prolog – das brennende Himmelsgewölbe
Shanja
„Schaut in den Himmel, mein Kind."
Ich sehe in den Himmel und erwarte die gelben, funkelnden Sterne. Doch am Himmelszelt befinden sich entgegen meiner Erwartungen keine funkelnden Sterne. Nur rote, brennende Klumpen.
„Was geschieht dort, alte Frau?", frage ich indiskret.
Nun wende ich meinen Blick von dem roten Sternengewölbe ab und beobachte stattdessen die alte Frau.
„Es stirbt, unser Dach. Die Sterne, sie verbrennen und am Schluss ist das einzige was über bleibt, Asche und Glut, welches auf unser Erdreich hinabsteigt und den Winter wieder in seine Tiefen zurückdrängt. Der Winter ist da."
„Wie lange wird unser Himmelsgewölbe brennen? Und wann wird es kommen um den Winter zu Fall zu bringen?"
Ich starre nun wieder in unser brennendes Dach. Ob es in ganz Westeros brannte, oder nur hier, im Norden. Wann würde der Winter auch den Süden an sich reißen?
„Mein Kind, bis dahin werden unsere Körper schon erfroren sein, denn der Winter lässt keine Gnade walten..", murmelte die Frau.
Ich will gehen und mir selbst sagen, dass sie lügt. Doch der ständig fallende Schnee und die fliehenden Vögel sagen mir das niemand mehr den Winter leugnen kann.
„Warum erzählt ihr mir solch grausame Dinge? Ich wollte nie wissen, wie mein Leben einmal enden wird." Sage ich.
Die Frau schmunzelt.
„Mein Kind, wie heißt du?"„Shanja, mein Name ist Shanja."
Ich frage mich, warum ich der fremden Frau meinen Name genannt habe, doch noch mehr frage ich mich, weshalb sie mir von dem nahenden Ende erzählte.
„Shanja. Shanja, wie der letzte sinkende Stern." Wisperte die Kräuterhexe.
„Wollt ihr noch auf meine Frage antworten, oder wollt ihr sie lieber weiterhin ignorieren?"
Ich starre die merkwürdige Frau an und bemerke erst jetzt die schöne Kette, die sie um
ihren knochigen Hals gehängt hatte. Eine so edle Kette für einen längst veralteten Hals?„Tut mir Leid, mein Kind. Ich wollte euch nicht verschrecken. Meine einzige Absicht war eine kleine Warnung vor den schrecklichen Zeiten, die sich uns mit jedem Windhauch nähern. Lebt euer liebliches Leben weiter, doch wenn der Winter kommt, dann flieht in den Süden."
Ihr Blick strahlt Reue aus.
„Nun geht, mein Kind."Ich will ihrem Befehl folgen und zurück zu meinen Eltern kehren, doch irgendwas sagt mir, dass ich diese hilflose, bedeutungslose Frau nicht den Winterwinden überlassen sollte.
„Wie heißt ihr, liebe Frau?"
Ich starre gebannt auf ihre Lippen, die nun anfangen zu zittern. Ihre knochige Hand tastet sich an der dunklen Robe hinauf zu der schönen Kette und umklammerten diese kurz darauf.
„Mein Name, Liebes, ist Melyné und ich bin gekommen um in dem Winter zu sterben, denn der Herr des Lichts hat versagt."
Ich will antworten, doch als es hinter mir im Gebüsch plötzlich ächzt und stöhnt, gehört mein Interesse nicht mehr dem alten Weib.
Als ich mich aber aus Angst wieder zu der Frau umdrehe, ist der Stand, an dem sie die letzten Minuten hauste leer und verlassen. Nichts ihrer Sachen ist mehr da, das einzige, was den morschen Tisch ziert, ist eine dicke Staubschicht.
Ich weiche einige Schritte zurück, als die Geräusche erneut zunehmen und ein Wesen mit einer verzerrten Fratze plötzlich aus den von Frost bedeckten Blättern kriecht.
„Helft mir."
Words Count 497
-Spielt nach Episode 6 Folge 9.
Außer Melyné, Fionel, Yaeron und Navajo gehört keiner der Charaktere mir.Für Kritik bin ich immer offen, solange es Kritik bleibt und nicht beleidigend ist.
Denn ich schreibe zu meinem Vergnügen und bin noch lange keine perfekte Autorin, die jeden Satz in eine wunderbare Atmosphäre zaubern kann.Das Cover hat mir übrigens die liebe @lila_lari erstellt. Schaut doch mal bei ihr vorbei!

DU LIEST GERADE
When Winter comes [Game of Thrones]
FanfictionDas der Winter da ist, kann nun keiner mehr Leugnen. Zwischen Schnee, Kälte und wütenden Menschen spielt Shanjas Dasein keine große Rolle. Bis das Mädchen auf eine alte Frau stößt, die ihr von einer Gefahr erzählt, welche niemand mehr leugnen kann...