Kapitel 3

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Als ich mich am Morgen geduscht und angezogen hatte, ging ich nach unten zum Frühstückstisch. Auch heute musste ich alleine essen. Gelangweilt löffelte ich meine Müslipampe, da kam Oma herein. "Guten Morgen mein Schätzchen, hast du gut geschlafen?" Sie setzte sich mir gegenüber auf einen der  Holzstühle. "Morgen Nan. Ja ganz gut." Schweigsam ass ich weiter. "Ich habe gestern einen Anruf von Miss Shelley bekommen. Hab ich nicht klar und deutlich gesagt, dass du dich nicht weiter mit diesem Jungen treffen sollst?" Ich starrte sie an. "Warum nicht? Was habt ihr gegeneinander?" 

Sie blickte auf ihre Hände, sie würde mir keine Antwort geben. "Hab ich mir schon gedacht." Wütend stand ich auf, sie waren erwachsen, warum konnten sie nicht wie Erwachsene umgehen? Wenig später schlug ich die Haustür hinter mir zu und ging eilig die Strasse entlang. Warum hatten die alle so ein Problem miteinander? Ich konnte es nicht verstehen. Auch heute wartete George, am Gartentor gelehnt, an mich. "Hey, du machst ja ein Gesicht. Was ist denn los?" Fragte er grinsend. "Hi. Ich hatte gerade eine Diskussion mit meiner Nan, deine Mutter hat sie gestern Abend angerufen." Er nickte langsam. Ich fuhr fort. "Warum hassen die sich so?" Er zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, ich hab auch schon oft gefragt, aber nie eine Antwort bekommen." Schweigend liefen wir einige Meter nebeneinander her, dann redete ich weiter. "Ich meine, als wir kleiner waren, hatten sie das ja noch nicht." Erneut nickte er. Die letzten eter zur Schule schwiegen wir, irgendwie hatte ich das Gefühl, beobachtet zu werden. 

Auf dem Schulhof gingen wir zu den Jungs, heute stand auch Jennifer dabei. Erneut fiel mir auf, wie hübsch sie war. JJ und sie hielten Händchen und schauten sich ganz verliebt an, als wir uns zu ihnen gesellten. "Hey Leute." Begrüssten sie uns, wieder kam die Prozedur mit dem Umarmen. Jennifer kam zu mir und streckte mir ihre Hand entgegen. "Hi ich bin Jennifer, aber nenn mich rihig Jen, das tun hier alle." Ich schlug ein. "Freut mich. Ich bin Mariah." Dann klingelte es auch schon zur ersteh Schulstunde, Bio. Wir verabschiedeten uns von den anderen, die jetzt Kunst hatten und gingen zum Biologiesaal. Wir setzten uns auf unsere gewohnten Plätze in der hintersten Reihe und warteten auf Mr. Newman, der wenig später mit einem Stapel Blätter in der Hand herein geeilt kam. 

Sofort begannen alle zu murren. george beugte sich zu mir rüber und flüsterte "Er macht einen Test." Eine Gänsehaut überfiel mich, nicht weil ich irgendwie Angst vor dem Test hatte, sondern weil mich sein Atem an meinem Ohr verrückt machte. Mr. Newman verteilte die Blätter, versetzte die Schüler ins halbe Zimmer und liess Abtrennungen aufstellen. In diesem zustand wurde jegliches Spicken unmöglich gemacht. Hoffentlich hatte George wirklich gelernt und es nicht nur gesagt. 

Als die Zeit um war, alle den Test abgegeben und sich wieder normal hin gesetzt hatten, mussten wir im Buch etwas über das Ohr lesen, während Mr. Newman unsere Prüfungen korrigierte. Ich erfuhr, dass er das immer so machte, erstens musste man dann nicht wochen lang auf seinen Test warten und er sparte sich viel Arbeit, die er ansonsten hätte zu Hause erledigen müssen. "Und, wie lief's?" Fragte ich so leise ich konnte. "Das werden wir gleich sehen." Antwortete er und deutete nach vorne, Mr. Newman war bereits am letzten Test angelangt. Wow, der hatte in nicht einmal einer halben Stunde fast dreissig, doppelseitig beschriebene Blätter korrigiert und eine Notenskala erstellt.

Wenig später verteilte M. Newman die Blätter erneut und er liess es sich nicht nehmen, bei jedem Schüler einen Kommentar abzugeben, oft waren es nicht besonders nette. Als er George seinen Test austeilte, blickte er ihn misstrauisch an und sagte "Ich weiss nicht, wie du es angestellt hast, aber hier." Er knallte ihm die Prüfung auf den Tisch, es war eine glatte 2. Doch George schien das nicht wirklich zu interessieren, er faltete den Test zusammen und verstaute ihn in seinem Rucksack. Als Mr. Newman schliesslich vor mir stand, raste mein Herz aus lauter Nervosität. Er legte das Prüfungsblatt verkehrt herum vor mich hin. "Gratulation, da seht ihr mal, was man nur durch Lernen erreichen kann." Ich drehte mein Blatt um und traute meinen Augen nicht, darauf stand mit rotem Stift 1+. George starrte mich an, als sei ich ein Alien, dann umarmte er mich, worauf mein Herz noch schneller schlug.

It's A Love Story (A Union J Fan Fiction, Deutsch/German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt