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Langsam öffnete ich die Augen, die Sonne war noch nicht aufgegangen und ich sah auf die Uhr, die an einem Schrank in der Ecke befestigt war. Kurz vor 5, wann würde Blaine wohl aufstehen. Plötzlich hörte ich eine laute Glocke, kurz darauf waren schrille Schrei zu hören, "wir werden angegriffen! Sofort war ich hellwach, machte mich Kampfbereit und stürmte in das Zelt meines Meisters, der sich gerade seinen Mantel Umschwang und sein Schwert anlegte. "Wer greift an?" erkundete ich mich hektisch bei ihm als wir zusammen das Zelt verließen. "Eine kleine Armee von Menschlichen Räubern angegriffen, aber wir befürchten, dass es nur ein Täuschungsmanöver sein könnte." "Du meinst, dass es nur ein kleiner Teil der Angreifer sein könnte, und der andere Teil aus einer anderen Richtung kommen könnte?" "Ja, aber genug jetzt," seufzte er, "du musst schließlich heute noch deinen ersten Zweikampf gewinnen." Nun grinste er mich an und ging voraus.

 Ich folgte ihm auf das Schlachtfeld, wo es immer lauter wurde. Etwa 20 Schritte vor dem ersten Kämpfer blieb ich stehen und verschaffte mir einen überblick über das Getümmel. Das soll eine kleine Armee sein? Die Gegner waren uns bestimmt um das Fünffache überlegen, und waren erfahrene Kämpfer was man an ihren zahlreichen Narben erkennen konnte. Doch dann fiel mir auf dass unter den steigenden verletzten und toten  kein Elf zu sehen war. Nach dem unmöglichen Versuch einer Analyse ihres Kampfstils, der sich als undefinierbar entpuppte, begab ich mich selber auf das Schlachtfeld, und schaute mich nach einem Gegner um, der sich noch nicht mit jemand messen konnte. Plötzlich ertönte hinter mir ein Schrei, und ichdrehte mich gerade noch um um den Schlag zu parieren. Als ich noch einen weiteren Schlag parieren musste, da er einfach den Überraschungsmoment auf seiner Seite hatte, zögerte er kurz, was ich nutzte um eine Rolle nach hinten zu machen. Während wir auf einen auf einen Fehler des anderen warteten musterte ich ihn. Mein Gegner hatte einen rostigen Helm auf, der seine Haare komplett verdeckte, außerdem zog sich eine hässliche Narbe quer über sein Gesicht und endete knapp über seiner Lippe. Wie aus dem nichts ertönte ein lauter Schrei neben uns, woraufhin der Mann, einen Augenblick seine Konzentration verlor und in die Richtung des Schrei's schaute. Diesen Moment nutzte ich, verlangsamte alles um mich herum und sprang mit Höchstgeschwindigkeit auf ihn zu. mein Schwert erreichte ihn noch bevor er sich vollständig umgedreht hatte, und trennte ihm sauber den Kopf ab.

 Ich betrachte ihn noch kurz und schaute mich anschließend um, die Zahl der Gegner hatte sich immer noch nicht verringert, und es traten immer mehr aus dem Schutz des Waldes. Ich hörte einen weiteren Schrei hinter mir, und ich dachte  schon mein letztes Stündlein hat geschlagen, als sich plötzlich ein silberner Speer durch den Bauch des verdutzten Mannes rammte. Als er niederfiel erblickte ich einen sehr erzürnten Blaine. "Willst du mich verarschen", schrie er mir sofort ins Gesicht. "Ohne mich wärst du als Kampfdessert neben eine Schwein auf dem Teller gelandet." "Wie oft habe ich dir gesagt, dass du deine Deckung halten sollst," brachte er seinen Satz zu ende und verschwand wieder im Dunkel der Nacht. Betreten schaute ich ihm nach, ich wusste ja dass er recht hatte, und wäre dass noch nicht schlimm genug, verdankte ich ihm jetzt auch noch mein Leben.  Nicht, dass ich ihm nicht dankbar war, aber ich konnte mir vorstellen, dass es schönere Dinge gab als in seiner Schuld zu stehen.

Langsam fasste ich wieder Mut und suchte ein neues Ziel um wieder Selbstvertrauen zu tanken. Kurze Zeit später fiel mein Blick auf einen Großen Mann mit Bart, der inmitten des Kampfgeschehens wütete, und offenbar schon einige erfolgreiche Kämpfe geführt hatte, deren Opfer reglos um ihn herum lagen. Zielstrebig und siegessicher schritt ich auf den, zu meiner Verwunderung noch nicht verwundeten Hünen zu. Während ich den Weg zwischen uns immer kürzer werden lies schaffte er es noch einen Elfen mit seiner riesigen Streitaxt niederzumähen. Zufrieden schaute er auf die reglosen Leichen unter ihm, bis er mich entdeckte. Als er sah, dass mir alle Elfen auswichen, und so einen kleinen Kampfplatz bildeten, verstand er dass er mit mir nicht so ein leichtes Spiel haben wird. Jedoch schaute er zurück zu den Elfen unter ihnen, und... spuckte ihnen ins Gesicht. Nun verlor ich vollkommen meine Fassung und stürmte schreiend auf ihn zu. Mit unglaublicher Geschwindigkeit und im Sprung traf unser Stahl aufeinander.             Mein Gegner machte eine rolle rückwärts, und wartete auf einen Fehler meinerseits, doch ich war entschlossen ihm diesen nicht zu geben. Mittlerweile hatten wir schon elfische und menschliche Zuschauer gewonnen, die nun gespannt unser Duell verfolgten. Völlig überhastet lief er auf mich zu, und ich grinste schon, da ich dachte seinen Fehler gefunden zu haben. als er plötzlich noch schneller wurde und mich vollkommen ungeschützt erwischte, wodurch ich gezwungen war meinen Trumpf auszuspielen und alles um mich herum zu verlangsamen. Ich war jedoch geschockt von der Kraft die in diesem Schlag lag, die ich auch nur in allergrößter Not abwehren konnte. Als ich es geschafft hatte den Schlag abzuwehren, wollte ich zurückweichen, was mir aber wegen einem erneutem Hieb nicht gelang. Unsere klingen trafen sich immer und immer wieder an dem Platz, um den sich nun alle Männer versammelt hatten. Wir wurden von allen Seiten angefeuert oder ausgebuht als wären wir Schaukämpfer in einem Kolloseum, die gerade gegen die schlimmsten Schattenwesen kämpften. Mir machte es nichts aus, denn in der kleinen Gaststätte in der ich von meinem Onkel großgezogen wurde herrschte immer eine extreme Lautstärke, mit der ich schon als Kind keine Probleme mehr hatte. Meinen Kontrahenten schien der Lärm jedoch umso mehr zu ärgern, weswegen er auch kurz die Konzentration verlor und wegsah, was ich für einen Gegenangriff nutzte. Im Bruchteil einer Sekunde erreichte ich ihn und führte einen Streich gegen seine Hüfte, den er zwar abwehren konnte, wodurch er aber ins taumeln geriet. Ich nutzte meine Chance und stach ihm in seine Wade wodurch er hinfiel und seine Axt ein paar meter wegrollte. Er guckte mich mit seinen braunen Augen entsetzt an und versuchte nach seinem Stahl zu greifen, dass ich aber siegessicher zu einem Kameraden kickte, der es lässig aufnahm. Ich schaute nochmal in die Runde zu den begeisterten und entsetzten Gesichtern und genoss meinen Sieg noch ein letztes mal, bis ich wieder zu meinem am Boden zerstörten Gegner ging, und ihm den entscheidenden Schlag versetzte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 08, 2017 ⏰

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