|2. Kapitel|

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Es war ein ganz gewöhnlicher Samstag,ich machte mich für meine Vorlesung in der Uni fertig.Ich zog mir einen schwarzen Rock mit einem weißen Oberteil und einem roten Kopftuch an,ich packte noch schnell meine Tasche.Ich rief noch kurz ins Haus,dass ich nun gehen würde,obwohl es eh niemanden interessiert.Meine Stiefmutter und Stiefschwester sind nur damit beschäftigt das Geld meines Vaters auszugeben.Ich zog mir meine Schuhe an,sagte die Basmala und ging zu meinem Auto.Ich stieg ein und fuhr los,nach 10 Minuten kam ich an,stieg aus und begab mich in die Uni.Von weitem sah ich wie ein Mädchen in meinem Alter aus einem schicken schwarzen Auto stieg,dann ging die Fahrerseite auf und die Person,die ausstieg lies mich verwirrt schauen.Das ist doch dieser neue Partner meines Vaters,wie hieß er noch gleich ? Mert? Mustafa ? Murat? Ja,stimmt.Er hieß Murat,ich sah wie er dem Mädchen einen Kuss auf die Stirn gab und dann wieder ins Auto stieg. Sind sie etwa zusammen ? Was interessiert mich das eigentlich ? Ich sah weg und lief direkt in die Uni ohne weiter darüber nachzudenken,ich saß mich ganz nach oben und hörte dem Professor aufmerksam zu.Dieses Jahr ist nämlich besonders wichtig für mich,es ist mein allerletztes Jahr im Studium.Ich merkte gar nicht,wie mich jemand von der Seite anstupste.Ich sah zur Seite und sah das Mädchen von vorhin,sie lächelte mich freundlich und warm an,dann flüsterte sie mir zu:"Selam,ich heiße Özlem.Bin die neue hier,könntest du mir vielleicht später alles zeigen?" Sie war so freundlich,ich fing sofort automatisch an zu lächeln und antwortete ihr freundlich:"Na klar,gerne. Benim adım Hümeyra,später stelle ich dich gleich meiner Freundin Cansu vor wenn du willst." (Mein Name ist Hümeyra,..) Sie nickte lächelnd und wir konzentrierten uns auf die restlichen Stunden,als wir dann endlich Pause hatten,gingen wir gemeinsam in die Cafeteria und unterhielten uns.Ich war sehr neugierig,ob Özlem die feste Freundin von diesem Umut ist.Ich nahm meinen Mut zusammen und fragte sie:"Özlem? Vorhin da hab ich dich mit einem Jungen gesehen,war das dein Freund ?" Ich könnte mich gerade selbst ohrfeigen,hatte ich das tatsächlich gefragt ? Ich,Hümeyra,die sich nie für Jungs interessiert? Özlem grinste mich an,woraufhin ich beschämt auf den Boden kuckte,dann antwortete sie mir:"Ne,das war mein Bruderherz.Er bringt mich immer zur Uni,ich liebe ihn einfach über alles.Er ist der beste!" Irgendwie war ich erleichtert über diese Tatsache,ich wusste auch nicht warum.Wir redeten über viele anderen Dinge,sie erzählte mir mehr über ihre und ich ihr mehr über meine.Irgendwann kam auch Cansu dazu und ich stellte die beiden einander vor,sie verstanden sich sehr gut,was mich sehr freute.Ich merkte gar nicht wie die Zeit verflog,ich muss ja jetzt das dsuhr Gebet (Mittagsgebet)! Ich gab Cansu Bescheid und wir erklärten Özlem kurz,dass wir beten müssen.Özlem wollte unbedingt mitkommen,was uns umso mehr freute.Die Uni stellte uns extra einen Raum frei, indem wir unser Gebet praktizieren können.Als wir fertig waren,machten wir noch viele Duâ für die Menschen,denen es schlechter ging als uns.Özlem war so gerührt und begeistert vom Gebet,dass sie uns direkt darüber ausfragte.Wir erklärten ihr alles und sie sagte uns,dass sie auch beten möchte.Das freute mich so sehr,ich erklärte wie sie Wudu(Gebetswaschung) machen sollte.Dann redeten wir noch eine Weile bis der Seminar wieder begann,ich konzentrierte mich so gut es ging und machte viele Notizen.Ich war froh,dass ich das Thema einigermaßen verstanden habe.Als die Stunde auch verging,machten wir uns auf den Weg nach draußen und beschlossen etwas zusammen in der Stadt zu essen.Plötzlich hörten wir alle ein Hupen und drehten unsere Köpfe nach rechts,ich sah wieder den Wagen von heute morgen und wusste,wer es ist. Er winkte seine Schwester her und sie rannte sofort in seine Arme, irgendwie war dieser Anblick so süß,dass ich nicht anders konnte und vor mich her grinste.Özlem's Bruder sah wie ich grinste und lächelte mich an,ich schaute peinlich berührt auf den Boden.Dann winkte uns Özlem rüber und wir gingen auf die beiden zu,dann begann sie ihren Bruder vorzustellen,als sie fertig war sagte ich belustigt:"Haha cnm ich habe deinen Bruder schon in der Firma meines Vaters kennengelernt." Als sie das hörte,grinste sie mich komisch an und schon wieder kam diese peinliche Stille und ich fühlte wie meine Wangen immer wärmer wurden,dann unterbrach Murat die Stille und sagte:"Mit eurer Erlaubnis würde ich meine Schwester gerne entführen,wir müssen nämlich eilig nach Hause." Wir drei verabschiedeten uns noch voneinander und ich fuhr mit Cansu in die Stadt,dort gingen wir in ein Caffe,bestellten uns einen Latte  Macchiato  und redeten über alles mögliche,bis das Thema zu Özlem's Bruder kam.Cansu fragte mich über alles mögliche aus,was mich richtig nervte.Ich meine,ich weiß nur,dass er der Partner meines Vaters ist. Ich verdrängte diese Gedanken und machten uns auch schon bald auf den Weg nach Hause,ich fuhr erst Cansu nach Hause und fuhr dann zu mir nach Hause.Ich stieg aus meinem Auto,klingelte an der Türe.Als niemand die Türe öffnete,suchte ich nach meinem Schlüssel und als ich ihn dann auch fand,öffnete ich die Türe und wollte direkt unbemerkt einfach nur auf mein Zimmer.Als ich fast ankam,hörte ich wie meine Stiefmutter meinen Namen schrie.Ich rollte meine Augen und ging genervt in ihr Zimmer,dann fragte ich sie was sie wollte.Sie sagte:"Bereite das Essen vor,ich hab Hunger und dein Vater müsste auch gleich kommen." Die Wut kochte in mir,ich musste mich schwer kontrollieren.Ich schaffte mich zu zügeln,sagte nichts und knallte einfach die Türe zu,woraufhin meine Stiefmutter nochmal schrie.Ich beachtete sie nicht und ging einfach in die Küche,ich überlegte was ich machen könnte und fing an Börek,Linsensuppe und Nudeln zu machen.Währenddessen hatte ich auch gebetet und deckte nun den Tisch.Ihr fragt euch bestimmt warum wir keinen Butler oder sowas haben,tja ganz einfach.Da ich so oft zu Hause bin,muss ich öfters diese Aufgaben erledigen.Ich weiß es ist hart und ihr fragt euch,wie ich das nur aushalte,aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt.Jeden Tag bete ich zu Allah,dass mein Vater auf den richtigen Weg kommt und endlich etwas passiert.Ich hörte gar nicht wie die Türe klingelte,als ich es realisierte,öffnete ich sie und sah meinen Vater,der mich glücklich anlächelte und mir einen Kuss auf meine Stirn gab.Dann fragte er mich,wo meine Stiefmutter und Sevda sei. Als ich gerade antworten wollte,kamen beide mit einem gespielten Lächeln auf ihn zu und begrüßten ihn.Wie mich das anwiderte und einfach nur ankotzte! Meine Mutter führte meinen Vater direkt zum gedeckten Tisch,sofort staunte mein Vater:"Mashallah,hast du das alles gekocht,Schatz? Es riecht so gut." Er wendete sich an meine Stiefmutter und diese erwiderte:"Aber natürlich,alles nur für unsere Familie.." Ich starrte sie empört an,das konnte doch nicht ihr Ernst sein oder ? Ich habe 3 Stunden gebraucht, um dieses Essen vorzubereiten,ich erhob meine Stimme und sagte:"Nein,Baba.ICH habe das Essen gekocht,meine ach so geliebte Stiefmutter hat mir den Auftrag gegeben alles zu kochen und den Tisch zu denken..." Mein Vater sah skeptisch zu meiner Stiefmutter,diese protestierte:"Aber Hümeyra,wir haben es doch zusammen gemacht,kizim oder nicht ?" Jetzt reicht es mir aber endgültig ! Ich wollte einfach nicht mehr,das ging mir zu weit,ich ballte meine Hände zu Fäusten und schrie:"Jetzt hör mir mal zu,nur weil du meine Stiefmutter bist,heißt es nicht,dass du meine Mutter bist.Hör auf mich herumzukommandieren,ich habe es satt.Ständig das gleiche zu hören und zu sehen,ICH HABE ES SATT!!! Baba,ich bin einfach nur enttäuscht von dir,wie kannst du deiner EIGENEN Tochter nicht trauen,aber einer fremden Frau.Sag mir wie ?!" Meinem Vater gefiel mein neue Ton gar nicht und er schrie,sodass keiner mehr danach etwas sagen könnte:"DAS REICHT JETZT,HÜMEYRA! AUF DEINEM ZIMMER! GÖZÜM SENİ GÖRMESİN!" (Ich will dich nicht mehr sehen!) Ich stand geschockt da,das hatte mein Vater jetzt nicht im Ernst gesagt,Sevda und ihre Mutter grinsten mich fies an.Ich hielt es nicht mehr aus und rannte in mein Zimmer,dort schloss ich mich ein und sackte auf den Boden.Es bildeten sich Tränen und es wurden immer mehr,wie konnte er einfach nur ?! Wie ?! Ich wischte mir meine Tränen weg und ging in mein Bad dort nahm ich die Gebetswaschung,dann als ich gebetet hatte,betete ich zu Allah,dass er mir Kraft geben soll.Ich betete,dass er meinem Vater die Augen öffnen soll...Nach dem Gebet nahm ich den Qu'ran aus meinem Schrank und begann zu lesen,es beruhigte mich einfach.Allah ist der einzige,der mich versteht,der mir zuhört.Er gibt dir vielleicht nicht sofort eine Antwort,aber er hört dir zu,egal wann.Er ist immer für dich da....


Selam Leute und wie gefällt euch das 2. Kapitel ? Habt ihr Verbesserungsvorschläge? Wenn ja sofort in die Kommis,freue mich über jede einzelne Unterstützung😊

Günah TohumuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt