Ein ganz normaler Nachmittag?

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                                                   Luna P.O.V

Die Musik dröhnte laut in meinen Ohren. Sie nahm meine gesamte Aufmerksamkeit ein, während ich mich auf dem Weg nach Hause befand. Ich ließ den heutigen Tag Revue passieren. Im Endeffekt war mal wieder nichts Besonderes los. Wie immer in meinem Leben. Meine Tage waren geprägt von dem Lernen für die kommenden Abschlussprüfungen und viel zu langen Telefonaten mit meiner besten Freundin Rebecca, die meißt damit endeten, dass mein Vater in mein Zimmer kam und mir gewaltsam das Telefon entriss, damit unsere Telefonrechnung nicht explodierte. Normales Leben halt. Mit einem kleinen Seufzen auf den Lippen schloss ich unsere Haustür auf. Von oben hörte ich halblautes Fluchen. Aha, mein Bruder war also auch da. Und so wie es klang saß er vor der PS4.

Ich beschloss nach ihm zu schauen und ging somit das Risiko ein einem seiner komischen Werwolffreunden zu begegnen. Dazu sollte man wissen, dass mein Bruder, Calum, ebenfalls eins dieser für mich recht merkwürdigen Geschöpfe war. Doch irgendwie war dieses Werwolf-Gen an mir vorbeigezogen und so war ich ein stinknormaler Mensch geworden. Manchmal wünschte ich mir es wäre anders gekommen. Denn genau deswegen hatten sowohl mein Bruder, als auch mein Vater ständig den Drang auf mich aufzupassen und mich zu beschützen. Egal wie oft ich ihnen sagte, dass ich zwar kein Werwolf, aber trz nicht wehrlos bin, geschweige denn noch ein Kind, sie hörten einfach nicht auf damit.

Ich, die inzwischen vor der geschlossenen Tür meines Bruders stand, machte mich mit einem zaghaften Klopfen bemerkbar. Keine Antwort. Das hielt mich aber selbstverständlich nicht davon ab, einfach reinzukommen. Dort erwartete mich ein gewohntes Bild. Mein Bruder, mit seinem Controller in der Hand auf dem Bett, um ihn herum mir unbekannte Typen, die wie immer zwar gut, aber keinesfalls vertrauenswürdig aussahen. Eher so der Marke Player  mit dem Lebensmotto "Einmal ficken, weiterschicken".  Sofort lagen alle Blicke auf mir. Ein Umstand, der mir mehr als unangenehm war. Calum lächelte mir aufmunternd zu und öffnete seinen Mund um etwas zu sagen. "Hey Lu, ich wusste gar nicht, dass du schon da bist. Willst du dich zu uns setzen?" Nochmals ließ ich meine Augen über seine Freunde schweifen. Diese blickten mich mit einem nicht deutbaren Blick an. Seine Frage quittierte ich nur mit einem Schulterzucken und so machte ich es mir auf den Boden bequem. Zwar wollte ich die Anwesenheit meines Bruders nicht missen, aber ich musste diesen anderen Werwölfen ja nicht umbedingt gleich auf den Schoß krabbeln.

Nach einiger Zeit, in der ich mich nur notdürftig an den geschehenen Gesprächen beteiligt hatte, spürte ich, wie sich jemand zu mir herabbeugte. "Hey. Lu, richtig?" Ich musterte das Gesicht was sich nun direkt vor meinem befand. Ein Junge, vllt 2 oder 3 Jahre älter als ich grinste mich schief an. Ich nickte nur. "Ich bin Sky. Bist du öfters hier?" Kurz musste ich die Dummheit dieser Frage auf mich wirken lassen. Ich atmete tief durch und überdachte sie noch einmal gründlich. Nein....immernoch dämlich. Doch irgendwie hielt mich sein sympatisches Grinsen davon ab ihn anzupampen. Also erwiederte ich sein Lächeln und erklärte ihm, dass ich hier wohnte und Calums Schwester war. "Achso". Und so kamen wir ins Gespräch. Sky war wirklich nett, wie ich herausfand. Ehrlich gesagt lenkten mich seine giftgrünen Augen in Kombination mit den haselnussbraunen wuscheligen Haaren schon manchmal ab, aber ich wusste schon jetzt, dass wir wenn überhaupt gute Freunde werden würden. Mein Bruder sah das allerdings nicht so locker. Ständig bemerkte ich seinen stechenden Blick auf uns. Gott, konnte der übertreiben. Wir redeten doch nur. Dennoch versuchte er Sky immer wieder mit Gesprächen von mir abzulenken. 

Der Nachmitttag war schon relativ weit fortgeschritten, als es klingelte. "Lu, kannst du mal bitte zur Tür gehen. Das müsste Jake sein".  Keine Ahnung wer Jake war, doch da mein Bruder gerade ziemlich beschäftigt zu sein schien machte ich mich auf den Weg nach unten.

Langsam öffnete ich die Tur.....

Mein Mate ist ein Badboy....Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt