Eiversüchtig

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"Was willst du hier?"
"Was willst du hier? Also ich bin verabredet."
"Und mit wem, bitte? Wird irgendein merkwürdiges, hässliches Wesen sein."
"Ich glaube kaum. Ich warte nämlich auf ..."

"Was ist hier los?"
Das Gestreite verstummte augenblicklich.
"Ich bin mit Dämmerung verabredet."
"Das ich nicht lache. Wie kann sie mit dir verabredet sein, wenn sie schon mit mir verabredet ist?"
"Ich hohle sie.", meinte Silberschwinge und verdrehte die Augen, sobald die beiden Streithähne es nicht mehr sahen.

Kurz darauf trat Dämmerung aus der Höhle. Sie war nun fast erwachsen. Die kupferoten Schuppen glänzten im Sonnenlicht und auf dem Kopf hatte sie Kamm aus Spitzen. "Was ist hier denn los?", fragte sie erstaunt.
Vor ihr saßen zwei Drachen. Einer hatte goldene Schuppen und war knapp zwei Jahre älter als Dämmerung. Sein Name war Gold.
Der andere, Aufgehender Mond war sein Name, hatte dunkelblaue Schuppen und eine silberne Flügelhaut.
"Wir waren verabredet.", sagte Gold mit einen Grinsen.
"Ich ... ", erwiederte Dämmerung. Sie wusste nicht was sie machen soll.
"Warum solltest du dich auch mit diesem Wurm abgeben?", fragte er auf Augehender Mond herabschauend.
"Und warum sollte sie sich mit dir treffen?", fragte dieser zurück.
"Weil ich der Beste für sie bin. Ich bin der Beste, in allem! Und wer oder was bist du?"
Es fehlte nicht mehr und sie wären übereinander hergefallen.

Dämmerung schickte sie beide wieder fort. Soetwas passierte nun immer öfter. Gold war einer der ersten gewesen. Und er ließ einfach nicht nach. Aufgehender Mond hatte sie erst einmal gesehn, auf der Jagt und nun ja, sie mochte ihn. Nur würde Gold ein Nein nicht akzeptieren. Er war viel stärker als sie und könnte sie einfach rauben und dann wer weiß was mit ihr machen.
Dämmerung hatte Angst davor.

Der nächste Morgen ging genauso.
Aufgehender Mond und Gold saßen wieder vor der Höhle. Diesmal war es Dämmerungs Bruder Sturm der ihr rief. Als sie kam, sah es kurz so aus, als ob Gold sich am liebsten auf seinen Rivalen stürzen wollte. Seine Augen glänzten Mordlüstig. Dämmerung schickte sie beide wieder fort.
"Entscheide dich gefälligst! Sonst nehme ich dir die Entscheidung ab!", zischte Gold mit zusammengekniffenen Augen. Ihr wurde kalt, eiskalt.
Morgen würde sie sich entscheiden müssen und egal welche Entscheidung sie treffen würde, es würde die falsche sein.

Am Abend saß sie auf dem Felsenplateau über der Höhle und starrte in den Himmel. Über ihr funkelden die Sterne und der Mond.
Dämmerung seuftste.

Hinter ihr hörte sie ein Geräusch und fuhr herum. Silberschwinge stand hinter ihr.
"Ich hoffe ich stöhre nicht."
Sie schüttelte den Kopf.
"Für wen wirst du dich morgen entscheiden?", fragte ihre Mutter leise.
"Ich ... Ich weiß nicht. Wenn ich mich für Gold entscheide, dann bin ich ihm ausgeliefert, wenn ich mich nicht für in entscheide, dann wird er mich rauben. Und ich bin ihm auch ausgeliefert." Dämmerung seuftste.
"Woher weißt du, dass Aufgehender Mond dich nicht beschützen kann."
"Er ist nicht so stark wie Gold." "Vielleicht nicht körperlich ..." "Aber darauf kommt es doch in einem Kampf an!"
"... Vielleicht nicht körperlich. Dämmerung hör mir zu!
Er sieht aus wie jemand mit viel Mut.
Und er scheint sehr verliebt zu sein und verliebte Drachen sollte man nicht unterschätzen! Dein Vater hat ebenfalls kämpfen müssen und obwohl er kleiner war, hat er gewonnen." Silberschwinge setzte sich neben sie.
"Ich hab Angst Mama."
"Ich weiß."

Am nächsten Morgen trat sie aus der Höhle und wurde von den beiden empfangen.
"Und?", fragte Gold.
Sie atmete zitternd ein und aus. " Ja, hab ich."
"Ich habs dir doch gesagt!", lachte der goldene Drache Aufgehender Mond aus.
"Lass mich bitte zu Ende reden. Ich hab mich entschieden ...
Für Aufgehender Mond."

Mit einem Aufheulen stürtzte sich Gold auf Dämmerung, doch der andere Drache ging dazwischen.
"Lass Dämmerung un Ruhe!", brüllte er.

Gold, der das nicht erwartet hatte zuckte zurück.
"Wag es ja nicht!", knurrte er: "Rühr sie nicht an! Sieh sie nicht einmal an! Du hast hier nichts verlohren!"
Gold knurrte.
"Das wird ein Nachspiel haben!", fauchte er drohend.
"Ist mir doch egal. Du wirst nicht in ihre Nähe kommen!" Nach einem letzten Fauchen flog Gold davon.

Aufgehender Mond wannte sich zu Dämmerung um.
"Gehts dir gut?"
"Ja. Danke."
Aufgehender Mond half ihr auf. Er stupste sie an.
Seine Augen glänzten stolz.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 24, 2017 ⏰

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