Kapitel 3

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Schon fünf Tage sind vergangen, seit ich Erik das letzte Mal gesehen hatte. Erst hatte ich mich vom Training abgemeldet und dann war Länderspielpause.

Ich fühlte mich in der Zeit leicht befreit, da ich keine Angst haben musste, mich irgendwie zu verraten und ich musste auch nicht auf Marcel treffen, der seit dem letzten Gespräch sauer auf mich ist.

In der gesamten Zeit bin ich weder an die Tür noch ans Telefon gegangen. Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben, ohne das mich irgendjemand störte, da ich ja wusste, dass sich Marco ja demnächst mit mir treffen wollte.

Da hörte ich einen Schlüssel im Schloss knacken. Wem hatte ich einen Schlüssel geben? Wer würde denn einfach in meine Wohnung kommen?

Ich schnappte mir ein großes Holzstück aus dem Korb vor dem Kamin und bewaffnete mich damit. Nicht das ich Angst hätte oder so, aber ich ging lieber auf Nummer sicher.

Leise schlich ich mich in den Flur und hielt das Stück wurfbereit. Da entdeckte ich wer das war und ließ das Holzstück schnell hinter meinem Rücken verschwinden.

"Marco! Was machst du hier und wer hat dir einen Schlüssel gegeben?", merkerte ich meinen Bruder an. Dieser grinste nur:"Wollstest da mich gerade wirklich mit einem Holz abwerfen?" und zeigte auf das Stück in meiner Hand.

Missmutig schaute ich zu ihm:"Ich habe dich als erstes was gefragt. Also woher hast du meinen Schlüssel?"
"Du Vogel hast ihn mir mal gegeben. Da warst du schon zum Training gefahren und ich war noch bei dir zuhause."

Ungläubig murmelte ich:"Ja ja, als ob ich ihn dir gegeben hätte. Aber jetzt zum wesentlichen," ich sprach Marco an, "Was machst su denn hier? Wir wollten uns doch erst Mittwoch treffen?"

"Prinzessin, ich glaube, du kannst den Kalender nicht mehr richtig lesen. Heute ist Mittwoch, du Vogel."
Erschrocken fiel mir das Holz aus der Hand: "Heute ist Mittwoch? Wirklich?"
"Roman, was ist denn passiert? Du bist wie ausgewechselt. Früher hattest du nie irgendwelche Sachen verpasst. Hängt das alles mit deinem Durmi zusammen?"

Unwillig darüber Auskunft zu geben, ging ich ins Wohnzimmer. Marco ging mir grinsend hinterher.
"Ich wusste doch, dass du diesen Erik liebst. Wann sprichst du mit ihm? Soll ich ihn mal anrufen?"

"Bist du heute zu mir gekommen, um mich die ganze Zeit darüber auszufragen? Wenn das so sein sollte, du weist wo die Tür ist. Bitte geh.", versuchte ich mit einem ruhigen Ton. Ich bin ja extra nicht zum Training gegangen, damit ich ihn nicht sehen musste.

"Ach Brüderchen. Wir wissen doch alle, dass ihr zusammen gehört. Geht aufeinander zu, schwört euch die ewige Liebe und gut ist."
"Immer noch, Marco, er wird mich eh nie lieben. Ich glaube er hasst mich. Schau ihn dir doch an, er könnte jede und jeden haben. Wieso denn gerade mich?"
"Weil du eine ganz besondere Person bist. Und jetzt komm, wir wollen zusammen Eis essen gehen."

Ich stimmte zu und hoffte, Marco wird aufhören mich zu nerven. Als ob sich ein Erik Durm in mich verlieben würde?

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