Oh nein. Bitte nicht...

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PoV: Fini

Ich klappte meinen Ordner zu und packte alles ein. "Ey Fini, was machst du heute Abend? Wir wollen raus und bisschen trinken. Hast du Bock?"
Nein hab' ich nicht, dachte ich, aber was soll man machen? Ich war etwa 600km von meiner Heimat entfernt, ohne richtige Freunde und das nur um richtig studieren zu können. Irgendwie lohnte sich das meiner Meinung nach nicht, aber meine Eltern hatten das leider anders gesehen. Jetzt saß ich hier und musste mir neue Freunde suchen also antwortet ich dem Jungen der mich gefragt hatte: "Klar, sag mir Bescheid wo's hingehen soll und ich komme mit!" Ich lächelte und drehte mich dann um um zu gehen.
Ich mochte diesen Jungen namens Tim, allerdings hatte er so viele Leute um sich, die so furchtbar unerträglich waren, dass es mir schwer fiel, mit ihm Zeit zu verbringen.
Ich lief aus dem Hörsaal raus, quer durch's Gebäude auf die Straße.
Klasse. Bus verpasst. Das bedeutet in etwa 30min warten.
Ich spürte mein Handy in meiner Tasche vibrieren. Mein Mum rief an, na toll.

"Hi Mum", tönte ich voller gespielter Freude ins Handy rein.
"Hallo Josephine!"
Ja Josephine...welche Eltern, die ihr Kind wirklich liebten, nannten es heute noch Josephine. Ich fand den Namen jedenfalls grauenvoll, deshalb auch der Spitzname Fini.
Als ich nicht darauf antwortete dröhnte gefühlte tausend Fragen in mein Ohr.
"Wie geht es dir?! Wie läuft das Studium so? Ist es sehr schwer? Schaffst du das alles oder soll dein Bruder dir helfen kommen?", fragte meine Mum.
"Nein alles gut, ich schaff das schon. Ich hab' doch gerade erst angefangen mit dem Studium!", antwortete ich. In Gedanken vollendete ich die Auflistung noch mit Oh Gott bitte nicht mein Bruder!! Den kann ich hier wirklich nicht gebrauchen!
Mein Bruder war leider super spießig und absolut nicht zu ertragen. Er hatte einen Doktortitel in Psychologie und Medizin und war somit auch in unserer Familie um einiges an Ansehen hoch gerutscht. Mein Bruder war nicht gerade der hellste, aber wenn man in einem reichen englischen Elternhaus wohnte, mit viel Einfluss und Geld, dann gab es keine Grenzen was Bildung und Ansehen anging. Er war etwa 13 Jahre älter als ich, also 32 und war gerade erst fertig geworden mit diesem Studienzeug. Ich dagegen hatte gerade erst angefangen und war voller Hoffnung, das ganze mit spätestens 25 abgeschlossen zu haben.

Ich quatschte noch ein wenig mit meiner Mum und schaffte es schließlich sie abzuwimmeln um Musik hören zu können. Mein Bus kam, ich stieg ein und setzte mich.
In den letzten Tagen hatte ich starke Kopfschmerzen gehabt und diese fingen in diesem Moment wieder an. Die ganze Zeit über hatte ich ein ungutes Gefühl gehabt, als wäre etwas Böses in dieser Stadt passiert. Vielleicht bildetet ich mir das auch nur ein, aber dieses Gefühl verließ mich einfach nicht.
Der Bus fuhr weiter und die Sonne knallte direkt auf meine Haut. Langsam wurde mir unwohl. Vielleicht liebten manche wirklich den hellsten und grellsten Sonnenschein, jedoch war das bei mir ganz anders. Ich hasste ihn. Zumindest an Tagen, an denen er nicht angesagt war. Denn mentale und auch physische Vorbereitung auf starke Sonneneinstrahlung war bei Vampiren ein absolutes Muss! Ja ich war ein Vampir.
Somit musste ich abends immer das Wetter checken, für viel "Schlaf" sorgen um meinen Energievorrat komplett aufzufüllen und außerdem ein Spray benutzen, welches in der Nacht in die Haut einzieht und sie schützt. Das hilft wirklich!

»Mittlerweile gibt's da sogar Geruchsrichtungen und ich hatte eins das roch wie ein Bodyspray. Total frisch und angenehm!«

Naja, für heute war Regen angesagt und hier strahlte die Sonne wie sonst was.
Keine Sorge, ich würde nicht direkt verbrennen und auch nicht wie bescheuert glitzern (ich mein, wtf. Glitzern?!), aber es brannte extrem und ich bekam überall flecken am Körper, die aussahen wie Sommersprossen. Im Gesicht war es am stärksten. Arme, Beine und so weiter brauchten etwas Zeit um diese Menge an Sommersprossen aufzuholen, aber waren sie einmal da, blieben sie in etwa eine Woche. Am ganzen Körper! Komisch irgendwie.
Ich kannte keine anderen Vampire wirklich gut (in meiner Familie wusste man zwar von mir aber ansonsten gab es dort keine anderen) und wusste deshalb auch nicht, ob es bei ihnen genauso verlief, aber ich fand es äußerst unangenehm, wenn die Leute im Bus quasi zugucken konnten, wie diese Flecken auf meiner Haut immer mehr wurden.
Noch schlimmer war jedoch das Brennen auf meiner Haut, weshalb ich kurzerhand beschloss schnell beim Krankenhaus auszusteigen und mir ein Rettungsspray zu holen. Es half für ein paar Stunden, bis ich zuhause dann die nötigen Vorkehrungen treffen konnte, um das Brennen zu stoppen.
Im Krankenhaus kannte ich eine junge Mitarbeiterin, die mir steht's half. Sie hatte zwar keine Ahnung davon, dass ich ein Vampir war, aber sie hatte dort nunmal ein Spray gegen "Ausschlag" und es half. Ich dachte mir immer heimlich, dass sie wahrscheinlich jede Menge Vampiren half. Schließlich erzählte mir immer, wie viele Leute dieses Spray brauchten, voller Freunde, dass sie helfen konnte.
Also sprang ich aus dem Bus und rannte rüber zum Krankenhaus. Als ich aber nach Hazel fragte, war diese nicht da. Na super. Das auch noch. Also musste ich mich wohl auf einen sehr unangenehmen Nachhauseweg gefasst machen. Seufzend ging ich Richtung Ausgang.

Ich lief an einem Zimmer vorbei mit offener Türe. Dort lag ein Mädchen welches offenbar verletzt worden war. Sie sah ziemlich übel aus. Neben ihr saß ein älterer Herr. Nett sah er aus. Aber traurig. Ich hoffte bloß, dass dieses Mädchen nichts wirklich schlimmes hatte.
Als ich gerade dran vorbei wollte sah ich eine ziemlich böse Wunde an ihrer Schulter. Ich stockte. Das war doch nicht etwa...ein Angriff von Werwölfen. In dieser Stadt gab es seit Jahren keine Angriffe mehr. (Meine Eltern hatte mehr als einen Mitarbeiter danach recherchieren lassen.) Jedoch war diese Wunde so unglaublich auffällig und eindeutig. Außerdem könnte das meine Kopfschmerzen erklären. Aktive Werwölfe in der Stadt. Das durfte doch wirklich nicht wahr sein!
Verzweifelt sah ich mich um und beschloss schließlich mich zu vergewissern. Ich betrat das Zimmer des Mädchens obwohl mir das wirklich unangenehm war. Ich musste wissen, was da passiert war. Denn wenn es so wäre, dass Werwölfe aktiv wurden, dann musste ich mir hier ziemlich schnell Freunde meiner Art suchen und um Hilfe bitten. Ich würde sonst nicht mehr lange leben. Ich fragte sie also, was mit ihr geschehen war.

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Heeeyy. Unsere neue Story, ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich auch mitschreibe. Ich hab' allerdings gestern vergessen, das dazuzuschreiben. Deshalb jetzt. :D

Viel Spaß, beim lesen
~Jojo ^^

BeastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt