It's where my demons hide

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"Rosery Carter! Beweg sofort deinen unnützen Arsch runter!", schrie er aus der Küche, so dass der Boden bebte. Ich bewegte mich aus meinem Bett und ging runter in die Küche wo er schon ungeduldig stand. Wutentbrannt schaute er mich an."Wo ist mein Essen?", schrie er, diesmal aber halb so laut wie gerade. "Im Supermarkt.", antwortete ich kalt. Ich zeige keine Gefühle gegenüber ihm. Das macht alles nur noch schlimmer. Ich bin eiskalt. Zu jedem. Gefühle sind ein Tabu. Langsam hebt er die Hand."Rosery Carter. Sei nicht so frech! Deine Mutter hätte dich abtreiben sollen!" Mit dem letzten Wort kommt auch der Schlag, den ich schon erwartet hatte. Seine flache Hand klatschte auf meine Wange. Ich stand einfach nur da. Ich verzog keine Miene. Ich kannte den Ablauf. Gleich würde ich wieder auf dem Weg zu ihr sein. Zu ihr, die mich so sehr liebte."Geh. Los geh! Ich will dich nicht mehr sehen!", schrie er und schubste mich in richtung Tür."Sie zu wo du bleibst. Komm heute ja nicht wieder, sonst bring ich dich um!", schrie er mir noch hinterher. Er, mein Erzeuger, ich hatte keinen Grund ihn "Dad" zu nennen. Er versklavte mich regelrecht. Ich bin froh, wenn ich in 3 Jahren 18 bin. Dann bin ich endlich frei.

Langsam ging ich den alten verwachsenen Schleichweg entlang. Er würde mich direkt zu ihr führen. Zu ihr. Meiner Mutter. Ich liebte sie über alles. Sie war die schönste und wundervollste Person auf der ganzen Erde. Als ich am Ende des Weges auf die große Mauer stieß, nahm ich etwas Anlauf und zog mich an ihr hoch. Ich rutschte etwas mit meinem Fuß ab, aber schaffte es trotzdem über die Mauer. Auf der anderen Seite war alles voller Blumen und schöner Deko. Ich ging ein Stückchen geradeaus und bog dann in einen kleinen Weg ein, der mich direkt zu ihr führen würde. Ich schaute auf die schönen Blumen rechts und links an den Wegen und am Ende des Weges sah ich es schon. Da war sie. Als ich bei ihr angekommen war, betrachtete ich den Stein."Allen Carter" stand auf ihm. Langsam glitt ich auf den nassen Boden."Er hat dich umgebracht Mama. Er hat dich einfach umgebracht. Eines Tages wird er mich auch noch umbringen. Dann bin ich wenigstens bei dir.", flüsterte ich leise, so dass nur ich es hören konnte. Er hatet sie umgebracht, doch wurde nie gestraft, für diese unverzeihliche Tat. Eine Träne rann mir über die Wange. Langsam stand ich auf, verabschiedete mich von meiner geliebten Mutter und ging den kleinen Weg des Friedhofes wieder zurück. Ich ging dahin, wo ich immer hinging wenn er mich mal wieder rausgeschmissen hatte, zu einer kleinen Hütte am Rande New Yorks. Die Hütte lag versteckt in einem kleinen Waldstück. Ich brauchte dahin nur 20min, so dass ich noch vor der Dunkelheit ankam. Ich schloss die alte Eichentür auf und betrat das kleine, aber gemütlich eingerichtete Haus. Ich war immer hier wenn er mich mal wieder rausgeschmissen hatte. In dem kleinen Raum standen ein Sofa, zwei Stühle mit einem passenden Tisch, ein kleiner Sofa Tisch und in der Ecke war eine kleine Küchenzeile und direkt daneben die Tür zum Bad. Ich machte mir eine Pizza, die ich immer als Vorrat im Gefrierfach hatte und setzte mich aufs Sofa. Ich kramte mein Handy aus meiner Hosentasche und schaltete es an. Als ich auf den Bildschirm sah blinkte mir das Nachrichten-Emblem entgegen. Ich öffne die Messenger App und schaute nach, wer mir geschrieben hatte. Freunde habe ich keine, da ich mit niemandem in der Schule wirklich rede. Warum auch? Sind eh alle Behinderte Affen. "Unbekannte Nummer" stand ganz oben auf dem Display. Ich klicke auf den Chat und lese mir die Nachricht durch.
>Na? Ist die schlampe wieder heulen gegangen? Bring dich einfach um, niemand will dich!<

Ich schaute genervt auf die Nachricht, bis ich schließlich mein Handy ausschalte und mich in meine warme Decke Kuschel. Solche Nachrichten krieg ich ständig. Egal wer, jeder hasste mich. Irgendwann lernst du damit zu leben, aber wohl fühlen wirst du dich nie in so einer Situation. Ich krame in meiner Hosentasche und hole einen kleinen Beutel heraus. "Freunde" stand in pinker Schrift auf dem kleinen Beutelchen gestickt. Ich öffnete ihn und zog eine von ihnen heraus. Meine klingen. Langsam zog ich meinen linken Ärmel hoch und unter ihm kamen die kleinen und mittlerweile auch etwas tieferen Narben hervor. >It's where my demons hide< sagte ich leise und fügte meinem Arm 3 weitere Schnitte hinzu.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 27, 2017 ⏰

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