'1

148 6 0
                                    

// Früher war ich eingebildet, aber jetzt weiß ich, dass ich schön bin...

Ich werfe meinem Spiegelbild einen letzten prüfenden Blick zu. Ein seltenes Lächeln zaubert sich auf meine Lippen. Vergnügt drehe ich mich im Kreis, um meinen neuen Umhang von allen Seiten bewundern zu können. Der lavendelfarbene Umhang betont meine veilchenblauen Augen und harmoniert wunderbar mit meinem blonden Engelshaar. Was meine Eltern da geschaffen haben ist schon bewundernswert. Diese Ausstrahlung, dieses Lächeln, dieses schöne Gesicht, und erst noch die wunderschönen Augen.... Ich bin mir bewusst, dass mich viele Menschen für arrogant halten , doch ich weiss einfach, dass ich schön bin. Und ich hege keinerlei Skrupel diese Schönheit zum Erreichen meiner Ziele einzusetzen. Wie haben es die Muggel doch so schön formuliert: " Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht. "

Mein selbstzufriedenes Lächeln erlischt, als ich eine Falte in meinem Umhang entdecke. Hektisch versuche ich meinen Mantel zu glätten. "Bei diesem Tanzstil ist es kein Wunder, dass du keinen Freund hast", vernehme ich plötzlich die piepsige Stimme meines nervigen Bruders Ian. Ich versuche meinen Schreck zu verstecken und zische ihm genervt zu:" Hau ab Schweinebacke! Ich habe keinen Freund, weil keiner meinen Ansprüchen genügt, nur das Beste ist gut genug für mich." "Natürlich", lächelt er spöttisch. Wie sehr ich ihn und sein schmieriges Buddha-Grinsen doch hasse ! "Übrigens hast du dir schon überlegt, was du in Zukunft machen könntest, du erbärmlicher Squib?", höhne ich kalt. "Du könntest dich ja zum Panda umschulen lassen. Dann würden es allle niedlich finden, dass du immer fauler und fetter wirst." Als ich sehe, dass er kurz davor ist, in Tränen auszubrechen, werde ich von einer wilden Genugtuung erfüllt. Kurz zwickt mich mein schlechtes Gewissen, weil ich als Schwester doch eigentlich für meinen Bruder da sein sollte, aber einem anderen ein Bein zu stellen macht halt mehr Spass als ihm auf die Füsse zu helfen. Nichts macht mich glücklicher als das Unglück anderer.

"Alle hassen dich! Nicht einmal unsere Eltern mögen dich!" Sein grausames Lächeln, das diesen Worten folgt, erlischt, als er mein gelassenes "ich weiss" vernimmt. "Wie kann man bloss so herzlos sein?", haucht er entsetzt. "Der Neid von einfachen Menschen wie dir ist meine Anerkennung, euer Hass ist mein Sieg!", lächle ich zuckersüss. "Du bist krank!", brüllt er angewidert und stürmt aus dem Zimmer. Nachdenklich blicke ich ihm nach, mich an unsere früheren guten Zeiten erinnernd und wende mich schliesslich schulterzuckend ab. Ich würde meine Fehler ja zugeben, wenn ich welche hätte.

Slytherins Eisprinzessin (Draco FF)Where stories live. Discover now