Prolog

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Samstag,

Ich konnte das weiche Gras unter mir spüren und atmete tief ein, um den Geruch der aber tausenden Blumen um mich herum aufzunehmen. 'Warum kann es nicht immer so friedlich und ruhig sein wie in diesem einen Augenblick. Doch auch dieser würde verstreichen'.
Ich seufzte noch einmal und erhob mich dann, wobei mehrere Blütenpollen aufgewühlt wurden und mich zum nießen brachten.

"Gesundheit", ertönte es hinter mir. Ich drehte mich blitzartig um und war kampfbereit, so wie es mein Vater mir bei gebracht hatte.
Der Anschleicher lachte: "Ich bin es nur". Mein Körper entspannte sich als mir bewusst wurde wer dort stand, "Hallo Ventus":sagte ich und schmunzelte leicht. Ventus war mein Freund so lang ich mich erinnern konnte und darüber hinaus. Wir waren zusammen mit seiner Schwester Mentia in der Hauptstadt unseres Landes aufgewachsen. Denn unsere beiden Familien waren befreundet und auch irgendwie seit Jahrhunderten verknüpft.
"Was machst du denn hier?" : fragte ich und schaute ihn erwartungsvoll an.
Er packte meine Hand und zog mich behutsam voran in Richtung Hauptstadt. "Dich abholen, dein Vater hat mich losgeschickt. Es scheint irgendwas wichtigstes zu sein."

Ich fragte mich was mein Vater wohl von mir wollen würde. Denn wenn er mich suchte war es meistens, dass ich noch extra Training verrichten sollte oder bei der Vorbereitung der groß Versammlungen helfen musste. Doch heute standen keine Versammlungen an und das extra Training hatte ich auch schon hinter mir.
Ich ließ mich einfach von Ventus durch den Wald ziehen der direkt an der unendlichen Wiese grenzte, auf der ich bis eben noch saß.

Meine Lust sank mit jedem Schritt den wir auf die Stadt zu kamen. Ich war überhaupt nicht in der Stimmung jetzt irgendwelche schweren Sachen zu tun. Ich wollte viel lieber mit Ventus spielen.

Also befreite ich mich ruckartig aus Ventus Griff der keine Chance hatte mich weiter fest zuhalten und sprang hoch auf die nächste große Wurzel eines Baumes in der Nähe. Man konnte meinen die Bäume versuchten sich alle gegenseitig in Größe und Pracht zu überbieten und ließen ihre Wurzel bis zu 5 Meter in die Höhe und bis zu 10 Meter in die Breite schießen. Wie eine gigantische Version des Mangroven Waldes der im Westen lag, nur ohne Wasser.
Natürlich war für uns Wächter, wie wir genannt wurden, ein Klacks so etwas zu überwinden.
Ventus hatte sich in der Zwischenzeit wieder gefangen und sprang mir nach, "Elly wir können nicht..."

Doch er kam nicht weiter, denn ich war schon auf die nächste Wurzel gesprungen und rief ihm mit leichter Schadenfreude zu: "So wirst du mich niemals fangen" Sofort konnte ich den Ehrgeiz in seinen Augen sehen und wäre ich nicht schnell mit einem rückwärts Salto auf die nächste Wurzel weiter unter mir gesprungen wäre dieses Spiel wohl jetzt schon vorbei. Ich lachte leicht erschrocken, "Puh das war aber knapp" sagte ich und musste wieder lachen. Ventus grinste über mir, "Tja du solltest mich nicht unterschätzen" sagte er bevor er wieder versuchte mich zu bekommen.

Dies ging eine ganze Weile so, doch Ventus schaffte es nicht mich zu bekommen obwohl ich zugeben muss das es viele Male wirklich knappe Situationen gab. Als wir beide außer Atem aber lachend an einer der Wurzel gelehnt saßen, gaben wir uns freundschaftlich die Hand.
"Ich würde sagen unentschieden ", sagte Ventus grinsend. Ich schüttelte den Kopf und stand auf, "Nein nein. Ich habe eindeutig gewonnen" sagte ich stolz.
Er zuckte mit den Schultern? "Ja okay, Aber nur weil du es bist. Und jetzt müssen wir dringend los"
Obwohl wir ziemlich kaputt waren, rannten wir den letzten Kilometer.

Die Wächter  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt