Kapitel 8 ϟ Oxygen

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Hear Me - Imagine Dragons  ♪♫

"Ist alles okay?", fragte Henry und schaute mich besorgt an.

"Ja, alles bestens", log ich und schüttelte den Kopf, damit er die Tränen nicht sah. "Lass uns gehen."

Obwohl ich wusste, dass Melody mit dem Mittag beschäftigt war und mir nicht begegnen konnte, wehrte ich Henrys alternativen Vorschlag, in die Bibliothek zu gehen, ab. Stattdessen beharrte ich auf unseren eigentlichen Plan, raus zu gehen, mit der Begründung, dass es wahrscheinlich die letzten schönen Tage für dieses Jahr sein würden.

Henry beugte sich meinem Wunsch und wir setzten uns auf den Pausenhof ins Gras.

Die warmen Sonnenstrahlen waren das einzig Positive, was ich an diesem Tag zu verzeichnen hatte. Die Luft war eher kühl und wenn eine Windböe die Mauern erreichte und durch die Steinbögen pfiff, fröstelte ich ein wenig.

Doch die meiste Zeit blieb es ruhig und ich genoss die zarte Wärme auf meiner Haut. Bei dem Gedanken, dass es nun wirklich auf die letzten schönen Tage zu ging, wurde ich fast traurig.

"Denkst du, die Gryffindors wissen, dass wir sie morgen im Gemeinschaftsraum überfallen?", fragte ich Henry, welcher ebenfalls mit geschlossenen Augen die Nase in die Luft reckte.

"Keine Ahnung, ist mir auch egal. Einen Abend mit uns werden die schon überstehen."

"Denkst du, die werden uns nerven oder tatsächlich in Ruhe lassen?"

"Kassy, das sind Gryffindors und keine Slytherins. Außerdem sind Tori und Teddy dabei, das geht schon gut."

"Aber was ist mit Dave und so? Denkst du ..."

"Kas, so viel wie ich in der letzten Minute denken sollte, überfordert selbst mein Ravenclawgehirn, okay? Mach dir jetzt keine Gedanken. Wir haben zwei Geburtstagskinder, eine Achtel-Veela und einen Lupin als Schulsprecher. Verstehst du das? Einen Lupin! Wenn die uns wirklich blöd kommen - "

"Drohen wir mit Werwolfkräften, schon klar", grinste ich.

Teddy tat das vor allem bei jüngeren Schülern gerne, um sie ein wenig zu ärgern. Das war zwar nicht seine Art, allerdings blieb auch er nur so lange nett, wie andere nett blieben. Wenn ihm jemand blöd kam, konnte der Hufflepuff richtig zickig werden.

Wir lagen schweigend eine Weile im Gras, als die Schulglocke über den Hof drang. Wir waren nicht die einzigen, die aufstöhnten und sich langsam in Bewegung setzten.

"Wo musst du hin?", fragte Henry mich.

"Muggelkunde", antwortete ich und schwang mich auf die Beine.

"Muggelkunde? Du hast das immer noch?"

"Henry, natürlich. Ich kann das nicht einfach abwählen", lachte ich.

"Ich versteh das nicht. Ich brauch doch nichts über Muggel zu wissen, wenn ich eh in der Zauberwelt lebe", argumentierte er.

"Und ich brauche Pflege Magischer Geschöpfe nicht, wenn ich eh im Ministerium arbeiten will", grinste ich, winkte ihm verschmitzt und ging ins Schloss.

Es klingelte gerade das zweite Mal, als ich das Klassenzimmer erreichte und Professor Perks die Tür aufschloss.

Wir strömten hinein und ich setzte mich auf meinen Platz neben Davina. Professor Perks begann sogleich mit dem Unterricht.

"In der letzten Stunde haben wir unser Wissen aus dem letzten Jahr wieder aufgefrischt", erklärte sie begeistert. "Dabei ging es vor allem um Computer. Heute möchte ich euch etwas Neues vorstellen, das eng in Verbindung damit steht. Es heißt: das Internet."

shy || Shawn M.  ϟ Hogwarts ϟWo Geschichten leben. Entdecke jetzt