Abhauen

661 40 2
                                    

Als sie dann endlich wach war, erzählte ich Linn, dass ich nun endgültig die Schnauze von diesem Heim voll hätte. "Linn, ich kann das hier alles nicht mehr. Ich will hier raus... Raus in ein neues Leben." Mir stiegen Tränen in die Augen. Ich wusste das ich an meinen Grenzen war. "Nun hör doch auf! Ich will dir helfen hier raus zu kommen und zusammen schaffen wir das!" ,sagte Linn und tröstete mich. Als wir dann wirklich zum Entschluss kamen das es wirklich das Beste wäre, wenn ich abhauen würde, haben wir lange darüber nachgedacht wie wir das wohl am Besten anstellen könnten.

Und nun ist es so weit. Steif vor Anspannung lieg ich komplett angezogen unter meiner Bettdecke, das Messer in der Hand. Linn liegt im Schlafanzug neben mir. "Linn?.. Danke für alles." "Jaja, ist schon gut aber jetzt los Jazz, halb zwölf! Der Hausmeister hat jetzt seine erste Runde gemacht, ich fang den jetzt ab." Linn setzt sich im Bett auf und schaut mich an. "Wird hier ganz schön ätzend ohne dich, deine Sprüche werden mir fehlen." Ich weiss nicht, was ich darauf antworten soll. So was hat noch nie jemand zu mir gesagt. "Also los!" Linn schaut vorsichtig aus der Tür. Dann ist sie im Gang verschwunden. Ich höre leise Stimmen hinter der Ecke. Dann schleiche ich mich zum Ende des Gangs und hocke mich vor das Fenster. Dahinter liegt der Wald und hinter dem Wald die S-Bahn-Station. Ich schlucke. Langsam fang ich an den Kitt rund um das Sicherheitsglas rauszukratzen. Das Messer jedoch ist stumpf. Nach 5 Minuten bin ich total verschwitzt, aber das alte Zeug bröckelt mir schon entgegen. Und dann fang ich an immer und immer wieder gegen sie Scheibe zu treten. Meine Tritte hallen im Flur wieder. Scheisse ist das laut! Aber ich spüre wie das Glas immer mehr nachgibt.

Und dann passiert alles gleichzeitig. Ich hör Geschimpfe aus dem Wachzimmer. Dann laute Schritte im Flur. Plötzlich schrillt die Notfallglocke. Ich trete wie eine wild Gewordene gegen das Glas ohne dabei leise zu sein. "Flucht! Flucht!"

In dem Moment als der zornige Hausmeister um die Ecke kommt sehe ich Linn, die von hinten einen Stuhl zwischen seine Beine schmeisst. Mit voller Wucht knallt der Hausmeister auf den Boden und Linn stürzt sich auf ihn um auch nur ein kleines Bisschen zu sorgen das er auf dem Boden bleibt. Dann endlich gibt die verdammte Scheibe nach. Das letzte Mal drehe ich mich um und blicke zu Linn. "Danke! Ich werde dich nie vergessen, Linn!" Schreie ich in den Raum. Dann springe ich raus.

Der Aufprall aus dem ersten Stock raubt mir für einen kurzen Moment den Atem. Ich habs wirklich geschafft! Ich bin draussen! Jetzt aber nichts wie weg von hier! Ich renne und renne. Ich renne um mein Leben! Diese scheiss Vergangenheit lass ich nun endlich hinter mir. Nach dem dunklen Waldweg erreiche ich nun endlich den Bahnsteig. Linns Berechnungen stimmen. In 6 Minuten kommt der Zug nach Köln. Endlich fährt die Bahn ein und ich steige hinein. Mein neues Leben kann endlich beginnen!

_____________

So Leute! Das war nun das zweite Kapitel & ich hab mir echt mühe gegeben. Ich weiss es ist ein wenig ein kurzes Kapitel aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem obwohl ich bezweifle, dass das hier jemand liest :) wenn doch dann: Respekt! ^^ Kritik? Vorschläge? Ab in die Kommentare! :D

Hidden - (ApeCrime FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt