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Jake war gerade zu seinem Partner gegangen, als sich dieser Devan neben mich setzte. Er hatte noch kein einziges Wort gesprochen und sein Blick schien auch nicht beeindruckt.

Ich wusste nicht was ich tun sollte und strich mit meinen Händen über die Oberschenkel. Als ich ihn das letzte Mal so wütend vor dem Spind gesehen hatte, wusste ich, dass mit ihm nicht zu spassen war. Obwohl ich ihn nicht kannte, hatte er etwas Dunkles an sich.

Ich nahm mir vor diese Stille zu unterbrechen, denn sie war mir unangenehm.

,,Eh, Hallo. Ich bin Aurora.''

Er sass locker auf dem Stuhl und sein Blick richtete sich auf mich.

,,Ich weiss.''

Oh, wow. Das war ja ein toller Anfang.

Er lehnte sich nach hinten, seine Augen gesenkt, sodass mir seine langen Wimpern sofort auffielen. Ein leichter Schatten fuhr über seine Wangenknochen und betonte seinen Kiefer.

Ich schluckte, nicht weil ich Angst hatte, sondern weil mir langsam die Geduld ausging. Ich war schon genug schlecht in diesem Fach und wollte mir für diese Note Mühe geben.

,,Über was wollen wir das Referat halten?'', fragte ich ihn genervter als vorhin. Ich wollte nicht schlecht rüberkommen, aber er gab sich auch nicht viel Mühe.

Seine Augen fuhren langsam zu mir und sahen mich mit einem plötzlichem Schmunzeln an.

,,Über Fortpflanzung.''

,,Könntest du dich bitte auf das Wichtige konzentrieren?''

Sein Gesicht war wieder ernst geworden und er lehnte sich nach vorne, legte sein Gesicht in die Hände und sah mich an.

Plötzlich fielen mir diese stechenden grünen Augen auf. Sie gaben einen Kontrast zu seinen schwarzen Haaren, die einer dunklen Nacht glichen. Seine Lippen waren blutrot, als würde er Lippenstift tragen.

Sein Aussehen raubte mir kurz den Atem. Es kam mir so vor, als hätte ich noch nie Jemand so perfektes gesehen. Er könnte zwischen allen Jungs der Schule stehen und würde trotzdem rausstechen.

Ich war so fixiert darauf, sein Gesicht zu betrachten, dass mir nicht auffiel, wie er mich auffordernd ansah.

,,Suchst du etwas Bestimmtes?'', fragte er mich.

,,Ich wäre für den ersten und zweiten Weltkrieg'', sagte ich schnell. ,,Als Thema, meine ich.''

,,Gut, dann nehmen wir das'', antwortete er und lehnte sich wieder zurück. Seine Beine waren sehr lang, sodass er mein Knie leicht berührte, als er sie ausstreckte. Genug um mir Gänsehaut zu bereiten.

Ich wusste nicht was mit mir los war. Noch nie hatte es ein Junge geschafft, mich so aus der Fassung zu bringen.

,,Also Kinder, ich denke alle haben jetzt ein Thema. Bitte schreibt es beim Hinausgehen auf dieses Blatt'', sagte er, während er mit dem Blatt wedelte. ,,Ihr werdet euch mit eurem Partner auch privat treffen müssen, da ihr nur eine Lektion pro Woche habt und dies zu wenig Zeit ist. Ihr habt bis zu den Ferien Zeit, also vier Wochen.''

Devan war nach dem Klingeln schnell verschwunden und ich wusste nicht, wie wir es jetzt mit dem Referat machen werden. Toll gelaufen.

. . .

,,Nein du verstehst das nicht, er ist wie ein kalter Stein'', sprach ich genervt aus. Ich war ziemlich wütend, denn ich wusste nicht wie es jetzt mit dem Referat weiter gehen soll. Für mich war es sehr wichtig, was man von Devan nicht sagen kann.

,,Ist doch scheiss egal, Hauptsache er ist heiss.''

Caleb schüttelte nur den Kopf.

,,Trotzdem, ich will dieses Referat nicht vermasseln.''

Plötzlich erschrak sie. ,,Aurora gibt zu, Jemanden heiss zu finden. Dass ich das mal miterlebe ist ein Wunder.''

,,Heiss zu sein, wird ihm nicht viel helfen'', ich verdrehte meine Augen.

,,Oh doch und wie es das wird, aber ich bin trotzdem Team Jake.''

,,Könntest du bitte aufhören über andere männliche Wesen in meiner Gegenwart zu reden?'', zischte Caleb eifersüchtig.

,,Okay, toll. Dann werde ich nicht mehr über meinen Vater oder Bruder reden. Ach, vergiss sogar meinen Grossvater.''

,,Du weisst ganz genau was ich meine, Babe.''

,,Ach wirklich? Was ist denn für dich ganz genau?''

Caleb massierte sich seine Schläfe und ging nicht drauf ein. Er wusste ganz genau, dass es eskalieren würde.

,,Caleb, kennst du Devan?'', fragte ich ihn, um einen Streit zwischen ihnen zu verhindern.

,,Ja, wir spielen zusammen Basketball. Er ist ziemlich ruhig und aggressiv. Ich kann dir nicht viel von ihm erzählen, da ich nicht viel mit ihm rede. Er ist nicht sehr gesprächig.''

Das habe ich auch bemerkt.

,,Also, ich bin Team Devan'', sagte Caleb und zündete so den nächsten Streit an.

. . .

Ich war todmüde, als ich das Schulgebäude verliess um endlich nach Hause zu gehen. Kurz bevor ich abbog, sah ich Devan. Er lief lässig über den Schulhof und sein Gang zeigte, wie selbstbewusst er war. Von hier sah er viel grösser aus, als ich ihn in Erinnerung hatte.

,,Hey du'', rief ich ihm zu und joggte die letzten Meter zu ihm hin.

Er sah mich nur kurz an und lief dann einfach so weiter.

,,Hey, ich rede mit dir! Wann und wo sollen wir uns für das Referat treffen?'', sagte ich zu ihm und packte ihn kurz am Arm, damit er anhielt.

,,Vielleicht hast du das nicht bemerkt, aber mir ist dieses Referat wichtig. Ich will gut abschliessen und es wäre schön, wenn du dir einwenig Mühe geben würdest.''

Sein Blick blieb die ganze Zeit ausdruckslos, er hatte kein Wort gesagt.

,,Wo wohnst du?'', fragte er plötzlich.

Ich nannte ihm daraufhin meine Adresse und sah ihn fragend an.

,,Gut, ich werde dort sein'', waren seine letzen Worte, bevor er in seinen Jeep einstieg und wegfuhr.

,,Und wann sollte das sein?'', schrie ich ihm noch hinterher, bewusst dass er mich nicht hörte.

. . .

Zu Hause hatte ich mir sofort etwas Bequemeres angezogen und telefonierte gerade mit Jenny.

,,Ja, dieser Blödmann ist einfach so weggegangen.''

,,Hast du seine Nummer?'', fragte mich Jenny durchs Telefon.

,,Nein, das ist ja das Schlimme. Wir haben jetzt Wochenende und eigentlich sollten wir damit anfangen, etwas für dieses Referat zu tun.''

Ich war ziemlich wütend auf Devan. Wieso musste er sich so verhalten? Verstand er denn nicht, dass dies wichtig war?

,,Ach Baby, mach dir nicht viele Gedanken darüber. Es wird schon gut kommen.''

,,Sehen wir uns Morgen?''

,,Klar, wie immer. Bis Morgen, träum süss von Jake.''

Ich legte mit einem Lächeln auf und legte mich auf mein weiches Bett. Auf das Ausschlafen freute ich mich schon.

. . .

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