Kapitel 1

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Es war ein grauer, verregneter Tag. Soraya sah genervt aus dem Fenster. So würde ihre Besitzerin sie ganz sicher nicht in den Garten lassen. Vielleicht war es besser so. Sie leckte vorsichtig ihren angeschwollen Bauch, als ihre Besitzerin aus der Küche rief: " Soraya ! Dein Futter ist fertig ! " Sie schüttelte den Kopf, stand auf und kletterte beschwerlich von ihrem Platz auf der Fensterbank herunter. Als Soraya in die Küche kam, stand ihre Besitzerin Katharina schon neben dem Futternapf und sah sie mit erwartungsvollen Augen an. Seufzend ging sie hin und begann zu fressen. Gerade mal der halbe Napf war leer, da ließ sie sich satt und zufrieden auf den Boden plumpsen. "Soraya ? Warum frisst du dein Futter nicht auf ? Oh nein, hoffentlich ist es nichts schlimmes ! Komm, wir fahren sofort zum Tierarzt !" " Nicht schon wieder ! Schonmal daran gedacht, dass ich vielleicht einfach nur satt bin ? " , dachte sie sich, " man kann es auch übertreiben !" Da stand Katharina schon mit der Transportbox vor ihr. Ächzend kletterte sie hinein und im nächsten Moment befand sie sich im Auto auf der Fahrt zum Tierarzt. Im Wartezimmer angekommen, sah sie sich um. Es waren nicht viele andere Patienten da. Nur ein kleiner Hamster, der benommen in seinem Käfig lag, und eine französische Bulldogge mit einer Halskrause. Soraya rollte sich gemütlich in einer Ecke der Box zusammen und war gerade eingedöst, als sie aufgerufen wurden. Sie kannte das Spielchen und stolzierte aus ihrer Box, pflanzte sich mitten auf den Patiententisch und ließ sich vom Arzt den Bauch abtasten. "Mit den drei Jungen und Soraya ist wirklich alles in Ordnung, Frau Königs, es geht ihnen gut. Sie können beruhigt sein, alles läuft, wie es soll. " Soraya verdrehte die Augen. Jedes Mal die gleiche Leier. Nachdem der Arzt Katharina mindestens zehn Mal versichert hatte, dass alles in bester Ordnung wäre, konnten sie endlich nach Hause fahren. Erschöpft von dem Ausflug und ihrem hysterischen Frauchen ließ Soraya sich in ihr Körbchen fallen und fing an, von ihren Jungen zu träumen. Das Erste würde aussehen wie sein Vater, groß und pechschwarz. Das Zweite würde nach seiner Mutter kommen, schlank und cremefarben. Und das Dritte ? Mal schauen ...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 08, 2017 ⏰

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Mikesch - Das Leben eines KatersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt