Als ich am nächsten Morgen zum Frühstück schlurfte, sah man mir an, dass ich nicht viel geschlafen hatte. Meine Augenringe waren wirklich schon bedenklich, aber diese Träume hielten mich jede Nacht mindestens drei Stunden wach, da kam ich nicht mehr wirklich zum schlafen. Auf dem Weg begegnete ich Will, der mich mit einem Kuss begrüßte.
„Hey, hast du schon wieder nicht schlafen können?", fragte er auch gleich. War ja klar, dass meinem Freund auffiel, dass ich nicht viel geschlafen hatte.
„Nein, nicht wirklich. Lass uns einfach frühstücken, ich werde schon nicht einschlafen", erklärte ich und zog ihn zum Pavillon, in dem wir aßen. Nachdem ich, wie alle anderen auch, etwas von meinem Essen als Opfer für die Götter ins Feuer geworfen hatte, erklärte Chiron, dass er beim heutigen Lagerfeuer einen Auftrag vergeben würde. Beinah sofort fingen alle an zu überlegen, was man wohl machen müsste. Es war immer eine große Sache, wenn jemand einen Auftrag bekam. Irgendwie wünschte ich mir, dass ich den Auftrag bekommen würde. Dann würde ich wenigstens nicht mehr ständig mit Percy und Annabeth konfrontiert werden, die eine sehr harmonische Beziehung führten. Und ich würde Will entfliehen, der immer wieder wissen wollte, warum ich so schlaflos war. Den restlichen Tag wollte ich mit niemandem verbringen, wollte lieber an meiner Schwerttechnik arbeiten. Dafür ging ich in die Arena und holte mein Schwert hervor, um damit ein paar Strohmonster zu erlegen. Immer wieder ließ ich mein Schwert auf die momentan noch unbeweglichen Gegner sausen. Schon nach ein paar Hieben sahen die Strohmonster ziemlich mitgenommen aus. Ich legte mein Schwert auf den Boden, um die Strohmonster mit neuem Stroh wieder leben einzuhauchen. Während ich dabei war, das Stroh zu holen, kamen Annabeth und Percy in die Arena.
„Hey", meinte ich zu den Beiden.
Beide grüßten zurück und kamen auf mich zu.
„Lust auf einen Schwertkampf?", fragte Percy und ließ Anaklysmos erscheinen. Ich zuckte mit den Schultern.
„Jeder gegen jeden?", fragte ich und sah zu den beiden.
„Klar, macht den Kampf interessanter", antwortete Annabeth und nahm sich eines der Übungsschwerter, während Percy Springflut zückte. Wir gingen in Angriffsstellung und warteten, wer zuerst angriff. Percy griff zuerst an. Mit einem schwungvollen Hieb zielte er auf meine Seite. Ich wehrte den Hieb ab, während Annabeth diesen Moment nutzte, um mich ebenfalls anzugreifen. Ihr Schwerthieb sollte meine Beine treffen und mich wohl aus dem Gleichgewicht bringen. Schnell sprang ich nach hinten und wich damit ihrem Schwert aus. Beide folgten meinem Ausfallschritt. Nun versuchte ich, Percy am Kopf zu treffen, was dieser aber abwehrte. Annabeth griff von der Seite an und ich konnte mich erneut nur durch ein Zurückweichen retten. Beide ließen ihre Schwerter auf mich herabregnen, sodass ich Mühe hatte, jeden Schwerthieb abzuwehren. So dauerte es zehn Minuten, bis ich aufgab.
„Jeder gegen jeden war das definitiv nicht mehr", erklärte ich schwer atmend. Annabeth zuckte nur mit den Schultern.
„So etwas kann in einem echten Dreikampf auch geschehen, und zwar ganz automatisch. Zuerst wird zu zweit der dritte Gegner erledigt und dann wird gegen den anderen Gegner gekämpft."
Da konnte ich ihr auch nicht widersprechen. Und ich hätte mir denken können, dass die Beiden automatisch gegen mich kämpfen würden, sie waren immerhin ein gut eingespieltes Team.
„Percy und ich haben uns nicht abgesprochen und es ist trotzdem so gewesen. Aber vielleicht ist Percy noch für einen Zweikampf zu haben. Ich muss zu Chiron, ich habe ihm versprochen, bei der Organisation des Lagerfeuers zu helfen."
