Vergessen oder nicht?

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Irgendwann hatte Wonho mich in ein anderes Zimmer gebracht. Dort stand ein Bett und auch andere Möbel. gerade war nur dieses Bett wichtig für mich. Er meinte, dass ich die Wahl habe entweder auf dem Boden zu schlafen oder mit ihm in einem Bett. Ich war so müde, dass ich mich einfach in sein Bett legte. Ich ließ meine Sachen an. Selbst ohne Decke und Kissen lag ich da in seinem Bett. Ich war einfach nur froh nicht auf dem Boden schlafen zu müssen. Wonho schien noch mit mir zu reden, doch ich blendete alles aus und schlief ein.

Am nächsten Morgen wurde ich durch das Zittern meines eigenen Körpers wach. Es war kalt und schnell begriff ich auch warum. Ich war anscheinend mitten in der Nacht aus dem Bett gefallen ohne es zu bemerken. Langsam richtete ich mich auf und rieb mir die Augen. Mein Rücken tat weh. Kommt eben davon, wenn man die halbe Nacht auf den Boden schlief. Suchend sah ich mich nach einer Uhr um, fand jedoch keine. Auf mein Handy konnte ich auch nicht gucken. Wonho hatte es mir nach dem Anruf nicht wieder gegeben. Ich hätte ja die Polizei rufen können, doch nach dem Anfruf gestern war es mir egal, was passieren würde. So benutzt habe ich mich noch nie gefühlt. Er hatte mich wirklich nur ausgenutzt, um an den Ruhm, den er jetzt habe, zu kommen. Hätte ich ihn nie davon erzählt wer ich wirklich bin, dann wäre mir dieses ganze Drama ersparrt geblieben. "Was machst du da unten?", hörte ich Wonho sagen. Er sah total verschlafen zu mir herunter. Ein kleines Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Er sah so verschlafen echt niedlich aus. Er schien mein Grinsen zu bemerken, denn er fragte was los sei. Ich winkte nur ab. Er kann vielleicht alles essen, aber nicht alles wissen. "Hast du Hunger?", fragte er mich stattdessen und ich nickte. Ich hatte seit gestern Mittag nichts mehr gegessen. "Dann komm, dann lernst du auch die anderen kennen." Er war mittlerweile aufgestanden und stand nun vor mir. Ich sah jedoch verlegen weg. Kann der sich nicht vorher noch etwas anderes anziehen? Es war ja fast verboten wie gut er aussah. Meine Kälte von eben war schlagartig verschwunden. "Kommst du jetzt oder willst du dort noch Wurzel schlagen?", fragte er mich und hielt mir seine Hand hin. Anscheinend wollte er sich wirklich nichts anziehen. Dankend nahm ich seine Hand und er half mir hoch. Ein leises Zischen kam von mir aus. Scheiß Boden. Wonho war nur am grinsen. Ja, für ihn schien die ganze sache echt lustig zu sein.

"Morgen", brgrüßte Wonho die andern. Ich versteckte mich etwas hinter ihm. Doch trotzdem lagen ihre Blicke auf mir. "Wonho hättest du dir nicht wenigstens ein T-shirt oder so überziehen können?", meckerte ein ebenfalls gut gebauter Typ. "Gut geschlafen, Unknown?", wendete er sich nun an mich. Ich nickte schnell und setzte mich auf den letzten freien Platz. Unauffällig versuchte ich in die Runde zu sehen. Als mir dann auch die übrigen Jungs ansah, musste ich feststellen, dass sie alle sehr gut aussahen. Wieso sind solche Typen kriminell? Sie könnten doch locker was aus ihrem Leben machen. Alleine ihr Aussehen würde ihnen schon helfen. "Hast du keinen Hunger?", fragte mich so ein großer Typ von ihnen. Ich nickte nur. "Dann is doch einfach was. Du musst hier nicht Hungern", meinte er belustigt. Schüchtern nahm ich mir etwas und aß dann. Es war so schön etwas essen zu können. Die anderen aßen ebenfalls und unterhielten sich über Sachen von denen ich keine Ahnung hatte. Eigentlich wirkten sie ja ganz nett, wenn man die Tatsache weg lassen würde, dass die eigentlich Kriminelle waren. "Wo hast du eigentlich so tanzen gelernt?", wendete sich der große Typ von eben wieder an mich. "Habe es mir selber bei gebracht", sagte ich leise und biss schnell von meinem Brötchen ab. Trotzdem schien er mich vertsanden zu haben. "Man Hyungwon, du musst nicht immer so voreilig sein", mekerte der Typ neben ihm. "Tut mir leid", murmelte der Große, der anscheinend Hyungwon hieß. "Wie wäre es, wenn wir uns mal überhaupt vorstellen?", meinte der Typ neben Hyungwon. Die anderen hielten dies für eine gute Idee. Und somit wusste ich, dass der Typ neben Hyungwon Minhyuk hieß und auch manchmal ein kleiner Giftzwerg war. Der gut gebaute Typ vom Anfang war Shownu. Die übrigen waren I.M., Kihyun und Jooheon. Zwar waren es bei den Meisten nur ihre Decknamen, wenn sie in der Öffentlichkeit waren oder wieder kriminelle Tätigkeiten unternahmen, doch sie hatten es sich eben bei manchen angewöhnt sie gar nicht mehr bei ihrem richtigen Namen zu nennen. Als alle dann mit dem Frühstück auch fertig waren, räumten alle ab. Da ich ja hier schon ein Gast war, wenn auch nicht freiwillig, kann ich ja auch helfen. Shownu meinte zwar, dass das nicht nötig sei, doch ich konnte meinen Dickkof durchsetzten. Als wir dann auch mit dem Aufräumen fertig waren, ging ich in Wonhos Zimmer. Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht wo ich sonst hätte hingehen können. In seinem Zimmer sah ich ihn vor seinem Schrank stehen. Frische Klamotten wären auch für mich nicht schlecht, doch sollte ich ihn danach fragen? "Was stehst du so dumm rum? Brauchst du nicht auch neue Klamotten?", hörte ich ihn sagen. Woher wusste er, dass ich es war und nicht jemand anders? Und woher zum Teufel weiß er bitte, was ich gerade gedacht habe? Ich nickte als Antwort, doch schnell begriff ich, dass er mich ja gar nicht sah. "Es wäre nett, wenn ich frische Sachen haben könnte", sagte ich leise und sah etwas schüchtern zur Seite. Früher hatte ich auch immer Hoseoks Sachen an. Die waren immer so schön groß und rochen so schön nach ihm. Tja, das wird wohl nie wieder der Fall sein. Wonho drehte sich zu mir um und setzte zum reden an, doch brach ab. "Alles okay?", fragte er vorsichtig. Ich schüttelte den Kopf. Zu meinem verwundern fragte er nicht groß nach. Ich war ihm gerade dankbar, dass er es nicht tat. Stattdessen tat er etwas, womit ich aber auch nicht gerechtet hätte. Er zog mich an meinem Handgelenk zum Schrank. Dort legte er seinen Arm um mich und suchte nach Klamotten für sich und auch für mich. Dabei ließ er seinen Arm die ganze Zeit um mich. Es fühlte sich keinen falls unangenehm an, nein, im Gegenteil. Es war angenehm. So eine Seite hätte ich echt nicht bei ihm erwartet.

Als wir beide dann auch frische Sachen an hatten, setzten wir uns auf sein Bett. "Sollen wir etwas tanzen gehen? Einfach um dich abzulenken?", fragte er mich. "Du tanzt?", fragte ich etwas überrascht. Er nickte und grinste. "So abwägig?", fragte er etwas belustigt. Ich schüttelte lächelnd meinen Kopf. "Ha, da ist ja ein kleines Lächeln", freute er sich, woraufhin ich noch mehr lächelte. "Also sollen wir?", fragte er mich nochmals. "Ja", sagte ich freudig und sprang auf. Er schüttelte nur lächelnd den Kopf. "Dann komm mal mit."

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