Du öffnest deine Augen und starrst an eine dir unbekannte Decke. "Wo bin ich?", fragst du laut. "In dein Zimmer konnte ich dich nicht bringen. Es ist sehr staubig. Ich werde es wohl putzen müssen.", sagt Levi. "Nicht nötig. Ich putz es selbst." "Geht schlecht mit zwei gebrochenen Beinen.", sagt Levi und guckt auf deine Beine. Er sitzt mit verschrenkten Beinen an dem Runden Tisch neben dem Bett und hält seine Tasse in seiner Hand. Die Art und Weise wie er sie hält lässt dich lachen. Levi schenkt dir einen verwirrten Blick. "Es ist nur... wie sie die Tasse halten.", sagst du kichernd. Levis Gesicht bekommt eine leichte röte und er schaut zur Seite. "Was soll ich jetzt eigentlich machen, wenn meine Beine gebrochen sind?", fragst du ihn. "Ich werde dich pflegen und du wirst auch hier schlafen. Bis sie wieder verheilt sind.", antwortet der Hauptmann. "Das ist zu viel.", sagst du erschrocken. "Sie haben aber auch keine Zeit. Die Arbeit.", sagst du, doch Levi schüttelt den Kopf. "Nur die Ausflüge. Die Arbeit kann ich machen wenn du schläfst.", sagt Levi monoton. "Und ich muss ja auch duschen und all das.", sagst du und wirst rot. "Mach ich auch.", sagt Levi. "Das geht nicht!", sagst du schockiert. Du lehnst dich zurück. Im Gegensatz zu deiner Vergangenheit ist der Aufklärungstrupp für dich angenehm. Es gibt duschen, zwar nur paarweise, aber besser als das Dreckwasser. Komisch, dass du ausgerechnet jetzt an deine Vergangenheit denkst. Du fängst an zu weinen und vergräbst dich unter der Decke. Levi nimmt erst nach einer Weile deine Hand. Du bist leicht erschrocken, da dir früher niemand die Hand reichte. Sie nannten dich Abschaum, weil du blasse Haut hattest, egal wie lang du in der Sonne warst. Deine Kleidung war immer in schwarz gehalten und du hast allein gelebt. Du hast dich viel mit spirituellen Dingen beschäftigt, was die Leute abschreckte. Als du krank wurdest sagten sie, du seist von Dömonen, Geistern oder dem Teufel bessesen und dass es deine eigene Schuld sei. Später, als die Mauer eingerissen wurde, war es Allen egal wie du aus sahst und was du gemacht hast. Sie haben dich nicht verabscheut, dich aber auch nicht beachtet. Man könnte sagen, sie haben dich unsichtbar gemacht. Die einzigen Gespröche die du hattest waren die, wenn dir der Handelsmann den Preis für das Essen gesagt hat. Du warst es nicht gewohnt unter Menschen zu sein. Du warst den Umgang mit Anderen nicht gewöhnt. Dann, als du ein Rekrut warst, wurdest du wahrgenommen. Unter den Anderen Rekruten sprachen sich deine aufmunternden Weisheuten rum und deine Liebe. Du hast jemandem deine Meinung gesagt, jedoch dabei nie seine Gefühle verletzt. Du siehst noch immer so zerbrechlich wie vorher aus, obwohl du gut isst. Vorher hast du nie so viel Essen bekommen. Du hattest keine Eltern die dir etwas kaufen konnten. Du hattest keine Arbeit. Wenn du Glück hattest hat die jemand aus einer Anderen Stadt etwas gegeben, da sie nicht wussten was du getan hast. Plötzlich wirst du aus deinen Gedanken gerissen. Von einem dir fremden Gefühl. Es fühlt sich gut an. Etwas warmes liegt auf deinen Lippen. Du starrst auf Levis geschlossene Augen. Sein Kuss ist leidenschaftlich. Mit viel Gegühl. Nicht aufdrinklich. Du schließt deine Augen ebenfalls und hoffst, dass dieser Moment nie vorbei geht.