Annabeth und ich sahen zu Percy, der wiederum zuckte nur grinsend mit den Schultern.
„Ich hätte nichts gegen einen kleinen Übungskampf."
Ich grinste zurück.
„Ok, dann bis später. Viel Spaß noch", verabschiedete sich Annabeth und gab Percy noch einen Kuss, ehe sie aus der Arena ging. Percy konzentrierte sich nun wieder auf mich.
„Nun denn. Wollen wir?", fragte er und ließ Springflut kreisen. Ich nickte und wir nahmen wieder unsere Angriffsstellung an. Diesmal erfolgte der erste Schlag von mir. Ich versuchte, Percy zu zwingen, sich zurück zu ziehen. Allerdings war Percy zu gut im Schwertkampf, um sich von mir überrumpeln zu lassen. Es dauerte nicht lange, bis er mich auf den Boden geschickt hatte und mein Schwert in der Hand hatte. Er half mir wieder auf und gab mir mein Schwert wieder mit einem freundlichen Lächeln. Ich konnte mich nicht richtig konzentrieren, bei diesem Lächeln. Aber das wollte ich mir nicht anmerken lassen und grinste nur zurück, ehe wir weiter trainierten. Richtig schlecht für meine Konzentration sah es erst aus, als Percy erklärte, dass ihm viel zu warm war und er sein Shirt auszog und sich das Trinkwasser über den Kopf schüttete. Nun ja, es war ja auch Sommer und bei den knapp 25°C konnte ich das schon nachvollziehen. Ich trank nun auch etwas.
„Willst du dein Shirt nicht auch ausziehen?", fragte Percy unverfänglich.
„Ne, geht so", erklärte ich kopfschüttelnd. Ich würde mein Shirt nicht ausziehen. Das wäre eine ziemliche Blamage, bei seinem Körper. Seine Bauchmuskeln waren schön definiert und einfach zum anbeißen. Und sie kosteten mich die Konzentration, die ich gebraucht hätte, um mich nicht vollends vor Percy zu blamieren. Ich sollte ihm sagen, dass ich nicht mehr kämpfen wollte, aber dann würde er das Shirt wieder anziehen und außerdem würde er dann gehen. Wahrscheinlich. Und das wollte ich verhindern. Also versuchte ich, mich ein wenig zusammen zu reißen. Trotz aller Bemühungen, machte ich immer wieder dieselben Fehler. Dies blieb von Percy natürlich nicht unbemerkt. Nach einiger Zeit brach er den Kampf ab und kam zu mir.
„Deine Fußstellung wird immer wieder unsicher. Konzentriere dich darauf, eine stabile Fußposition zu haben. So wie bei mir."
Percy stellte sich sicher vor mir hin und ließ mich ihn angreifen. Dabei sollte ich auf seine Fußstellung achten. Im Prinzip wusste ich, wie ich mich sicher hinzustellen hatte, nur war das nicht ganz so leicht, wenn man nebenbei noch Percys Hiebe und Percys Bauchmuskeln beachtete. Trotzdem ließ ich mir gerne von Percy etwas beibringen. Er war einer der besten Schwertkämpfer im Camp, von ihm konnte ich so oder so noch etwas lernen.
Nach ein paar Übungen, gingen wir wieder dazu über, uns gegenseitig zu bekämpfen. Durch Percys Hinweise war ich etwas besser geworden, wofür er mich auch gleich lobte. Percy wäre ein guter Trainer. Schlussendlich beendete er aber unseren Kampf.
„Ich glaube, wir sollten aufhören. Es ist nur noch eine Stunde bis zum Lagerfeuer. Bin mal gespannt, wer den Auftrag bekommt und was das für ein Auftrag ist. Du auch?", fragte Percy während er sein Shirt wieder anzog und was trank. Ich trank nun ebenfalls etwas.
„Ja, mal sehen. Solange nicht wieder der ganze Olymp vernichtet werden soll, ist mir alles Recht."
„Mmmh.....", meinte Percy zustimmend und gemeinsam gingen wir aus der Arena und zu unseren Hütten.
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Mission With Consequences (Percy Jackson Fanfiktion)
FanfictionPercy und Nico erhalten den Auftrag, den Apfel der Zwietracht nach Camp Half-Blood zu bringen, da er in der Welt der Sterblichen zu viel Neid und Streit auslöst. Während der Reise kommen die Beiden sich näher. (Percico Percy/Nico)