30 Tage- 30 Briefe

12.Brief

  An die Person, die du am meisten hasst / die dir sehr wehgetan hat  

Hallo.

Hm, bemerkenswert, ich habe seit nun über einem halben Jahr nicht mehr mit dir gesprochen. Hoffentlich bleibt es so. 

Es war ehrlich gesagt echt einfach, mich zu entfernen. Hat zwar gedauert, aber spätesten bei unserem kleinem Chat hast du es gecheckt. Eigentlich wollte ich es schon viel früher machen, ich dachte aber damals, dann wäre ich allein. Und meine größte Angst ist bis heute, allein zu sein. Doch ich war dumm, ich war nicht allein. Also ja, rein theoretisch war ungefähr die Hälfte von allem vorgespielt. Gut, ich bin kein guter Mensch. Du aber auch nicht. Ich hatte halt die Schnauze voll so behandelt zu werden. Klar, am Ende habe ich gemerkt, dass du dich nicht getraut hast, genau das gleiche zu machen, wie bei einigen. Weil ich mich verändert hatte. Weil ich sowas nicht mitspielte.

Und ja, ich hasse dich wirklich. Wenn man es genauer betrachtet, hast du mit mir persönlich nicht das getan, was du mit einigen anderen gemacht hast. Aber es reichte mir schon, dass du es bei anderen getan hast. Die mir wichtig sind. Und das verzeihe ich nicht. Du könntest ruhig ein neuer Mensch werden, dich verändern, dich tausendmal entschuldigen, mir wäre es egal. Irgendwie bist du eine Ausnahme. Ich bin kein sehr nachtragender Mensch. Aber ich verstehe nicht, wieso du dich damals so bemühst war, mit mir befreundet zu sein. War ich so eine tolle Freundin? Ich denke nicht. Also ist es am besten so, wie es ist.

Julia.