Prolog

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„Hör auf! Bitte!"

Ich saß wimmernd in der Ecke und flehte ihn an, dass er aufhören sollte. Aber er hörte nicht auf.

Die Gürtelschnalle bohrte sich erneut in meine Rücken. Erneut zischte ich auf. Erneut verkrampfte sich mein Rücken. Erneut trieb mir der Schmerz die Tränen in die Augen.

„Bitte!"

Ich bezweifelte, dass er mein Flüstern hörte. Meine Augen hatte ich zusammengekniffen und wartete darauf, dass mich eine erneute Schmerzwelle packte. Die kam aber nicht. Stattdessen hörte ich einen dumpfen Schlag.

Ich spürte, dass neben mir jemand in die Hocke ging. Danach eine Hand, die mir durch die Haare strich.

„Es ist vorbei."

Langsam öffnete ich meine Augen. Elias nahm mich in den Arm. Da brach der Damm und ich fing an zu weinen. Als Elias mir über den Rücken strich, schreckte ich auf und zischte. Schmerzerfüllt verzog ich mein Gesicht.

„Es tut mir leid!"

Mein Bruder sah mich entschuldigend an.

„Ist ok."

Meine Stimme klang brüchig, überhaupt nicht mehr wie ich selbst.

„Es wird alles gut! Ich habe etwas gefunden. Komm!"

Elias stand auf und half mir ebenfalls hoch. Unser Vater lag auf dem Boden und rührte sich nicht. Elias schien meinen Blick bemerkt zu haben.

„Er lebt noch. Keine Angst! Aber wir haben nicht mehr viel Zeit. Ich habe schon alles Wichtige im Auto."

Ich lief in gebückter Haltung zum Auto, während Elias mich stützte. Er half mir ins Auto und ich sah ein letztes Mal zu unserer Villa. Elias stieg auf der Fahrerseite ein und startete augenblicklich den Motor und die Villa wurde am Horizont immer kleiner.


Why does it feel so good to be bad?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt