Geheimnisse Teil 1

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"Da bist du ja endlich mein Schatz! Setzt dich doch zu uns?!" Meint meine Mom zu mir und ich zucke vor Schreck zusammen. Um mich zu Beruhigen, streiche ich mir Reflex artig über meinen Sonnenring und konzentrierte mich auf das Gefühl des kühlen Metalls unter meinen Fingerkuppen! "Komme...Mom." Stottere ich und setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen.

Als ich endlich auf dem Sofa, neben Moni, platz genommen habe fühle ich mich als währe ich einen Marathon gelaufen. Dabei bin ich nicht mal 5 Meter gegangen! Was zur Hölle ist nur los mit dir? Warum lässt uns dieser Junge so unsere Fassung verlieren?! Was es auch immer ist, dass muss aufhören.
Meint meine innere Stimme zu mir. Atmen, du muss dringend mal tief durch atmen! Befiehlt mir meine innere Stimme, ich mach sie sagte und kurz darauf geht es mir schon viel besser.

"Du musst Loria sein." Wendet sich die Mutter von Nick an mich und reicht mir ihre linke Hand und ich stelle verwundert fest, dass sie genau so einen Ring, wie ich, an meinem Ringfinger trägt "Ja!" Antworte ich ihr und komme mir im selben Moment total bescheuert vor. "Ähm ich meine, ja die bin ich und sie sind hier neu hergezogen?" Fasel ich und gleichzeitig würde ich mir gerne mit der flachen Hand gegen meine Stirn schlagen. Mein Gott, was ist bloß los mit mir? Ich weiß die Antwort doch schon längst!! Als ich Melija in die Augen sehe, merke ich wie verwirrt und unbeholfen ich auf sie wirken muss. Doch gleichzeitig merke ich auch, dass sie mich freundlich anlächelt und mir das Gefühl vermittelt, nichts falsch gemacht zu haben. Also an diesem Gesichtsausdruck muss ihr Sohn noch kräftig üben.

"Das stimmt Loria. Mein Jungs und ich sind vor zwei Wochen von Monterey nach San Francisco gezogen. Mein Mann hat hier eine bessere Anstellung gefunden, als die wo er vorher gearbeitet hat und..." Doch weiter kommt sie leider nicht denn, meine Mom hebt ihre rechte Hand und wie auf Kommando verstummt Melija. Doch ich kann deutlich sehen, dass sie die Unterbrechung ganz und gar nicht toll findet! "Tut mir leid, meine Liebe. Aber wir wollen doch die Kinder nicht mit langweiligen Geschichten belästigen. Kinder! Na los, ab nach oben mit euch." Ich sehe wie Moni sich neben mir erheben will, doch ich drücke sie wieder auf ihren Sessel zurück. "Nein, Mom! Wir bleiben hier, jeder von uns hat sich extra hübsch gemacht und ob wohl du weißt, dass einige von uns viel zutun haben. Hast du uns hier erscheinen lassen und jetzt schickst du uns wie kleine Kinder, einfach nach oben. Ich für meinen Teil mache da nicht mehr mit..." Mir ist klar, dass mich jeder in diesem Raum anstarrt, aber das ist mir gerade egal. "Loria Monros, was fällt dir ein, mit mir so vor unsern Freunden zu reden. Los ab auf dein Zimmer, aber sofort! Ach und dein Extra Taschengeld kannst du vergessen..." Ich merke wie mir einzelne Tränen die geschminkten Wangen runter laufen, doch ich ignoriere sie. Ohne meine Mom eines Blickes zu würdigen, nehme ich Monis Hand und gehe mit ihr wieder nach oben. Kurs bevor wir zwei im ersten Geschoss verschwinden drehe ich mich auf dem Absatz um und sage zu Melija, dass ich mich freuen würde wenn sie trotz meines Benehmens mit mir und ihren "Jungs" eine Besichtigungstour machen zu machen. Dann ziehe ich Moni um die Treppenecke und wir verschwinden aus ihren Blickfeldern. Ich höre noch wie jemand, unten im Wohnzimmer, empört nach Luft schnappt da habe ich Moni und mich schon in mein Zimmer gezogen und die Tür hinter uns zu geknallt.

Wie in Trance lasse ich mich trotz meines Kleides und der hohen Schuhe auf mein Bett fallen. Ohne einen Muks von mir zu geben weine ich vor mich hin und merke nur, dadurch das sich das Bett neben mir senkt, das sich Moni sich neben mich gelegt hat. Es dauert eine halbe Ewigkeit, bis sie die Stille bricht und sich zu mir umdreht. "Du weißt schon, dass Mom dich dafür wenn du nicht gerade Schule hast, in dein Zimmer einsperren wird oder?" Ich gebe nur ein "Mhh" von mir und rolle mich auf die Seite und zu einer Kugel zusammen. "Es ist ja nicht so, als ob ich viele Freunde hier hätte, die mich vermissen würden." Hänge ich noch dran. "Jap das stimmt, aber du tust auch nichts dagegen." Antwortet sie mir und ich sehe aus dem Augenwinkel, dass sie dabei mit ihren Locken spielt. "Ich bin halt eine Einzelgängern. Damit muss ich mich abfinden." Kontere ich und beschließe auch aus dieser Situation zu flüchten. "Ich muss jetzt erst mal alleine sein!" Sag ich nur, stehe auf und lasse die etwas überfordert Moni hinter mir und laufe einfach los. Ich laufe und laufe und achte gar nicht darauf wohin meine Füße mich tragen. Dazu müsst ihr wissen, das unser Haus echt riesig ist und es lange dauert bis man wirklich alle Zimmer durchquert hat!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 18, 2018 ⏰

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Nicolai und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt