Kapitel I

587 26 6
                                    

I'm in love with the shape of you, push 'n' pull like a magnet do...

Klang das neue Lied von Ed Sheeran aus meinem Radiowecker. Immer noch halb in meinen Träumen versunken, warf ich die Decke zurück und stieg aus dem Bett. Der letzte Tag an dem ich noch hier sein werde, dann gehe ich drei Wochen nach LA in so ein dämliches Camp in dem ich nicht einmal jemanden kenne!

"Vielen Dank an meine Eltern.", sagte ich zu mir selbst und öffnete meinen Kleiderschrank. Ich entschied mich für eine Camouflage Hose mit einem Rosen-Patch und einen altrosa farbenen Hoodie. Nachdem ich mich angezogen hatte setzte ich mir meine Kontaktlinsen ein und ging zur Küche hinab.

"Guten Morgen Mäuschen.", begrüsste mich meine Mutter und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

"Morgen, Mum. Mmmh, du hast Pancakes gemacht, lecker!", rief ich entzückt aus und schnappte mir einige Pancakes, während meine Mutter lachte. Ich schlang hastig die Pancakes runter und schnappte mir noch einmal zwei, die ich sofort in den Mund stopfte. Man weiss ja nie, wann man zuletzt etwas leckeres zu Essen kriegt, kann ja sein, dass ich ab Morgen nur noch Büchsenfutter essen darf...

"Hast du eigentlich alles, was du für das Camp brauchst?", fragte mich meine Mutter.

"Ja, eigentlich müsste ich alles haben. Aber Muuum, wieso muss ich nochmals in dieses Camp gehen? Ich war noch nie so unmotiviert wenn es um Sachen Ausflüge geht...", protestierte ich, doch Mutter antwortete wie jedes mal mit dem gleichen Satz.

"Hör' mal, ich weiss zu 99.99%, dass du zu jeder freien Minute in deinem Zimmer sitzen würdest und dir stundenlang Serien reinziehen würdest! Ein bisschen Sonne und Abenteuer tun dir auch mal gut, versteh mich doch."

Genervt schaute ich auf den Tisch und sagte schliesslich meiner Mutter, dass ich noch kurz zu Aria, meiner besten Freundin, gehe, um mich von ihr zu verabschieden.


Bei Aria:

"Jetzt sei doch nicht so enttäusch, Mensch! Mag sein, dass du niemanden kennst, aber das ändert sich wahrscheinlich schon in der ersten Stunde. Du bist da nicht allein, Naomi. Es gibt da noch mehr, die da hin gehen, ohne, dass sie irgendjemanden kennen. Und vielleicht hast du Glück und triffst einen hotten Boy.", versuchte mich Aria aufzuheitern und beim letzten Satz zwinkerte sie mir zu.

"Ja, du hast recht. Ich sollte wirklich optimistischer sein.", grinste ich und zog sie in eine lange Umarmung.

"Dann heisst es jetzt wohl bis in drei Wochen. Schreib' mir, wenn du Internet hast und halte mich auf dem Laufenden!", warnte sie mich und wir zwei stiegen in ein Lachen ein.


Am nächsten Tag:

Ich stand schon abfahrbereit vor unserer Haustür, als mich meine Mutter nochmals in eine Umarmung zog und sich von mir verabschiedete. Ich verlud noch den Koffer in das Auto und schon fuhr mich mein Vater zum Flughafen, wo mich angeblich eine Lili Flocke erwarten sollte.

Am Flughafen angekommen gab ich meinem Vater noch einen Kuss auf die Wange, stieg aus dem Auto und machte mich auf die Suche nach Lili. Doch ich musste nicht lange suchen, denn sie stand einige Meter von mir entfernt mit einem Schild in der Hand, auf dem mein Name stand. Irgendwie war mir das peinlich obwohl mich niemand von diesen Leuten kannte.

"Guten Morgen Frau Flocke, ich bin Naomi Jones.", stellte ich mich freundlich vor.

"Dir auch einen guten Morgen, Naomi, aber bitte nenn' mich Lili, sonst komme ich mir so alt vor.", lachte sie und ich stieg mit ein.

"Na dann, mit dir wären wir dann komplett. Folg' mir, ich bringe dich zum Schalter und dann geht es ab in das Flugzeug und dann heisst es auf nach LA!", rief sie begeistert und leitete mir den Weg. Ich glaube das konnte noch ziemlich anstrengend werden, wenn diese Frau immer so motiviert war...


Nachdem ich beim Check-In war, stiegen wir in das Flugzeug ein. Ich suchte nach einem freien Platz, aber der einzige, der noch frei war, war neben einem Mädchen mit 5 Kilogramm Schminke auf dem Gesicht, na toll. Ich setzte mich neben sie hin und lächelte sie zur Begrüssung an, was sie jedoch mit einem verstörten Blick zum verschwinden brachte.

"Was grinst du mich so bescheuert an du fettes Schwein!?", rief sie aus und alle Aufmerksamkeit war auf mich gerichtet. Und autsch, das hatte gesessen...

"Sag' mal drehst du noch ganz durch, Sharoll? Sie wollte doch nur nett sein, ist eben etwas neues für dich, und sag nie, nie wieder, dass irgendjemand fett sei! Vor allem nicht bei ihr, ich meine schau' sie dir 'mal an, sie hat Modelpotenzial, darum magst du sie wahrscheinlich nicht ausstehen!", verteidigte mich eine zarte Blondine.

Na toll, jetzt stehe ich auch noch als kleines Knd da, das sich nicht selber weiterzuhelfen mag...Diese Sharoll drehte sich beleidigt in Richtung Fenster und beachtete uns nicht mehr.

"Tut mir leid wegen gerade eben, ich bin übrigens Betty und das ist, wie du vielleicht gehört hast Sharoll...Also falls du nicht neben ihr sitzen willst kannst du dich zu uns setzten. Zu mir und meinem besten Schwulen Freund", lachte sie, "das klingt immer so lustig, wenn ich das so sage. Wir können ein wenig zusammenrücken, dann wird das schon passen.", sagte mich freundlich und führte mich zu ihrem Platz, wo ein braunhaariger Junge mit Kopfhörern in den Ohren sass.

"Olli, das ist Naomi. Naomi, das ist Oliver.", stellte sie uns vor, nachdem sie Oliver die Stöpsel aus den Ohren zog.

"Schön dich kennen zu lernen.", lächelte ich und hielt ihm die Hand hin.

"Ganz meinerseits.", lächelte auch er, aber anstatt mir die Hand zu schütteln, zog er mich in eine freundschaftliche Umarmung und rückte ein wenig zur Seite.

Ich denke ich habe gerade meine neuen Freunde für dieses Camp kennen gelernt, so wie es mir Aria gesagt hatte. Ich bin gerade so froh darüber, und auch sehr erfreut, dass mit Betty einen Platz bei ihr und Oliver anbot. Jedoch habe ich, glaube ich zumindest, auch schon einen 'Feind' gefunden. Sharoll...aber ich glaube dieses Camp wird dank meinen neuen Bekanntschaften gar nicht so schlimm werden.


Hoffe ich zumindest...


The Camp | Cole SprouseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt