Kapitel 2

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Efaldin musste schnell handeln, er nahm den Brief mit, um ihm dem Gelehrten der Schattenkrieger zu zeigen. Außerdem packte er noch die orkischen Münzen ein, um seine Glaubwürdigkeit zu stärken. Als er fertig war schloss er dem toten Ork die Augen und machte sich auf den Weg zurück zur Burg.

Er war zu spät für sein Training, weswegen sein Schwertkampf Meister Rainantien auf dem Burghof wartete. Doch Efaldin schob ihn mit den Worten: „Entschuldigt Meister, ich muss dringend zu Meister Vestztel.", zur Seite. Rainantiel sah ihm verärgert nach, doch dass war Efaldins geringste Sorge. Schnell eilte er zum Hauptgebäude der Burg, in welchem so ziemlich alle Leute die etwas zu sagen hatten, ihre Unterkunft hatten. Meister Vestztel hatte sein Zimmer ganz oben, direkt unter dem Dach. Dort angekommen klopfte Efaldin an seiner Tür, kurze Zeit später wurde ihm die Tür von Vestztel, einem Elfen, geöffnet. Vestztel sah überhaupt nicht so aus, wie man sich einen Gelehrten vorstellt, er sah eher aus wie ein circa 20 jähriger Krieger aus. Er hatte starke Arme, kurze blonde Haare und einen Vollbart. Doch Vestztel war in Wirklichkeit schon 149 Jahre alt, weit älter als je ein Mensch werden würde. Dass lag daran, dass Meister Vestztel ein Elf war, es gab nicht mehr viele Elfen, sie warn mit der Zeit immer weniger geworden und hatten ihre frühere Unsterblichkeit eingebüßt, warum weiß keiner, manche Behaupten jemand hätte sie mit einem mächtigen Fluch belegt, doch niemand glaubte das wirklich.

Als Efaldin eintrat fiel sein Blick auf Regale voller Bücher, auch sah er ein paar Behältnisse, von deren Inhalt er teilweise überhaupt nichts wissen wollte. „Warum bist du zu mir gekommen?", fragte Vestztel ihn. „Ich muss euch etwas sehr wichtiges zeigen.", antwortete Efaldin. „Beruhige dich, sag mir erstmal wie du heist und erzähl alles von vorne.", beschwichtigte Vestztel ihn.

Als Efaldin mit seiner Erzählung fertig war, überreichte er Vestztel den Brief. „Das ist in der Tat die Sprache der Orks. Ich kann das Übersetzten, aber es wird eine Weile dauern. Du musst deine Geschichte auch Meister Kazi erzählen. Er ist gestern vom Rat der Gildenältesten zurück gekehrt und wird dir zuhören. Danach solltest du dich ausruhen, dass war bestimmt ein aufwühlendes Erlebnis für dich."

Der Rat der Gildenältesten war, die Regierung Edoms, er bestand aus den Oberhäuptern der Gilden,es gab die Magiergilde, den Schattenkriegerbund, die Schwertbruderschaft und die Gilde des scharfen Auges. Der Rat entschied auch Aufträge und stellte Kämpfer für diese zur Verfügung. 

Als Efaldin seine Geschichte nun auch Meister Kazi erzählt hatte ging er in den Schlafraum und dacht darüber nach, was passiert war.

Am nächsten Morgen lief er, gleich nachdem er aufgestanden und seinen Kapuzenmantel angezogen hatte, zum Haupthaus und klopfte bei Meister Vestztel an die Tür. Dieser öffnete fast sofort, an seinen Augenringen und seiner gebeugten Haltung mutmaßte Efaldin, das er wahrscheinlich die ganze Nacht an der Übersetzung des Briefes gearbeitet hatte.

Kaum war Efaldin eingetreten, sagte Meister Vestztel: „Den Brief den du mir gebracht hast, ist von höchster Bedeutung, du hattest Recht mit deiner Vermutung. Der Ork war ein Bote, welcher diesen Brief des Orklords Sugorim zu dem Orklord Borgan bringen sollte. In dem Brief steht, dass sie unsere Armee in die Zange nehmen und vernichten wollen. Aber näheres erzähle ich dir, wenn wir bei Kazi sind, dann muss ich nicht alles zweimal sagen." 

Also verliesen Efaldin und Meister Vestztel das Zimmer letzterens und stiegen die Treppen hinab. Vor den Gemächern Kazi's wurden sie von zwei Wachen aufgehalten, welche sagten, dass der Gildenälteste noch schlief, was nach der langen Reise von der Hauptstadt zur Burg der Schattenkrieger kein Wunder war. Doch Vestztel machte ihnen klar, dass es dringend sei und sie Meister Kazi wecken sollten.

Kurze Zeit später wurden sie eingelassen. Man sah, dass Kazi sich hastig angezogen hatte. Als sein müder Blick auf Efaldin und Meister Vestztel fiel wirde er sogleich munterer. Er bot ihnen einen Stuhl an, Vestztel setzte sich doch Efaldin blieb lieber stehen. Kazi wirkte mit seinen müden, aber doch wachsamen Augen und seinen grauen Haaren wie ein alter und doch gefährlicher Wolf.

Meister Kazi war circa 70 und damit für einen Menschen recht alt. Er war nicht wirklich der Älteste in der Gilde. Der neue Gildenälteste wurde schon seit 100 Jahrem nicht mehr anhand seines Alters sondern von dem Alten Gildenältesten kurz vor seinem Tod gewählt, doch der Name wurde nie geändert.

Als Vestztel anfing zu reden, schweiften Efaldins Blicke durch den Raum, auf den er gestern nicht geachtet hatte. Er war nobel aber nicht protzig eingerichtet. An der Wand gegenüber der Tür war der Durchgang zu einem amderen Zimmer, darüber war das Wappen des Schattenkriegerbundes zu sehen. Es zeigte die drei Hauptwaffen der Schattenkrieger: Das Kurzschwert, den Dolch und das Blasrohr.

Vestztel erzählte, das die Orkarmeen die Armee der Menschen und Elfen in die Zange nehmen und vernichten wollen. Außerdem sagte er: „Ich glaube, dass Sugorim weitere Boten mit der selben Nachricht zu Borgan geschickt hat. Diese müssen unbedingt abgefangen werden, denn obwohl wir nun davon wissen hätten wir in der Schlacht keine Chance, unsere Armee würden ausgelöscht werden.

Wir müssen herausfinden, ob es noch andere Boten gibt und diese töten.              „Ich werde einen Antrag für einen Auftrag per Raben an den Rat schicken. Auch werde ich dich Efaldin als Kämpfer für diesen vorschlagen, du hast dich sehr verdient gemacht. Dies wird soweit ich weis deine erste Mission. Bereite dich vor, wir werden wahrscheinlich übermorgen eine Antwort erhalten. Diese Mission ist von äußerster wichtigkeit. Du musst verhindern, dass unsere Armee vernichtet wird", sagte Kazi.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 05, 2014 ⏰

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Die Geschichte eines SchattenkriegersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt