Doch kein ganz normaler Nachmittag

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Langsam öffnete ich die Tür.....


Luna P.O.V

Sofort stieg mir ein angenehmer Geruch in die Nase. Diesen konnte ich nicht so recht beschreiben. Irgendwie nach Wald und Wildnis. Und  ein bisschen nach teurem Parfum. Noch bevor ich überhaupt einen Blick auf den so gut duftenden Überraschungsgast werfen konnte, wurde ich von selbigen in eine feste Umarmung gezogen. Ein unmenschliches Knurren ertönte direkt neben meinem Ohr und ließ eine Gänsehaut meinen Rücken herunterwandern."Mate". Ok, haaaaalt stop....nein. Verzweifelt versuchte ich den unbekannten Creep von mir wegzudrücken. Vergeblich.

"Lass mich los du Irrer! ". Meine Stimme klang ein wenig zittrig und um ehrlich zu sein...nicht mal einen siebenjährigen Hello-Kitty Fan hätte ich damit in die Flucht schlagen können. Stattdessen erreichte ich nur einen gegenteiligen Effekt. Das Duftbäumchen, wie ich ihn gerade getauft hatte, presste mich nur noch fester an seine harte Brust. "Meins! Du gehörst mir!" Seine raue Stimme klang dominant und  nicht so als würde er Widerspruch dulden, aber trz wollte ich das nicht so recht auf mir sitzen lassen. Ich meine jetzt mal ganz objektiv gesehen....da steht ein dir nicht bekannter Typ vor einem und stellt einfach irgendwelche Besitzansprüche. Bei dem hackt es wohl gewaltig. Das Seltsamste allerdings war das Gefühl, welches mich dabei durchströmte. Wie tausend kleine Stromschläge die meinen kompletten Körper einnahmen. Strange. Erst nach ein paar Sekunden, hatte ich meine Gefühlsregungen soweit im Zaum, dass ich zu einer Antwort fähig war:

"Ich gehöre niemanden!"

"Und ich bin Niemand". (Danke nebenbei an meine Freundin für das Zitat, die das hier allerdings nie lesen wird xD)Frech grinste er mich an. Der hatte vllt Nerven. Sofort regte ich mich weiter auf:

"Ich kenn dich nicht mal....also würdest du bitte die Güte besitzen und dich von mir verpissen?!" Inzwischen war ich wirklich einfach nur noch verwirrt und überfordert, weswegen ich zunehmend unfreundlicher wurde. Aus einem mir unerfindlichen Grunde schien er das zu merken und so löste er sich tatsächlich, wenn auch nur mehr als zögernd von mir. Unmittelbar danach brachte ich einige Schritte Abstand zwischen uns und musterte zum ersten Mal das sogenannte Duftbäumchen. Seine dunkelbraunen Locken fielen ihm wild ins Gesicht und bedeckten beinahe die kühlen hellgrauen  Augen, die mich gerade durchbohrten.  Sein Körper war, soweit ich das durch sein graues Shirt beurteilen konnte mehr als nur durschnittlich gut gebaut. Liegt bestimmt an dieser Werwolfsache. "Wenn du fertig bist mich anzustarren, kannst du mir dann deinen Namen verraten?" Schon wieder traf mich dieser selbstsichere Blick und allein dieser reichte aus, um diese kleine Stimme in meinem Kopf, die immer wieder schrie ich solle ihm nicht nur unserem Namen, sondern am liebsten gleich unsere ganze Lebensgeschichte  erzählen, auszumerzen und stattdessen nur mit einem kühlen "Nein" zu erwiedern.

Dies allerdings schien dem Unbekannten gar nicht zu gefallen. Sein kühler Blick verhärtete sich und er ging einige Schritte auf mich zu. Mit jedem Zentimeter den er auf mich zumachte entfernte ich mich immer weiter von ihm, bis ich die kühle Wand in meinem Rücken spürte. Mit einem kleinen Schmunzeln stütze er seine Hände neben meinem Kopf ab, sodass sich mir keine Fluchtmöglichkeit bot. Seine Augen schauten tief in meine und tatsächlich kam in mir einen Moment die Angst auf, sein Blick könnte mich einfach verschlucken. Er betonte jede einzele Silbe, als er sagte: "Wie ist dein Name?" Ich kannte den Grund selbst nicht und deshalb war ich selber leicht erschrocken, als ich meine eigene Stimme sagen hörte: "Luna, und du?" Seine Augen wurden eine Nuance dunkeler. "Jake....und ich mag es gar nicht, wenn man sich mir wiedersetzt. Vorallem nicht, wenn es meine kleine Mate ist"

Mate....Mate. Da klingelt irgendwas. Calum hatte es mir mal erklärt. Wenn ich mich recht errinerte war es sowas wie eine Seelenverwandschaft zwischen zwei Wesen, von denen mindestens einer Werwolf sein musste. Sie wurden von der Mondgöttin dazu bestimmt ewig zusammenzubleiben und sollte eine der beiden Partien sterben, starb die andere aus Trauer auch. Hoffnungslos romantisch ich weiß, aber so war es nun mal. Und nun sollte ich einfach so mit diesem Jake mein Leben verbringen? Kann ich das überhaupt? Und viel wichtiger will ich das überhaupt? Ich wollte gerade etwas erwidern, als ich Schritte von der Treppe vernahm.


"Was denkst du was du da tust!?"


Mein Mate ist ein Badboy....Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt