Kapitel 3

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~Jeremys P.O.V~

Clary sah aus als hätte der 3. Weltkrieg begonnen. Ich wusste wie sehr sie es hasste, wenn sie sich mit ihrem Dad stritt. Sie war schon immer ein Papa-Kind gewesen, was auch erklärte warum sie nach dem Streit mit ihrer Mutter zu ihrem Dad gezogen ist.

"Verdammte Kacke nochmal!" stieß sie in einem wütendem Ton von sich. Sie hatte mühe damit ihre Tränen zu verstecken, dennoch sah ich wie sich ihr Augen immer mehr und mehr damit füllten. Sie hatte so wunderschöne blaue Augen, dass das ganze zusammen dann aussah wie ein Stück Meer in dem man sich spiegelte.

"Hey, komm mal runter, er wird dir nicht gleich den Kopf abhacken, nur weil du geschwänzt hast." versuchte ich sie zu beruhigen, was sie leider gottes nur noch mehr aufbrachte. "Hast du ne Ahnung wie schlimm dieses 'nur' für meinen Dad ist? Er wollte immer eine intelligente, arbeitstüchtige Tochter für die es nichts wichtigeres als die Schule gibt!". "Jetzt tu nicht so als ob du dumm wärst!", stieß ich hervor, ganz unrecht hatte ich nicht, intelligent war sie nämlich allemal. "Leute, kommt mal runter! Es bringt echt nichts, wenn ihr beide euch auch noch ankeift!" mischte sich jetzt Lisa ein.Sie gab Clary eine Instruktion: "So und nun zu dir Clary. DU gehst JETZT nach hause und redest mit deinem Dad, in einem RUHIGEN Ton!", wobei sie 3 Wörter besonders betonte, nämlich die drei die Clary nie ganz befolgte oder einhalten konnte. "Und wenn du vorhast nicht nach hause zu gehen, dann werde ich dich eigenhändig dorthin schleppen, ob du willst oder nicht und Jer wird mir dabei bestimmt helfen, stimmts Jer?" fügte sie noch hinzu und ich gab ein stummes,schiefes grinsen von mir.
Clary versuchte noch gefühlte 3 Stunden Lisa zu widersprechen, hatte dabei aber keinen Erfolg. Niemand, absolut niemand konnte Lisa widersprechen.

Es war spät geworden und Clary sollte langsam wirklich nach hause gehen, damit sie nicht noch mehr ärger von ihrem Dad bekam. Ich schrieb Lisa eine SMS: "Du lenkst sie ab und ich werf sie über meine Schulter und dann bringen wir sie gemeinsam nach hause, kay?". Kurz nachdem ich auf senden gedrückt hatte, klingelte Lisas Handy. Sie grinste und nickte mir unauffällig zu. Ich lief langsam hinter Lisa, sodass ich Clary sozusagen vor mir stehen hatte. Sie sah wunderschön aus, wie immer. Aber ich durfte mich jetzt nicht in meinen Gedanken verlieren, wir hatten ja einen Plan durchzuführen. Ich zählte innerlich bis 3 und lief dann schnurstraks auf Clary zu. Diese schaute etwas verwirrt, bis sie begriff was auf sie zu kommen würde, doch da war es schon zu spät, ich hatte sie über meine Schulter geworfen. "Ahhhhh! Lass mich runter Jer! Du Spaßt lass mich jetzt endlich runter hahahah!", lachte sie vor sich hin. Und so gingen wir  zu dritt, ich mit Clary über der Schulter und Lisa neben mir, auf den Sonnenuntergang zu, in Richtung Clarys Haus. 

~Clarys P.O.V~

So ein Vollspaßt! Da wirft der mich einfach über seine Schulter. Ich versuchte mich mit aller Macht dagegen zu Wehren, doch ich hatte absolut keine Chance, Jer war einfach zu stark. Also hing ich da schmollend über seiner Schulter und hoffte ich würde ihm irgendwann einfach zu schwer werden, doch da konnte ich lange warten. Wir gingen, wie erwartet, auf mein Haus zu. Der einzige Ort auf Erden an dem ich jetzt nicht sein wollte. Die beiden hätten mich ruhig nach Alaska tragen können, wäre mir zumindest tausend mal lieber gewesen. Doch was konnte ich machen, Lisa war eben ein Friedens-suchti und musste jeden Streit sofort schlichten, sofern sie nicht mit eingebunden war.
Jer bewegte seine Arme, das konnte nur gutes heißen, ich würde endlich von seiner Schulter wieder auf den Boden kommen. Seine beiden Hände packten meine hüften und hoben mich hoch, er hat anscheinend meine erleichterung gesehen und macht sich daraus einen spaß. Tja, zu früh gefreut Clary. Er hattes geschaft mich nun so zu tragen wie ein Bräutigam seine Braut über die Schwelle trägt. Ich lag da also nun in seinen armen und verschränkte meine Arme vor meiner Brust, was so viel wie 'Leck mich doch am Arsch!' hieß. Er hatte meine bewegung wahrgenommen und senkte seinen Blick. Er fing das Grinsen an, als er meine neue Position sah. Aber es war nicht das typische fiese Grinsen, nein. Es war ein warmherziges und ehrliches Grinsen. Es veränderte sich in sein schiefes aber süßes Lächeln, das setzte er normalerweise nur auf um die Mädchen auf unserer Schule um den Finger zu wickeln, doch es kam mir vor als hätte es im Moment eine völlig andere Bedeutung erlangt.
Mir fiel auf, dass ich ihn auch anlächelte. Ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht stieg, er aber schüttelte nur lächelnd den Kopf und hob seinen Blick wieder um auf den Weg zu achten.

Wir waren an meinem Haus angekommen und Jer setzte mich endlich ab. "Muss ich wirklich?", fragte ich nochmal, nur um sicher zu gehen, dass Lisa nicht ihre Meinung geändert hatte. "Ja! Beweg jetzt endlich deinen Arsch da rein und rede mit ihm, aber RUHIG. Wenn alles schief läuft kannst du gerne bei mir Übernachten, aber versuch es wenigstens. Bitte, mir zu liebe." antwortete sie in einem weichen Ton. Ich nickte widerwillig und lief richtung Tür. Ich hielt einige zentimeter vor ihr an und atmete nocheinmal tief ein. "Jetzt bloß nichts falsch machen.", flüsterte ich mir innerlich zu und öffnete die Tür.

~Dads P.O.V~

Ich hörte wie jemand die Haustür öffnete und steckte meinen Kopf durch die Küchentür um zu sehen wer es war. "Clary.", gab ich mehr oder weniger monoton von mir. Es kam ein kühles: "Dad." als begrüßung zurück. Ich war immer noch sauer wegen der Aktion heute morgen. Wieso fing sie hier jetzt genauso an wie in Californien? Ich wollte ihr doch nur ein guter Dad sein und tat so gut wie alles, damit sie hier glücklich sein konnte, aber dafür erwartete ich als Gegenleistung, dass sie wenigstens gut in der Schule war und gute Noten nachhause brachte. Doch davon habe ich bis jetzt nichts zuspüren bekommen und der Anruf heute morgen hat das Fass zum überlaufen gebracht, jetzt musste ich einschreiten und ein ernstes Wörtchen mit ihr reden, so kann und soll das nicht weiter gehen, nicht in mein Haus unter meinem Dach.

"Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?" fing ich an."Das war nur einmal, ich schwör's dir Dad! Heute war einfach nicht mein Tag.."
"Diese 'Heute war einfach nicht mein Tag..'-Tage hast du aber ziemlich oft! Das kann und wird so nicht weitergehen, Clary! Das kannst du vielleicht in Californien mit deiner Mom machen, aber nicht hier und nciht mit mir! Entweder du besserst dich oder...oder..."
"WAS ODER? ICH BIN EBEN NICHT DIE TOCHTER DIE DU IMMER HABEN WOLLTEST, UND DAS WEIßT DU!" schrie sie jetzt wütend.
"HEY NICHT IN DIESEM TON, FRÄULEIN!" sagte ich jetzt etwas lauter. "Sonst schick ich dich zurück zu deiner Mutter! Du KÖNNTEST aber trotzdem gute Noten mit nachhause bringen oder wenigstens etwas für deine Freiheiten die du haben willst tun! FAULHEIT DULDE ICH HIER NICHT UND DAS HABE ICH DIR VON ANFANG AN GESAGT!" machte ich ihr jetzt noch lauter klar.
"ERNSTHAFT?! DU WÜRDEST MICH ZURÜCK SCHICKEN?" schrie sie jetzt mit Tränen in den augen.
"So war das nicht gemeint...", doch es war schon zu spät. Sie rannte nach oben in ihr Zimmer und ich hörte wie sie sachen in ihren Rucksack warf und aus dem Fenster kletterte. Ich stand hier, angewurzelt. Ich stand unter schock, von meinen eigenen worten. Wie konnte ich sowas nur sagen?

~Clarys P.O.V~

Wie konnte er sowas nur sagen? Dass er mich wieder zu meiner Mom zurück schicken würde?! Ich kletterte aus dem Fenster mit einem Rucksack voller Klamotten und meinem Waschzeug. Ich sprang von dem Vordach und rannte an Jer und Lisa einfach vorbei, rannte den ganzen Weg zurück. Rannte einfach, wohin wusste ich nicht, ich wollte einfach weg, weg von hier, irgendwohin, wo mich keiner kennt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 08, 2014 ⏰

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