Teil 6-Der Ententraum

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Als ich wieder zu Hause ankam rief ich sofort meine Mum an.
Sie ging überraschend schnell ans Telefon: "Lara, was gibt es denn schon wieder?"
"Mum, ich würde gerne nach USA und meine Gesangskarriere beginnen."
"Was ist denn aus dem Schauspiel geworden?"
"Mum, du denkst doch nicht wirklich, dass ich nur einen Beruf haben kann?"
"Schatz, ich möchte dich ja nicht verletzen, aber für eine Gesangskarriere wäre es günstig mehr als zwei Worte auf Englisch zu können."
"I am hungry. Das sind drei!"
"Von mir aus kannst du nach Amerika. Du kannst auch irgendwen heiraten und nie mehr mit mir reden. Aber tu mir den gefallen und warte bis du dich selbst finanzieren musst."
"Mum, zum heiraten bin ich nich viel zu jung, ich warte lieber zwei Monate bis ich 16 bin. Aber überleg mal, wenn ich jetzt nach Amerika gehe verlierst du zu fast 100 Prozent alles, was du mir gibst, aber du bist mich los!"
"Aber du bist doch mein ein und alles! Nichts kann mich dazu bringen dich nicht beschützen zu wollen."
"Ich sag Stays Sis wo deine Kekse sind."
"Wie viel kostet so ein Flug?"
"Keine Ahnung. Wie viel Geld krieg ich?"
"Ich bezahl dir das Ticket! Das ist ja wohl genug."
"Ich werde deinen Whirlpool anzünden."
"Reichen 5000€ im Monat? Ruf einfach an... Oder nein lieber nicht. Schick ne E-Mail."
"Du checkst deine E-Mails nie ab."
"Genau. Tschüss, Schatz. Hab dich l..."
Sie konnte ihre Satz nicht mehr fertig sagen so schnell legte sie auf.
Nur ein winziges bisschen verletzt legte ich mein Handy auf den Wohnzimmertisch und versuchte mich mit einem Dortmund Fußball Match aufzuheitern. Wir haben echt super gespielt, aber die ***eiß Benfica Spieler gewannen trotzdem.
Selbstverständlich war das Balsam für meine Gefühle.
Also rief ich Stay an um ihr die wichtigste und aufregenste Nachricht des Tages zu überbringen.
"Was willst du denn schon wieder? Ich hab kein Eis."
"Hab dich auch lieb. Ich muss dir erst mal was wichtiges erzählen."
"Hast du mit deiner Mom telefoniert?"
"Logo. Wir fahren nach USA. Aber was ich eigentlich sagen wollte, unser BVB hat gegen Benfica verloren weil diese Spasten ein Tor gemacht haben."
"Also erstmal ist es ganz sicher nicht unser BVB. Ich bin kein Fußball Fan und wenn, wäre ich Bayern Fan."
"Es tut mir wirklich leid dir das sagen zu müssen, aber wir können leider keine Freunde mehr sein."
"Boah Mädel, übertreib net. Was ist jetzt mit Amerika?"
"Hab ich es dir noch nicht erzählt? Wir fliegen nach Amerika. Aber spätestens nachdem ich gesten die ganze Zeit 'FC Bayern, Stern des Südens' im Kopf hatte, hasse ich Bayern. Aber damit bin ich einverstanden. Bayern kann ruhig der Stern des Südens sein- solange wir der hellste und größte sind."
"Lara. Scheiß auf BVB...ähm ich meine... Verdränge ihn mal aus deinem Hirn und pack deine Sachen. Wir fliegen doch bald. Meine Eltern haben auch zugesagt. Sie kennen da Leute, die ein bisschen auf uns aufpassen sollen."
"Siehst du meine Freude?"
"Jetzt übertreib mal nicht, die sind echt nett. Waren früher die besten Freunde meiner Mutter und schwimmen in Geld."
"Super. Amerikanische Bonzen. Was will man mehr?"
"Das ist doch gut. Sie lassen uns einen Monat lang in ihrem Gästehaus wohnen, bis dahin müssen wir eine Wohnung gefunden haben. Außerdem können wir auch nur wegen ihnen so leicht dorthin."
"Wir müssen Jobs annehmen, oder?"
"Jo. Aber sir kriegen auch was von deiner Mutter, oder?"
"Sie meinte 5000€, aber sie wollte mich nur loswerden, also schaätze ich so um die 1000€. Also für uns beide grade mal genug zum leben."
"Das ist beschissen, schönen Tag noch bis morgen!"
An diesem wundervollen Tag musste ich hinnehmen, dass zweimal ein Telefonat mit absolut gefakter Fröhlichkeit beendet wurde, um sich wichtigen Dingen zu witmen- also nicht mir.
Ich ging gähnend, mit dem Mund so weit geöffnet, dass mein Kinn fast abfiel, ins Badezimmer. Es war zwar erst 18:00 Uhr, aber ich war mega müde. Ich putzte mir die Zähne mit Zahnpasta mit Erdbeerbananageschmack, die ungefähr genauso nach Erdbeerbanana schmeckte, wie das komische Zeug das einem Zahnärzte immer in den Mund schmieren.
Als ich mir beim Rausgehen die Hände an einem Handtuch abtrocknen wollte, war genau davor eine fucking Bananenschale platziert.
Als ich hinfiel hielt ich mich an allem möglichen fest: Am Handtuch, an Regalen, an der Wand meinem T-Shirrt und schließlich am Duschkopf. Ich wollte mich daran hochziehen aber leider gab der Schlauch nach, und ich knallte voll mit dem Kopf gegen das Waschbecken.
Und Leute, das tat so verdammt weh. Aber weil ich einen starken Schädel hab, hatte ich bloß eine Gehirnserschütterung. Allerdings sah ich in dem Augenblick nur schwarz. Und als ich rausgehen wollte, vergaß ich die Bananenschale des Unglücks und rutschte schon wieder aus.
Ich konnte mich zwar am Türgriff festhalten, stolperte aber mit der Tür in die Badewanne.
Ich hatte keine Lust aufzustehen, also schnappte ich mir alle Handtücher in der Nähe die ich durch die schwarzen Pünktchen erkennen konnte, ging in meinem Kopf durch, ob es möglich war zu verhungern, wenn man zu lange schlief, dann schlief ich ein.
Ich glaube, dass ich wirklich einen ganz, ganz großen Knall hatte. Ich träumte nämlich von einer Welt, in der alle Menschen Enten waren. Ich lebte ein ganz normales Entenleben, in dem ich den Fernseher einschaltete und ein ultrainteressantes Entenfußballmatch sah. In der Pause kamen die Nachrichten und zeigten irgendwelche Politiker, die Enten waren(welche dürft ihr euch aussuchen) und als ich aufstand rutschte mein Enten-Ich auf einer Bananenschale aus.
Angeblich will einem das Unterbewusstsein ja mit Träumen etwas sagen. Aber was zum Teufel sollte mir denn bitte ein Traum sagen, in dem alle Menschen Enten sind? Das fragte ich mich auf jeden Fall als ich mit schmerzendem Nacken in der Badewanne aufwachte. Egal wie lange ich versuchte mein extrem Leistungsfähiges Gehirn dazu zu bringen eine Erklärung zu finden, ich fand keine.
Ich versuchte aufzustehen, was schwerer ist als es sich anhört, glaubt mir, niemand weiß das besser als ich. Ein paar mal hätte ich es fast geschafft, aber die Badewanne war so verdammt hoch. Und ein Mal war ich so nah dran, doch die Schwerkraft beförderte much wieder zurück. Doch meine Bemühungen waren bald von Erfolg gekrönt, nämlich als ich mich über die Badewannenwand rollte und stolz auf dem Boden liegen blieb.
Nicht mal die unglaubliche Höhe war schlimm, denn die Bananenschale polsterte meinen Fall und solange ich sie nach meinem Nickerchen wegräumte, war sie ganz toll.

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