkelbraune Haare, die ihr glatt über die Schultern vielen, sie trug außerdem Adidas Schuhe, eine hellblaue Jeans und ein dunkelblaues Top. Ich sah zu meiner Mam, die mich ganz merkwürdig ansah. Als sie sich umdrehte stockte mir ganz kurz der Atem. Man konnte einige lange und vereinzelt kleine Narben am Hals und im Gesicht erkennen.

Caroline

Es fiel mir unglaublich schwer auf diese Klingel zu drücken, was Maja mir angesehen haben musste, als sie mir die Tür öffnete. Nachdem wir uns eine weile unterhalten hatten, fragte sie mich, ob ich hunger hatte. Ich willigte ein und während ich anfing Rührei zu machen, telefonierte sie kurz mit Tyler. Ich hatte das Rührei schon fast Fertig, als hinter mir plötzlich wie aus dem Nichts Tyler stand. Augenblicklich wurde mir warm und kalt gleichzeitig. Ich musterte ihn, er sah ein bisschen aus wie eine möchtgern Justin Bieber Kopie. Nur mit einem besseren Haarschnitt. Er trug eine Jogginghose und ein relativ enges weites T-Shirt, durch das man trotzdem seine Muskeln sehen konnte. Seine braunen Haare standen im wuschelig vom Kopf ab was irgendwie gut aussah. Und an den Seiten seines Halses und auf seinen Armen konnte man Tattoos erkennen. Das was ich jetzt sah, war auf keinen Fall Tyler, das konnte doch nicht sein oder? Er sah ich grinsend an und sagte: „Mach doch ein Bild Baby, das kannst du dann in Ruhe anstarren." Ok, damit hatte ich nicht gerechnet. Und nachdem ich dann endlich meine Sprache wiedergefunden hatte konnte ich dann auch fragen: „Weißt du nicht mehr wer ich bin?" Er sah mich eine Mischung aus Belustigung und Erstaunen an. „Denkst du wirklich, dass ich mir eure Namen merke. Baby glaub mir, wenn ich das könnte hätte ich in den Englisch Vokabeltests wesentlich bessere Noten." Autsch das tat weh, ich hatte zwar gewusst mit welcher Art von Mensch ich es zu tun haben würde, doch so etwas von meinem besten Freund zu hören tat trotzdem weh. Also umdenken, ich hatte nämlich das Gefühl mit lieb und nett bewirke ich bei ihm nicht viel. „Oh, Oh Tyler wer hat dir denn ins Hirn geschissen? Drogen fördern das Gedächtnis nicht wirklich. Die Frage ich jetzt ob das frühes Alzheimer oder Dummheit ist." Sagte ich leicht provokant. „Also Babe lass mich kurz eins klarstellen ja?! Ich stehe ja auf Herausforderungen, aber ich kann Frauen die mir blöd kommen gar nicht ab ja?!" „Ach ja ist das so? Jetzt sage ich mal was mir nicht passt. Ich habe keine Lust meine Zeit mit einem arroganten Arschloch zu vergeuden, der nur weil er im Großraum Berlin an Dave Markov Extasy in 200 Gramm Tüten verkauft, sich für überkandiedelt und cool hält. Der einen auf Möchtegern Bad Boy macht, weil er den Styl von Justin Bieber kopiert und das noch nicht mal gut, nebenbei bemerkt. Der sich so oft mit Extasy und Alkohol zuknallt, dass er mich nicht mal wieder erkennt. Sehr erbärmlich." Grade als ich geendet hatte kam Maja rein. „Tut mir leid Maja ich muss leider wieder los, ich glaube der Möchtegern Play Boy und wahrscheinlich zukünftige Harz 4 Empfänger hier, braucht meine Hilfe nicht. Ich bin noch ein paar Tage hier vielleicht sieht man sich ja nochmal. Du kannst immerhin nicht dafür, dass dein Sohn zum Spast mutiert ist. Wiedersehen." Und mit diesem Satz verließ ich das Haus, stieg in mein Auto, und führ mit grölendem Motor davon.

Tyler

„Kannst du mir mal sagen, WAS und vor allem WER das grade war?" Ich sah meine Mutter mit einer Mischung aus Verwunderung und Wut an. Was viel dieser Schlampe eigentlich ein so mit mir zu reden. „Sie hat recht dein Gedächtnis ist echt schlecht. Mir an deiner stelle wäre es peinlich, dass du sie nicht wiedererkennst." Damit dreht sie sich um und ging wieder Richtung Küche. „Hallo ich habe dich was gefragt kriege ich auch eine vernünftige Antwort?" „Ich bekomme ja auch keine mehr von dir." Sie sah mich grimmig an. Aus ihrem Blick konnte ich lesen, dass ich meine Antwort nicht bekommen würde. Also musste ich es wohl allein herausfinden. Ich ging nach oben, um kurz zu duschen und mich umzuziehen, und dann stieg ich in mein Auto und fuhr Richtung Innenstadt. In der Stadt traf ich Josh. Nachdem ich von dem Vorfall erzählt hatte, musste Josh lachen. „Tja, Mann da hat sie es dir aber gegeben." Ich verdrehte die Augen. „Ach Schnauze hilf mir lieber sie zu finden, sag den anderen Bescheid, sie sollen mitsuchen." Nachdem auch die anderen eingetroffen waren und ich sie ihnen beschrieben hatte, fragte Drake:„Was willst du denn von der? So wie du sie beschrieben hast ist sie ein total durchschnittlicher Typ, nichts besonderes." „Das kann ich dir sagen, sie weiß von Markov und ich will wissen woher!" Das war der Moment an dem ich ausnahmslos die Aufmerksamkeit von allen hatte. „Wenn sie das an die Bullen weitergibt, sind wir so was von am Arsch. Dann ist das mit der Geldstrafe unser kleinstes Problem. Wir können nicht riskieren in den Knast zu wandern." Alle nickten zustimmend. „Was schlägst du vor wie wir sie am schnellst finden?" fragte Lukas. „Alles was ich sagen kann, ist das sie einen dunkelblauen Ford Mustang 2.3 Ecoboost fährt und so aussieht wie ich eben beschrieben habe. Dunkelbraune fast schwarze Haare, Brille, relativ helle Haut, schmales Gesicht und etwa 1,65 groß, außerdem hat sie einige Narben im Gesicht und am Hals. Da sie anscheinend nur zu Besuch in Berlin ist, muss sie hier aber mal gelebt haben oder hier jemanden kennen, sonst wüsste sie nichts von Markov. Ich will, dass sie gefunden wird!" Alle nickten. „Mir ist es egal wie, seht euch um, wenn ihr jemanden seht, der es sein könnte macht ein Bild und schickt es mir. Sucht an den verschiedenen Orten. Ich weiß, in Berlin keine leichte Aufgabe, aber so viele Frauen fahren in Berlin keinen dunkelblauen Mustang." Nachdem ich geendet hatte, verschwanden alle Richtung U-Bahn oder Parkplatz. Andere auch zu Fuß durch die Innenstadt nur noch Josh blieb stehen. „Bist du sicher, dass wir in Berlin ein durchschnittliches Mädchen finden, nur an Hand einer Beschreibung?!" fragte er leicht zweifelnd. „Ich weiß einfach wird es nicht, aber wie gesagt, sie weiß von Markov!" „Vielleicht war das geraten, ich meine über ihn lief schon öfter was in den Nachrichten." „Nein sie wusste von dem Extasy, sogar in welchen Mengen, und das wurde nie irgendwo erwähnt!" „Ok, überredet!" Mit diesem Satz ging auch er.

Maja

„Das war fies, ich wollte es ihm so unter die Nase reiben, dass er dich nicht erkannt hat. So gerne hätte ich sein Gesicht gesehen." Am anderen Ende hörte ich ein kleines Lachen. „Ich weiß, vielleicht hast du ja noch Gelegenheit dazu. Ich kann aber nichts versprechen." Ich glaubte eine kleine Entschuldigung von ihr zu hören. Nachdem das Telefonat noch weitere 30 Minuten um Tyler ging, allerdings bedingt. Denn sie erklärte mir erst die Begriffe, die sie ihm an den Kopf geworfen hatte und dann weihte sie mich in einen kleinen Teil ihres Planes ein, den sie in den Nächsten Tagen durchziehen wollte. Ich war zwar nicht hundert prozentig überzeugt, dass es nicht auch einen einfacheren Weg gab. Aber ich war zuversichtlich, dass sie den alten Tyler wieder zum Vorschein bringen konnte. Die Methoden waren zwar etwas fragwürdig, aber schlimmer als jetzt konnte es auch nicht mehr kommen. Also ließ ich sie einfach machen. Ich kannte sie schließlich schon lange und gut genug, um zu wissen, dass ihre Pläne zu 95% aufgehen. Auch wenn Tyler ganz schön was auf die Fresse kriegen würde. Da musste mein Sohn jetzt durch. Selber schuld.

Vom besten Freund zum ArschlochWo Geschichten leben. Entdecke jetzt