Kapitel 2

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Ich ließ mich in meinen Schreibtischstuhl sinken und atmete tief durch. Ryan checkte die Telefondaten und Esposito suchte nach irgendwelchen Zeugen. Leicht zögernd griff ich nach dem Hörer und wählte die Nummer der Eltern des Opfers. Nach kurzer Zeit sprang die Mailbox an.

"Hallo, Anne und Jack Brown hier. Wir sind gerade nicht ereichbar, Sie können aber eine Nachricht hinterlassen und wir rufen umgehend zurück."

Ein langer Piepton verriet mir, dass ich sprechen konnte. Ich schluckte.

"Hallo, Detective Kate Beckett, NYPD. Es wäre gut wenn Sie zurück rufen würden."

Ich legte auf und lehnte mich zurück. Ehrlich gesagt hoffte ich, dass Mr. und Mrs. Brown sich Zeit lassen würden. Ich wollte zwar nicht, dass sie es nicht erfahren würden, aber ich wollte es ihnen auch nicht am Telefon sagen. Ich stand auf ind griff nach meiner Jacke.

"Castle, kommst du?"

"Wohin?"

Er zog die Augenbrauen zusammen und sah mich verwirrt an.

"Wir müssen dafür sorgen, dass sich um zwei Kinder gekümmert wird. Ryan, Sie rufen mich an, wenn sie irgendwas gefunden haben, okay?"

Mein Kollege nickte und sah mir und Castle hinterher.

-

"Kate, bist du sicher, dass alles okay ist?"

Castle saß neben mir im Auto und redete seit einer gefühlten Ewigkeit auf mich ein. Ich verdrete zum bestimmt tausendsten Mal die Augen und erwiederte:

"Wenn ich mir nicht absolut sicher wäre, würde ich es dann sagen?"

Mit quitschenden Reifen hielt ich vor einem unauffälligem Mehrfamilienhaus und zog den Schlüssel aus dem Zündschloss. Ich wollte gerade aussteigen, da legte Castle mir eine Hand auf meinen Oberschenkel.

"Kate, ich möchte nur das du weißt, dass du dich nicht jetzt entscheiden musst. Ich möchte nicht, dass es zwischen uns steht. Okay?"

Castle flüsterte fast und trotzdem verstand ich jedes einzelne Wort. Ich nickte leicht und sah ihm in die Augen.

"Ist in Ordnung, Castle. Mach dir keine Gedanken, ich brauche einfach nur etwas Zeit."

Ich sah wie ein leichter Schatten durch sein Gesicht schlich, aber ich ließ mir nicht anmerken, dass ich es gesehen hatte. Langsam beugte er sich vor und küsste mich. Es war wie beim ersten Mal. Damals in dieser Fabrik. Wieder explodierte ein Feuerwerk irgendwo in meiner Magengegend. Wieder verlor ich jedes Zeitgefühl. Wieder lösten wir uns viel zu früh von einander.

-

Der Pförtner hatte uns zu einer kleinen Wohnung im dritten Stock geschickt. Suchend ging ich den Flur entlang. An der Vorletzten Tür hing ein Name. Brown. Er war mit einer krakeligen Schrift auf ein Blatt Papier gemalt. Leicht schwankend klingelte ich. Diese Kinder würden ihre Mutter nie wieder sehen. Diese Kinder würden nie wieder ihre Stimme hören. Ich biss mir auf die Unterlippe. Die Türe wurde geöffnet und eine junge Frau, vielleicht so alt wie Alexis, stand vor uns.

"Guten Tag, sind wir hier richtig, bei der Wohnung von Amanda Brown?"

Das Mädchen nickte.

"Ja, ich bin Carla, ihr Babysitter. Sie müsste gleich nachhause kommen."

Ich schloss kurz die Augen und atmete tief durch.

"Sie wird nicht mehr nach Hause kommen. Ich bin Detective Beckett vom Morddezernat des NYPD. Es tut mir leid, aber Amanda Brown wurde heute ermordet."

Caskett - the decision ... the detectiveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt