Kapitel 2

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Nachdem sie sich verwandelt hatte, schwang sie sich über die bereits dunklen Dächer von Paris bis nach Adrien's großer Villa. Sie landete ganz leise auf dem Dach, da sie nicht entdeckt werden wollte. Nachdem sie vermutete, dass Adrien's Zimmer das war, wo das Licht noch brannte, schwang sie sich an das Fenster und luckte ganz vorsichtig hindurch in den Raum. Sie staunte nicht schlecht als sie ein riesengroßes Zimmer mit vielen Poster und anderen vielen Sachen sah. Ihr Blick schweifte prüfend durchs ganze Zimmer, bis ihr Adrien inmitten des Zimmers auffiel, wie er auf der Couch vor dem flimmerneden Fernseher lag und scheinbar am schlafen war. Die schwarz rot gekleidete Superheldin öffnete das Fenster ein Stück und schlüpfte in das Zimmer hinein. Sie lief zu dem schlafenden blondem Jungen und schaute ihn mit diesem speziellen warmen zärtlichen Blick an, wie sie wirklich nur Adrien anschauen konnte. <Wie süß er doch aussah, wenn er schlief> schwärmte sie so vor sich hin. Sie wurde direkt ein wenig rot im Gesicht. Marinette umhüllte endlich wieder dieses wunderbare Gefühl ihn nur ansehen zu müssen und zu wissen, er war ihre Zuflucht. Egal, wo sie auch wäre, wenn er alleinig bei ihr wäre, würde sie sich überall Zuhause fühlen. Wie es aussah, ging es ihm ganz gut, worüber sie sich sehr freute. Während sie ihn weiterhin einfach nur so zusah, begann er sich plötzlich zu bewegen. Marinette versteckte sich hinter dem Sofa und dachte, dass er sie jetzt entdecken würde. Er legte sich jedoch nur auf die andere Seite und schlief weiter. Sie atmete beruhigend aus und verschwand nach einem letzten prüfenden Blick schließlich aus seinem Zimmer hinaus in die Dunkelheit bis zu ihrer kleinen Bäckerei. Sie stieg durch die Dachluke ihres Balkons hinein und verwandelte sich zurück. Sie gab Tikki erst einmal ein paar Kekse zu essen und sprach noch ein bisschen mit ihr über Adrien bis sie dann auch sehr bald mit dem beruhigendem Wissen, dass es ihm gut ging, einschlief.

Am nächsten Tag ging es ihr um Längen besser. Sie stand fröhlich auf, ging runter und frühstückte zusammen mit ihren Eltern. Mit dem alltäglichen Abschiedskuss an ihre Eltern, machte sie sich auf den Weg zur Schule, wo Alya und Nino bereits vor dem Eingang warteten. "Hey Marinette! Wie geht's dir?" fragte Alya "Gut, komm mal kurz mit, ich muss mal mit dir reden." beharrte Marinette. "Okay" sie gingen ein paar Schritte weg von Nino "Was ist denn los?" erkundigte sich Alya neugierig.
"Adrien geht es gar nicht so schlecht wie du behauptet hast. Von wem hast du das gehört?!" "Von einer Freundin" sagte Alya leicht unruhig auf Marinette's löcherndem Blick. "Von wem denn genau?" fragte Marinette skeptisch nach. "Von Thérèse. Kennst du nicht. Sie wohnt in meiner Straße. Woher weißt du das denn eigentlich? Hast du ihn etwa besucht, aber noch viel wichtiger, was hast du an Worten herausbekommen?" pisackte sie ihre Freundin. "Ja und gar nicht sooo viel" gab sie neckisch wieder. "Warum behauptet diese Thérèse einfach sowas, woher kennt sie ihn?" fragte Marinette fast schon angsteinflösend. "Ganz ruhig, sie kennen sich schon seit dem Kindergarten und sind nur Freunde, brauchst also keine Angst haben." beruhigte sie Marinette. "Hmm okay" sagte Marinette immer noch skeptisch.

*Ding dong* Die Schulglocke ertönte.

"Komm jetzt, wir müssen in den Unterricht. Madame Bustiers verteilt doch heute die Französisch Arbeiten. Ich freu mich voll auf meine." sagte Alya lächelnd. "Bonjour la classe"
"Bonjour Madame"
"Ich habe direkt zum Anfang der Stunde etwas bekannt zu geben. Seid ruhig da vorne! Chloé!" unterbrach Madame Bustiers wie so oft ihre Ansprache aufgrund von Chloé's Gequatsche.
"Wir werden im Juni, um genau zu sein in 3 Wochen, für 1 ganze Woche auf Klassenfahrt fahren!" Wildes Gekreische erhebte sich im Raum, Marinette verdrehte die Augen und *knallte* ihren Kopf auf den Tisch. Sie hasste Klassenfahrten, weil sie bei der letzten, als sie noch nicht Ladybug war, sich maßlos blamiert hatte. So schlimm war es noch nie vorher gewesen mit ihrer Ungeschicklichkeit. Wenn sie nur an Klassenfahrt dachte, wurde ihr beim Gedanken sofort wieder schwindelig von den ganzen demütigenden Erinnerungen. Direkt nach ihrem Brainstorming, guckte sie nach Adrien, welcher ein Gesicht wie 7 Jahre Sonnenschein machte.
"Ist das nicht cool!" meinte Alya aufgeregt. "Ja, total cool..." gab Marinette ironisch wieder. Bevor Alya dort nachhaken konnte, wurde sie von Chloé unterbrochen. "Madame Bustiers, wohin fahren wir denn? Ich will nicht, dass es dort zu heiß ist, sonst ruiniert das augenblicklich meine stets makellose Frisur!" protestierte Chloé. "Da kannst du dich ja dann ein bisschen beruhigen, weil wir darüber erst noch abstimmen müssen." gab Madame Bustiers wieder. Die ganze Klasse redet komplett durcheinander und diskutiert über den möglichen Ort. Da jetzt auch schon nur noch 10 Minuten von der Stunde übrig waren, gab die Lehrerin ihnen die Französischarbeiten zurück und gibt ihren Schülern auf, bis nächste Stunde Vorschläge für das Klassenfahrtsreiseziel zu finden. Der restliche Tag verlief eigentlich noch ziemlich gut, da ihr Mathelehrer krank war und Marinette hasste dieses Fach von all den Anderen am Meisten. Und dazu hatte sie eine 2 in folge in ihrer Französischarbeit. Alya, welche dieses Fach so anmutig fand, hatte eine 1, die sie wohl ihrer ausführlichen Erfahrung durch das Schreiben ihres wohl bekannten Ladybug-Blocks verdankte. Marinette ging nach Hause, zeichnete noch ein bisschen und schlief auch sofort ein.


~Adrien~

<Wow super, Klassenfahrt, dabei komme ich mal von allen Aufgaben weg, die mir mein Vater zugeteilt hat. Besser könnte es echt nicht kommen. Naja, wenn Ladybug vielleicht auch dabei wäre... dann wäre es perfekt.> dachte er so vor sich hin während er Ideen für das Reiseziel auflistete, währenddessen sein Kwami Plagg im Hintergrund ein Camembert nach dem anderen in sekundenschnelle verschlang. Was Adrien immer noch nicht begriffen hat, ist, wie Plagg es schafft, dass er sie im ganzen Stück verschlingt, obwohl diese bestimmt genau so groß wie sein, im Verhältnis zu seinem übrigen Körper, großem Kopf sind. "Plagg kannst du mal aufhören so zu schmatzen! Ich muss mich konzentrieren." beschwerte sich Adrien leicht genervt auf Plagg runter guckend. "Nope" gab er leicht trotzig wieder. "Plagg?!" "Tja, wenn du mir noch einen Camembert gibst, überleg ich es mir vielleicht nochmal." forderte er mit seinem typischen hinterlistigem Grinsen. Nachdem Adrien ihn eine kurze Weile lang nur bestürzt ansah und Plagg langsam und absichtlich genüsslich weiterschmatzend ihm in die Augen sah, gab Adrien nach und gab ihm schließlich noch ein Stück von seinem geliebten Camembert, auf das er sich auch direkt draufstürtze.
Auf Adrien's Iddensammlung stand bis jetzt nur Bretagne (Frankreich) und Berlin. Nach einer gefühlten Ewigkeit warf er dann seinen Stift neben dem Zettel auf dem Schreibtisch hin und ging schlafen, da es jetzt schon halb 12 war.

Die Klassenfahrt - Miraculous♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt