The dream...

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Es war ein schöner Mittwochabend, wir machten gerade einen Ausritt. Das Wetter war einfach herrlich! Keine einzige Wolke war am Himmel zu sehen und die Sonne ging langsam unter. Auch die Temperaturen waren noch sehr angenehm warm. Wir ritten gerade über das Moor in Richtung Hof, wobei mein Pferd sich zu freuen schien, dass es nach Hause ging. Auf eine gewisse Weise freute auch ich mich darauf, denn ich hatte schon den ganzen Tag Atemprobleme. Wir ritten ganz entspannt weiter, als plötzlich ein Schuss ertönte. Vor Schreck blieb mir die Luft weg. Ich konnte mich nicht mehr halten und viel runter. Ich rang keuchend nach Luft, doch ich bekam kaum welche. Mir wurde langsam schwarz vor Augen, dass letzte was ich mitbekam, war, wie eine Sirene in der Ferne ertönte...

Ich öffnete meine Augen und fand mich auf kaltem Asphalt liegend wieder. Ich richtete mich auf und sah mich um; überall war Nebel. Die Straßen waren menschenleer. „Hallo?", rief ich, doch ich bekam keine Antwort. ‚Seltsam', dachte ich und stand auf. Langsam lief ich durch die Straßen, doch der Nebel lichtete sich kein bisschen, was mich nur noch mehr wunderte. Ich ging weiter, bis ich vor einer riesigen Kirche stand. Eine lange Treppe führte zu ihr hinauf. Ich sah mich um und entschied dann, dass ich da hinauf gehen sollte. Ich setzte einen Fuß auf die Treppe und schaute mich um, der Friedhof vor der Kirche sah schon ziemlich beängstigend aus. Ich setzte meinen zweiten Fuß auf die Treppe. Langsam ging ich, schritt für schritt, vorwärts. Unsicher schielte ich zu den großen Holztoren der Kirche. Auf einmal ertönte ein lautes Heulen – eine Sirene. Ich erschrak, fiel und landete auf dem steinigen Boden vor der Treppe. Mein Kopf prallte auf dem Boden auf und mir wurde schwarz vor Augen.

Irgendjemand hob mich hoch, jemand sehr kräftiges, das konnte ich spüren, aber ich konnte meine Augen noch nicht öffnen, da ich immer noch Kopfschmerzen hatte. Ich spürte die schweren Schritte der Person, die mich trug. Aber wer trug mich? Ich bekam Angst; ich dieser Stadt konnte doch niemand leben. Oder doch? Ich versuchte, meine Augen zu öffnen, doch dies gelang mir nicht. Ich strampelte mit den Beinen, ich hatte furchtbare Angst. Ich hörte ein Grummeln, es kam von der Person die mich trug. Ich gab das Strampeln auf und versuchte, mich etwas zu entspannen. Anhand seiner Bewegungen merkte ich, dass er eine Treppe hinaufstieg. Er verlangsamte seine Schritte und legte mich auf etwas Weiches. Dann hörte ich nichts mehr. Ich rieb meine Augen und versuchte erneut, diese zu öffnen – ich hatte Erfolg. Ich sah mich um, überall war Staub und Dreck, ich selbst lag in einem eingestaubten Bett. Ich setzte mich auf, doch mir wurde schwindelig, wodurch ich mich in das Bett fallen ließ. Eine riesige Staubwolke stieg empor. Ich schloss die Augen wieder. Fußschritte ließen mich aufschrecken, in dem zerfallenen Türrahmen stand jemand, an dem muskulösen Körper erkannte ich, dass es ein Mann war. Statt einem Kopf hatte er eine Pyramide auf den Schultern. In der Hand hielt er ein Schwert, ein sehr großes Schwert. Ich bekam wieder Angst. Er kam langsam näher, ich schrie auf. Er streckte seine freie Hand nach mir aus und kam noch näher. Ich sprang aus dem Bett und wollte mich in Sicherheit bringen, doch ich fiel hin. Mir war immer noch schwindelig. Der Mann kam eilig auf mich zu, vor mir blieb er stehen und bückte sich zu mir herunter. Er reichte mir die Hand. Ich fing an zu zittern, dann ergriff ich sie. Er half mir aufzustehen und stützte mich, damit ich nicht wieder hinfiel. Ich lehnte mich an ihn, ich spürte seinen warmen Körper, was mich beruhigte. Er führte mich aus dem Raum heraus durch einen langen Flur. Vor einer Treppe blieben wir stehen. Ich vernahm ein Grummeln und wurde hochgehoben. Diesmal hatte ich Vertrauen. Ich wurde die Treppe runter getragen, wobei dass Grummeln etwas zunahm. Nach kurzem Überlegen schwang ich meine Beine von seinem Arm herab. Er wollte nach mir greifen, doch ich stand nun sicher auf meinen eigenen Beinen. Nach kurzem Nicken ging er weiter, ich folgte ihm langsam. Ein ungutes Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus, doch es war kein Hunger, das wusste ich. Der Mann blieb stehen und wartete auf mich. Er war ziemlich unruhig, auch er schien zu spüren, dass etwas nicht stimmte. Seine Unruhe übertrug sich auf mich, doch ich versuchte, es zu verbergen. Dafür betrachtete ich den Mann genauer. Er kam mir bekannt vor, doch ich wusste nicht, woher. Er reichte mir wieder seine Hand und ich ergriff sie wieder. Er zog mich die Treppe hinunter zu einer hölzernen Tür, die er mit seiner Schulter aufdrückte. Wir eilten aus dem Gebäude über eine verstaubte Straße, bis wir vor einem anderen Gebäude standen. Es schien ein Hotel zu sein. Er rannte mit mir die Treppen hoch, bis wir ganz oben waren. Er öffnete eine Tür und schob mich in den dahinter liegenden Raum hinein. Ich drehe mich um und sah ihm dabei zu, wie er die Tür verriegelte. Dann schaute ich mich genauer in dem Raum um und ging zu den mit Staub bedeckten Fenstern. Ich warf einen Blick hinaus auf die Straßen – der Nebel wurde dichter, ich konnte kaum noch etwas sehen. Hinter mir ertönte ein Keuchen, ich drehte mich um und sah, dass der Mann mit aller Kraft die Tür zudrückte. Ich lief zu ihm, wollte ihm helfen, doch er stieß mich zurück. Sein Körper strahlte eine Hitze aus, wie er diese verkraften konnte, war mir unklar. Sein keuchen wurde lauter und ich hielt es nicht mehr aus, nur dazustehen und zuzusehen. Ich sprang nach vorne und drückte mein ganzes Gewicht gegen diese Tür. Jemand war vor der Tür und versuche, diese aufzudrücken. Mein Begleiter hörte allmählich auf zu keuchen und seine Körpertemperatur nahm ab. Plötzlich flog die Tür auf und ich wurde auf eines der Fenster zugeschleudert. Ich prallte gegen die Scheibe, das Glas brach und ich fiel aus dem Haus. Ein lauter Schrei verließ meine Kehle, doch dieser verstummte, als ich auf der Straße aufschlug. In meinen Ohren hallte das Geräusch von brechenden Knochen. Der Schmerz, den ich im ganzen Körper verspürte, war kaum auszuhalten, doch mir blieb nichts anderes übrig, als auf meinen Tod, der sicherlich nicht kurz und schmerzlos war, zu warten. Mein Blick fiel auf ein Schild, ich konnte gerade so die Worte ‚Welcome to Silent Hill' entziffern. Während der letzte Atemzug meinen Körper verließ, sah ich meinen Begleiter, der auf mich zugelaufen kam...


„Doktor, sie wacht auf!", hörte ich eine Frau sagen. Ich öffnete meine Augen und sah mich um. Ich wollte gerade etwas sagen, doch ich wurde unterbrochen; „Nein nicht reden! Du bist vom Pferd gefallen und hast scheinbar keine Luft bekommen. Aber keine Angst, du bist außer Gefahr. Du musst dich nur ausruhen!" Ich tat was sie sagte, doch es war nicht einfach, da mein Körper immer noch schmerzte...


Jede Nacht liege ich nun auf dieser Straße, mit diesen Schmerzen, die nicht weniger werden. Nein, sie werden sogar immer mehr. Ich schaue auf meine Uhr. Sie zeigt 23:59. Ich bin so müde, doch die Angst vor dem Einschlafen ist zu groß. Aber ich muss schlafen... Trotz der Schmerzen... Wenn sie diese Nacht noch schlimmer werden, bin ich mir nicht sicher, ob ich morgen früh überhaupt aufwachen werde...

Silent Hill - Never start dreamingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt