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Wake up your sleeping heart
~The Vamps

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"River! River! River! Steh auf! Du hast Schule!", wurde ich unsanft von einer hohen, kindlichen Stimme geweckt und spührte, wie etwas schweres auf mir landete, worauf ich ein müdes 'Uff' von mir gab.

"Toby! Lass mich schlafen!", murmelte ich und kuschelte mich noch mehr in mein Kissen.

Mein kleiner Bruder trommelte mit seinen winzigen Händen auf meinem Rücken herum und rüttelte an meinen Schultern.

"Aber Mummy hat gesagt, wenn du noch einmal zu spät aufstehst und dann zur Schule rennen musst, nimmt sie dir deine Bücher weg!"

Ruckartig setzte ich mich auf, sodass Toby in mein Bett kullerte. Seine schwarzen Haare, die er von unserem Vater geerbt hatte waren noch komplett unordentlich, was bedeutete, dass er gerade erst aufgestanden war, doch seine braunen Augen, die unserer Mutter, leuchteten so unternehmungslustig und frech, wie immer. 

"Siehst du, Rivy, jetzt bist du wach!", meinte er und sah mich grinsend an.

"Du kleine Ratte!", knurrte ich und unterdrückte ein Lachen. Dann fing ich an, Toby ordentlich durch zu kitzeln, bis er sich kreischend unter meinen Händen wand.

"River! Lass deinen Bruder in Ruhe und mach dich fertig!", hörte ich auf einmal meine Mutter von unten rufen und stoppte in der Bewegung.

"Ja Mum!", schrie ich zurück, strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und sprang dann aus meinem Bett.

"Rivy? Trägst du mich? Ich will nicht in mein Zimmer laufen!", quengelte Toby und streckte mir die Arme entgegen.

War das normal, dass vierjährige so waren?

"Spring auf.", meinte ich nur und stellte mich gebückt und mit dem Rücken zu meinem Bett hin.

"Du bist die Beste, Rivy!", lachte Toby sein helles Lachen und kletterte auf meinen Rücken.

"Festhalten! Der River-Express fährt vom Bahnhof ab und ist nun auf dem Weg zur Toby-Station! Wir wünschen Ihnen eine angenehme Fahrt!", scherzte ich und stieß meine nur angelehnte Zimmertür mit dem Fuß auf.

Wärend Toby laut 'Tschut-tschut' rief und diese komischen Zug-Geräusche machte, lief ich zu seinem Zimmer, das genau neben meinem lag.

"So und jetzt runter mit dir!", lachte ich und hielt vor seiner Tür, die mit vielen kleinen Postern von Autos und Disney und Pixar Figuren wie zum Beispiel von Der König der Löwen oder Cars beklebt war.

Es war nicht selten schon vorgekommen, dass Toby versucht hatte, selbstständig seine Poster aufzuhängen. Und zwar mit Tesafilm auf seiner Raufasertapete. Dann entschied er sich jedoch immer  wieder um, versuchte die Poster von den Wänden zu reißen und zog dabei ein Stück der Tapete mit von der Wand.

Dann schimpfte Mum meistens mit ihm, was darin endete, dass ich ihm half, jedes Poster mühevoll und mit vielen Heftzwecken über die abgerissene Tapete zu pinnen.

Ich hatte auch einige Poster in meinem Zimmer, aber erstens waren sie nicht von Autos und Tieren, sondern von meinen Lieblings Bands und Filmen und zweitens konnte man bei mir noch die Wände sehen.

Mittlerweile war mein kleiner Bruder nämlich so Poster verrückt, dass es kaum eine Stelle in seinem Zimmer gab, an der noch keine Poster hingen.

Und dann klebte er einfach die neuen darüber, was nicht gerade toll aussah, aber er musste es ja selbst wissen. 

Goodgirls never lieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt