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„Wieso hat er das nur gemacht?", erklang es aus dem Hörer in meiner Hand. Sie weinte wieder. Sie weinte meistens.
Ich lag in meinem Hotelbett, vollständig angezogen, das Licht war aus, in der einen Hand hielt ich das Telefon an mein Ohr, die andere brachte ich mit ausgestrecktem Arm vor mein Gesicht und betrachtete im Dunkeln meine Finger.
„Süße, jetzt hör doch auf zu weinen", versuchte ich es erneut, doch am anderen Ende der Leitung hörte ich es nur wieder schluchzen. „Das ist er nicht wert."
„Dohoch", sagte sie und kurz darauf ertönte ein Trompeten, das ich als Schnäuzen einordnete. Ich wartete noch einen Moment, bis ich wieder ihren stockenden Atem an meinem Ohr hören konnte.
„Versuch doch wenigstens ihn zu vergessen", machte ich den Vorschlag und ließ meine Hand auf das Kissen neben meinem Kopf sinken. Die Augen hatte ich geschlossen. Ich wusste welche Antwort jetzt kommen würde.
„Das kann ich nicht", flüsterte sie so leise, dass ich es kaum verstand und doch hörte ich jedes einzelne Wort. Nicht unbedingt aus dem Hörer, aber in den Windungen meines Gehirns hatten sie sich eingebrannt. Ich fragte mich in diesem Moment, wie oft ich die Worte schon gehört hatte.
„Ich verstehe es einfach nicht", sagte sie nun wieder lauter, „wieso tut er mir so etwas an? Wieso nur?"
„Weil er ein Arschloch ist?", bot ich ihr als Erklärung an. Kathy blieb still. Sie wusste es natürlich, dass es so war, wollte es sich aber nicht eingestehen. In ihrem Verstand ist es angekommen, dass Chris sie mit einer anderen betrogen hatte, doch ihr Herz hatte ihn noch nicht aufgegeben. Das war etwas, womit ich mir sehr sicher war.
„Hör zu, Kathy", begann ich, ohne zu wissen, was ich ihr eigentlich sagen wollte.
„Wieso sind eigentlich nicht alle Männer so wie du, Luke?", unterbrach sie mich und tat mir damit einen großen Gefallen. Ich hatte wirklich keine Ahnung, wie ich meinen vorherigen Satz beenden sollte. Doch ihre Frage brachte mich auch aus dem Konzept. Mein Herz beschleunigte seinen Schlag. Wieso fragte sie das?
„Wie meinst du das?", fragte ich vorsichtig und setzte mich langsam auf. Die Beine schwang ich vom Bett herunter und stützte meine Ellenbogen auf den Oberschenkeln ab. Sie schwieg einen Moment und ich wartete angespannt auf die Antwort, während ich mit den Zähnen an meinem Lippenpiercing herumspielte.
„Du ... du bist verständnisvoll und hörst mir zu", begann sie langsam. „Und du bist so lieb. Du würdest niemals einer Frau so etwas antun. Deine zukünftige Frau wird sehr viel Glück mit dir haben."
„Ja, das würde sie", seufzte ich, ließ abrupt mein Piercing zurückschnellen und stieß dabei den Atem aus, von dem ich nicht gewusst hatte, dass ich ihn angehalten hatte. Enttäuschung machte sich in meiner Magengegend breit. Das war nicht die Antwort, die ich hören wollte.
„Kathy", begann ich von neuem, doch wieder unterbrach sie mich.
„Weißt du was?", fragte sie und klang plötzlich enthusiastisch. „Wir besorgen dir eine Freundin!"
„Was?", fragte ich entgeistert und saß plötzlich kerzengerade, die Augen weit aufgerissen, und starrte auf den Kalender an der Wand gegenüber.
„Ja!", rief sie begeistert ins Telefon. „Ich werde dich verkuppeln, dann wirst du glücklich und ich denk nicht immer nur über Chris nach. Dann hätten wir zwei Flieg–"
„Kathy, tu das bitte nicht", unterbrach ich sie und fuhr mir mit der freien Hand durch meine kurzen Haare. „Ich ... ich kann gerade keine Freundin gebrauchen." Als ich das sagte biss ich mir voller innerer Qualen auf die Zunge. Es war nur die halbe Wahrheit. Ich wollte nicht irgendeine Freundin, ich wollte nur eine ... Für andere Frauen war im Moment kein Platz in meinem Leben.
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Heartbreak Girl | ✔
FanfictionEin Telefonat, eine Geschichte. Luke ist unglücklich in seine beste Freundin Kathy verliebt, die gerade eine schwere Zeit durchmacht. Wird er sie trotz seines Jobs unterstützen können? Und wird er ihr seine Gefühle übermitteln können? Eine Songfict...