Die erzwungene Lüge

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Unerbittliche Wahrheit
So unerbittlich, dass es fast schon weh tut.

Muss ich mich entschuldigen?
Mich entschuldigen für all' die ehrlichen und doch dreckigen Wörter, die wie aus einer zu stark geschüttelten Mineralwasser Flasche aus meinem Mund sprudeln?

Ich werde wohl mein ganzes Leben lang,  von dem gewaltigen Missverstehen- vielleicht sogar auch von einer gewollten Taubheit der Anderen umgeben sein. Denn obwohl ich alles, was gesagt werden muss, in die Welt hinaus brülle, bekomme ich bloß ein beleidigendes, verwirrtes oder sogar ein stillschweigendes Echo zurück.
Wollen sie es denn gar nicht hören?
Sind sie zu ignorant?
Bin ich ignorant?
Muss ich mehr Geheimnisse versteckt halten?
Mich  mysteriöser geben?
Und den Anderen die unerbittliche Wahrheit in den Munde legen?

Ich beginne zu merken, als was ich die ganze Zeit gesehen werde.
Denn jede falsche Richtung, die ich einschlage, wird als Hinrichtung gesehen.
Und jedes falsche Wort, was ich über jemandem oder etwas zu verlieren vermag, wird als Grund meiner Strafe genannt.

Vielleicht sollte ich das Todesurteil selbst  unterschreiben.
Vielleicht sollte ich aus der unerbittlichen Wahrheit meinen eigenen Strick machen.
Vielleicht sollte ich lügen.

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