#TubeClash ~ #MasterComplex

#Chapter09

Melina trat neben mich und fragte überrascht: »Dein Freund ist der Master?«

»Das wusste ich selbst nicht.« Ich starrte ihn an. »Aber ... warum?«

»Masterkomplex!«

Der Kommentar schnitt mich an der Wange. Ich fasste mich an die Wunde und starrte dann fassungslos den einzelnen Bluttropfen an, der an meinem Finger hing.

Ich blickte auf und starrte Tim an.

»Masterkomplex!«

Melina zerrte mich gen Boden, sodass der nächste Kommentar knapp über mich hinweg zischte. Dann stellte sie sich vor mich und rief: »Lass meinen Freund in Ruhe!«

»Masterkomplex!«

Der nächste Kommentar traf die auf einem Bein stehende Melina mit voller Wucht, schleuderte sie über mich hinweg. Mein Blick folgte ihr, als sie hinter mir auf dem Boden aufschlug. Ich sprang auf und rannte zu Melina hin, dann ließ ich mich neben ihr zu Boden fallen. Mein Blick wanderte über ihren reglosen Körper, suchte nach einem Anzeichen, dass sie noch lebte.

Plötzlich tat sie einen tiefen Atemzug und starrte mich an: »Stegi.«

»Ich bin hier«, meinte ich leise und griff ihre Hand.

»Stegi, gewinn dieses Spiel« Sie lächelte schwach. »Für mich.«

»Melina, stirb nicht!«, flüsterte ich entsetzt.

»Nimm meine Kapsel« Sie öffnete die Hand, die ich nicht hielt, und ließ ihre Flugkapsel von ihren Fingerspitzen rollen. »Du packst das schon.«

Dann war es still und ihre Augen starrten blicklos zur Decke des Gangs.

»Nein«, hauchte ich, »Nein, Melina, nein!«

Ein sanftes Leuchten schloss sie ein, dann verblasste sie. Ich griff nach der Kapsel, die sie mir überlassen hatte, dann erschien vor mir auch schon ein Community-Geist und reichte mir eine Unsichtbarkeitskapsel. Dann schwebte er irgendwohin davon.

Ich erhob mich traurig, dann hob ich meinen Blick zu Tim und schrie ihn an: »Du hast sie umgebracht!«

Meine Stimme hallte unheimlich in diesem Gang.

Ich stürmte auf ihn zu und schlug mit meinen Fäusten auf seine Brust an, doch er stand unverrückbar dort, als würde es ihn nicht im Geringsten kümmern.

Im Krieg gibt es keine Sieger.

Ich bemerkte nicht, dass mir eine einsame Träne über die Wange rollte.