Kapittel 3: Das Rudeltreffen

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Ich bin wieder in der Realität angekommen und Schnapp mir meine Tasche mit meinem ganzen Zeug.
Ich geh mit Anna die Treppe runter, nach draußen und schleife die Tasche in meine Kofferraum.
Nun kommt der Abschied, den ich nie gewollt habe.
Ich ziehe Anna zum gefühlten zehnten Mal an diesem Tag an mich und flüstere:

Ich werd dich schrecklich vermissen Mom."

Schon läuft die erste Träne meine Wange hinunter und es folgten immer mehr.
Meine Sicht verschwimmt und ich drücke Anna immer fester an mich.
Sie schluchzt auch und drückt ihren Kopf an meine Schulter, während ich mein Gesicht in ihren Haaren vergrabe und Duft von Zuhause einatme, denn Anna ist mein Zufluchtsort, meine Heimat, der Mensch, der mir immer Geborgenheit vermittelt. Sie zu verlassen ist echt schmerzhaft, aber es muss sein. Für meine Zukunft und auch ihre, denn ich muss sie vor diesem Monster beschützen und das kann ich nur gemeinsam mit meinem Gefährten, denn alleine bin ich leider nicht stark bzw. mächtig genug dafür.
Nach ein paar Minuten komme ich wieder zur Besinnung und flüstere mit belegter Stimme:

Mom ich muss los."

Sie hebt ihren Kopf von meiner Schulter und guckt mich mit verweintem Gesicht an. Dann schnieft sie einmal, löst ihre Arme von mir und fährt sich einmal durch ihr Gesicht, während sie mir mit Tränen erstickter Stimme antwortet:

Ich weiß, aber ich will nicht, das du gehst. Trotzdem muss ich dich gehn lassen, also geh bevor ich doch noch versuche dich aufzuhalten."

Ich lass Anna los, versuche mich zusammen zu reißen und sage:

Hab dich lieb Mom. Hoffentlich seh ich dich bald wieder."

Das wird bestimmt nicht so lange dauern. Viel Glück in deinem bessern Leben, das ab heute beginnt.
Ich hab dich ganz doll lieb mein Schatz. Bis bald und vergiss mich nicht."

Sie hat mich dabei mit so viel Zuversicht angeguckt, die ich auch spüren konnte, dass ich nun mehr oder weniger auch glaube, dass wir uns bald wieder sehen werden.
Ich ziehe sie nochmal an mich und entgegne ihr ernst:

Ich könnte dich niemal vergessen Ma.
Denk sowas nie wieder ja?"

Ich lege meine Hand an ihre Wange und während sie sich an meine Hand schmiegt nickt sie mir mit einem traurigen Lächeln auf den Lippe zu, was ich als Zustimmung auffasse.
Ich löse mich schweren Herzens von ihr.
Küsse noch ein letztes Mal ihre Stirn und gehe schweren Herzens zu meinem Auto.
Ich lächle sie beim Einsteigen nochmal an und fahr los, aber nicht ohne ihr noch zu winken.
Ich seh, wie sie im Rückspiegel immer kleiner wird, bis ich um die nächste Ecke biegt und sie ganz aus meiner Sicht verschwindet.

Ich habe jetzt gute zwei Stunden Fahrt vor mir.

Genug Zeit um meinen Gedanken freien Lauf zu lassen.

Yay

...nicht.

Je länger ich über Etwa nachdenke, desto mehr Negatives find ich daran.
Das war schon immer so bei mir.
Ich bin halt ein Mensch, der sich viel zu viele Gedanken über alles mögliche macht.

So ist es auch bei diesem ganzen Gefährtenzeug. Je länger ich darüber nachdenke, desto unwahrscheinlicher wird es für mich, dass mein Seelenverwanter mich wirklich lieben wird.

Omega Love ~ Mein Leben als Omega -pausiert-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt