Eine unangenehme Begegnung

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Als ich meine Augen aufschlug, war alles schwarz. Ich konnte nichts erkennen, es war viel zu dunkel. Wo war ich hier?

Als ich mich aufrappeln wollte, hielt mich irgendetwas zurück. Ich spürte etwas an meinen Fussknöcheln. Vorsichtig tastete ich mit den Fingern an meinen Beinen entlang, bis ich plötzlich, am Knöchel, etwas eisernes spürte. Ich war doch nicht etwa...? Plötzlich hörte ich laute Schritte, die im ganzen Haus wiederhallten. Ich war also nicht alleine...

Wenige Augenblicke später sprang die Tür auf und eine junge Frau, so um die 20, stand im Türrahmen.

Mir blieb der Atem stehen. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Mein ganzer Körper fühlte sich so schwer an, als wäre er mit hunderten von Steinen gefüllt. Ich fing an zu zittern.

Linn?

"Jazz! Du musst hier sofort raus! Die Bullen kommen gleich!" Dann schrillten auch schon die Sirenen auf. "Li...Linn?! Was ist passiert? Wo... Wo bin ich?" Doch auf diese Fragen bekam ich keine Antwort mehr. Die Bullen waren schon gekommen und haben Linn an den Armen gepackt und hielten sie fest. Ich sah, wie sie, wie verrückt mit den Beinen strampelte um loszukommen, doch die Männer waren zu stark.

Sie entfernte sich immer mehr von mir. Ich hörte die Schreie von Linn. Sie war so hilflos. Ich begann zu heulen und zitterte immernoch.

Ein Gesicht näherte sich meinem, doch wegen den Tränen, die sich vor meinen Augen bildeten, sah ich es nur verschwommen... Es war das Gesicht des Polizisten. Wieder hörte ich laute Sirenen und schwaches, blaues Licht fiel durch das kleine Fenster ins Zimmer. Der Bulle kam immer näher.

Nur noch wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfert.

Inzwischen hat er seine Pistole gezückt, die er nun auf .... mich richtete.

Eine weitere Träne kullerte mit die Wange hinunter.

"NEIN!"

Dann der laute Knall.

Die Tür wurde geöffnet und Jan stürmte ins Zimmer.

Ich rappelte mich auf und merkte wie verschwitzt ich war und wie schwer ich atmen musste. "Jazz? Was ist passiert?", fragte Jan. Offenbar hatte ich geschrien. Erst jetzt sah ich dass er einen Hammer in der Hand hielt. Wahrscheinlich würde ich sowas jetzt süss finden, aber im Moment konnte ich nichts denken. Wieso dieser Traum... Dieser... Alptraum ..?

Jan setzte sich neben mich auf den Bettrand und sah mich an. "Hast du schlecht geträumt?" - "N.. Nein, ist schon ok", antwortete ich , "nur äh... Ein Traum." Ich blickte auf den Hammer der nun neben Jan lag. "Kein Einbrecher.", versicherte ich ihm. Er lächelte. Und ich lächelte zurück.

Nach einer Weile räusperte er sich und stand auf. "Ich sollte dann wieder gehen, Gute Nacht!" Jan kratzte sich am Hinterkopf und verliess das Zimmer. Ich wickelte mich wieder in meine Bettdecke - also besser gesagt in Andre's - und schloss meine Augen. Andre... Hat er mich nicht schreien gehört? Und was war da gerade mit... Jan? Nein, da läuft doch nichts, das war bloss Freundschaft, wollte ich mir einreden. Und Andre hat doch einfach tief und fest geschlafen...

Am nächsten Morgen wurde ich von lauten Stimmen geweckt, die in der ganzen WG wiederhallten.

Waren das die Stimmen von... warte mal, Jan und Andre?

Ich hörte wie jemand den Küchenschrank mit voller Wucht zuknallte.

Stritten die sich etwa?! In der Küche?

Die Sonne schien mir direkt ins Gesicht und blendete mich. Ich robbte aus dem Bett und zog mir schnell was über, nicht das ich mit Andres Boxershorts in die Küche laufen musste.

Hidden - (ApeCrime FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt