2.Kapitel

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Harrys Sicht

"We got to live before we get older, do what we like we got nothing to lose. Shake off the weight of the world from your shoulders, oh, we got nothing to prove.", leise summte ich den Text von unserem Song 'Alive' während Louis zum Takt auf seinen Oberschenkel klopfte. Grinsend legte ich meinen Kopf auf seine Schulter und er wuschelte mir sanft mit seiner Hand durch meine wirren Locken. Louis hatte mir im Bad kaum Zeit gelassen, sodass meine Haare nun wirr aussahen. Ich wollte gar nicht wissen, was die anderen Prominenten später von meiner Frisur halten würden. Der Gedanke daran, dass Taylor Swift, meine Ex-Freundin, ebenfalls eingeladen wurde, bereitete mir Bauchschmerzen. In den Medien wurde überall spekuliert, dass sie kommen würde und ein gemeinsamer Freund von uns bestätigte das Gerücht. Wir sind in einem heftigen Streit auseinander gegangen wobei ich gar keine Schuldgefühle hatte. Irgendwann hatte ich erkannt, dass mein Herz einfach nicht ihr gehörte. Außerdem hatte ich ständig das Gefühl gehabt, dass sie nur mit mir zusammen war, weil ich Teil der größten Boyband der Welt war. Louis hatte mich schon am Anfang der Beziehung vor ihr gewarnt, allerdings habe ich darüber damals nur gelacht. Hätte ich doch besser auf meinen besten Freund gehört. Den Schlussstrich zog ich erst dann, als ich bemerkte, dass ich Taylor niemals so sehr lieben könnte wie ich Louis liebte. Auf jeden Fall war ich froh, dass der Freizeitpark nur zur Unterhaltung errichtet wurde. Wäre das Spiel echt, würde ich, Taylor sei Dank, garantiert keine fünf Minuten überleben.

"Curly? Bist du noch da oder träumst du schon wieder?", verwirrt schüttelte ich meinen Kopf als Louis meine Gedanken unterbrach.
"Du sollst mich doch nicht Curly nennen, Lou!", kicherte ich, zugleich schlug ich ihm sachte mit meinem Ellbogen in die Seite.
Niall lachte laut los und Zayn stimmte ein.
"Wisst ihr wer alles kommt?", fragte Liam ernster doch auch er lächelte liebenswert.
"Nicht so richtig... ich habe nur gehört, dass Tay kommt!", brummte ich nervös und ich spürte wie sich Louis neben mir sichtlich anspannte.
Zayn zwinkerte mir zu, während er sofort darauf los plapperte: "Freust du dich? Läuft da etwa wieder was?"
Zu gerne hätte ich Zayn jetzt mit einem Gegenstand abgeworfen, jedoch fand ich nichts in unserem Auto.
"Komisch, dass du das weist, Harry! Eigentlich sollten das Überraschungsauftritte werden und keiner sollte irgendwem erzählen welche Stars kommen. Frag mich nicht warum!", Niall zog verwirrt seine Augenbrauen in die Höhe.
Schön, dass ich das auch mal erfahre.
"Ups... ich hab's meiner Mum erzählt... und die bestimmt meinem Stiefvater... und meine Schwester weiß es!", ich lachte nervös auf.
"Macht nichts, das habe ich auch gemacht!", rief Louis durch den Bus woraufhin ich ihm lachend den Mund zuhielt.
"Psst Lou, nicht so laut! Du lenkst Paul ab.", flüsterte ich kichernd in sein Ohr.
Um sich von meiner Hand auf seinem Mund zu befreien leckte er die Innenseite ab und sah mir dabei, wie ein kleines Kind, in die Augen.
"Wir sind da!", brüllte Paul von vorne und Liam zog augenblicklich die Schiebetür auf.

Das Sonnenlicht blendete mich, da ich die verdunkelten Glasscheiben im Wagen gewohnt war. Die Jungs sprangen elegant aus dem Auto, aber ich musste mich erst einmal strecken da das Fieber in den vergangenen Tagen tief in meinen Knochen gesessen hatte. Mein Körper war betäubt und ich brauchte eine gewisse Zeit, um mich zu sammeln. Zum Glück ging es mir heute immerhin besser als gestern.
"Kommst du, alter Mann?", fragte Niall während er mir seine Hand reichte, welche ich dankend annahm um aus dem Wagen zu gelangen.
"Geht's dir echt besser?", Zayn sah mich skeptisch an doch ich nickte leicht.
"Klar, alles gut!"

Mühevoll folgte ich meinen Bandkollegen, da sie schnell zum VIP-Bereich liefen. Jeder Star hatte einen eigenen Raum in einem komischen, dunklen Gebäude. Dieser Raum diente zur Vorbereitung. In unserem Fall bekamen wir einen Raum für die ganze Band.
"Wo ist denn diese 'Arena'?", fragte ich neugierig da ich außer dem Gebäude nichts sehen konnte.
"Keine Ahnung... Liam weiß bestimmt mehr als ich!", murmelte Louis, zeitgleich betraten wir unseren Raum. Er war relativ groß und mit einem halbwegs bequemen Sofa eingerichtet. Ein kleines Licht war eingeschaltet und ein, ebenfalls winziges, Fenster spendete das restliche Licht. Nichtsdestotrotz sah es düster und unheimlich aus. Wir fünf schmissen uns auf die Polster des Sofas und Paul sicherte sich grinsend einen Platz an der Tür damit er, falls ein verrückter Fan den Weg in das Bauwerk finden würde, uns beschützen konnte.

"Also, dann will ich euch mal das erklären was ich von dem Event weiß. Wir werden gleich aufgerufen und in die Event-Halle des Parks gebracht. Dort werden wir auf der Bühne interviewt, genauso wie zehn weitere Stars. Die Arena müssen wir selbstverständlich nicht testen. Hungergame-Fans sind hier um das Spiel zu testen. Sie benutzen natürlich keine echten Waffen, da das Ganze nur ein Spiel ist. Keiner wird zu Schaden kommen.", klärte uns Liam auf.
"Okay, dann lasst uns das Ding rocken!", jubelte Zayn lachend.
Meiner Meinung nach ist dieser Freizeitpark absolut überflüssig und riskant.  Die Bücher und die Filme haben mir gefallen, allerdings war ich, seit dem Zeitpunkt als ich den Film das erste Mal gesehen hatte, froh, dass das Ganze nicht die Realität war. Wie kann man es denn lustig finden aus den brutalen, fiktiven Hungerspielen die harte Realität zu machen?
"Es ist nur ein Spiel. Keiner wird sich verletzen, Harry!", sagte Niall als hätte er meine Gedanken gelesen.
"Ein krankes Spiel!", zischte ich verabscheuend mit scharfer Stimme.

"One Direction! Bereit machen. Ihr seid die Ersten!", ertönte eine Stimme aus einem Lautsprecher und ich erschrak mich zu Tode, daher sprang ich auf. Wir wuschelten uns noch einmal durch die Haare und strichen unsere Kleidung glatt. Dann versammelten wir uns vor der massiven Tür, welche immer noch streng von Paul bewacht wurde. Wenn wir ihn nicht hätten... Ohne ihn wären wir garantiert schon 20-mal gestorben.
Paul war, nach Liam, unser Band-Daddy und wir würden ihn für keinen Preis hergeben, da wir ihm unsere Leben voll und ganz anvertrauen konnten.

Die Türe wurde aufgerissen und wir wurden bis zu einer großen Halle begleitet.
"Und hier ist One Direction!", schrie eine Moderatorin in ihr Mikrofon während wir eine große Bühne betraten.
Vor uns konnten wir viele Fans sehen, welche weinten und schrien weil sie uns sehen konnten. Sie streckten ihre Arme nach vorne, in der Hoffnung einen von uns für einen kleinen Moment berühren zu können. Am Liebsten würde ich sie alle in den Arm nehmen. Sie hatten unsere Aufmerksamkeit verdient, wir hatten ihnen alles zu verdanken.

"Harry, Niall, Zayn, Louis und Liam. Seid ihr froh hier zu sein?", fragte die Frau mit einem falschen Lächeln auf den Lippen. Ihre blonden Haare waren übertrieben in die Höhe gestylt und sie trug hautenge Kleidung.
"Natürlich sind wir das. Wir hatten schon Angst, dass wir absagen müssten weil es Harry gestern nicht gut ging aber jetzt stehen wir hier!", erklärte Liam lächelnd und ich spürte wie mir das Blut in die Wangen schoss als mich alle bemitleidend anstarrten. Louis klopfte mir lächelnd auf die Schulter.
"Oh, Harry was hattest du denn?", fragte die Moderatorin. Mit ihren eiskalten, blauen Augen starrte sie mich emotionslos an. Meine Haare stellten sich im Nacken auf.
"Nur ein bisschen Fieber...", nuschelte ich leise wobei ich zum Boden sah um den Augen der Frau auszuweichen.
"Könnten sie uns die nächsten Fragen stellten? Harry hatte die letzten Tage mit hohem Fieber zu kämpfen. Ihm geht es besser allerdings hat er die Krankheit noch nicht vollkommen überstanden. Wir bitten um ihr Verständnis.", Louis stellte sich schützend vor mich und ich schmiegte mich unauffällig an ihn. Die Fans quiekten glücklich auf als Louis seinen Arm um meinen Körper schlang. Die Berührung meines besten Freundes waren unheimlich beruhigend und ich war mir sicher, dass ich mich selbst in einem Schlangennest an seiner Seite wohl fühlen würde.

"Okay. Nächste Frage. Louis, du als Harrys bester Freund kannst mir die Frage sicherlich beantworten. Auf Twitter wird Harry ja maßlos gehatet! Da gibt es viele Leute, die sagen, dass der Lockenkopf keinen Geschmack hätte, nicht singen könne, zu dick sei und schwul sei. Stimmt es, dass ihn das fertig macht? Wie geht er damit um?", meine Kinnlade klappte auf und ich vergrub mein Gesicht tiefer an Louis' Brust, um niemandem meinen verletzten Blick zu zeigen. Ich spürte, dass mein bester Freund empört nach Luft schnappte.

"Was für eine unverschämte Frage! Ich vermute viel ehr, dass die Beleidigungen, die sie gerade vorgelesen haben von ihrem Twitter Profil stammen, und nicht von Harrys!", Louis Stimme wurde immer lauter und zu gerne hätte ich jetzt das Gesicht der Frau gesehen. Mit dem Gesicht zu Louis Brust war es aber angenehmer. Die Reaktion hätte ich Louis gar nicht zugetraut. Wir wurden alle ausgebildet, in Interviews stets höflich zu bleiben und ich war mir sicher, dass Louis später von unserem Management Ärger bekommen würde. Sie würden ihm vorwerfen, dass seine Antwort unprofessionell war.

"Lasst uns den nächsten Gast aufrufen! Heute mit dabei... Taylor Swift!", gekonnt ignorierte sie Louis Antwort und als ich realisierte wer nun die Bühne betrat war es schon zu spät zu flüchten. Ich sah auf um direkt in Taylors hasserfüllte Augen zu sehen, welche Louis' und meine innige Umarmung musterten. Die Moderatorin sah mich schadenfroh an. Hatte die irgendwie was gegen mich? Verwirrt löste ich mich aus Louis Armen.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 12, 2018 ⏰

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Alive (Larry Stylinson & Hunger Games) *Coming soon*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt