-Strawberry and Cream Frappucino-

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"Einen Cappuccino.", sagt ein Mann, so um die 50 Jahre alt. "Medium oder Large?", frage ich. Fünf Minuten später stelle ich dem Mann einen Large-Becher hin. Auch wenn ich jeden einzelnen der Kunden freundlich bediene, geht es mir elendig. Es ist unmenschlich heiß in Florida und mindestens drei Kunden hatten so viel während des Redens gespuckt, das es so aussah, als würde ich höllisch schwitzen. Was ich irgendwie auch tue, aber es war trotzdem ekelhaft. Wer will bei dieser Hitze überhaupt einen Kaffee? "Das war nicht meine Bestellung!", kommt der Mann von vorhin wütend auf mich zu. "Ich hatte einen Latte Machiato bestellt und nicht diese elendige Brühe." Alle Köpfe drehen sich zu uns um und gucken uns neugierig an. 'Wie zum Teufel sollte ich den denn jetzt beruhigen?!' Natürlich hatte er einen Cappuccino bestellt, aber wie heißt es so schön; der Kunde ist König. Seufzend nehme ich den Cappuccino an und bringe ihn nach hinten in die Küche. Mit dem Mann zu diskutieren hätte sowieso nichts gebracht... Die drei Jahre die ich hier jetzt schon arbeitete hatte ich einiges dazu gelernt. "Könntest du mir bitte einen Latte Machiato machen? Irgendein Arsch ist mal wieder zu dumm um sich zu merken was er bestellt hat." Mel schaut mich mitleidig an. Eigentlich heißt sie Melanie und ist für die Getränke zuständig. Sie hatte schon vor mir angefangen hier zu arbeiten und hatte mich so einiges gelehrt. "Hier...", sagt sie und reicht mir den Latte Machiato. Dankend nehme ich ihn an und gebe dem vor Wut kochenden Mann seine 'Bestellung'. Als nächstes tritt ein Junge etwa in meinem Alter mit blauen Haaren an die Kasse. "Einen Strawberry and Cream Frappucino, Medium bitte." Auch wenn mir gerade wirklich nicht dazu zumute ist, lächele ich ihn an und sage mit Euphorie: "Kommt sofort!". Ich drehe mich gerade um und will nach hinten zu Mel gehen, als ich mit ihr zusammenstoße. Doch sie achtet gar nicht auf mich. Sie hat nur Augen für den Typ hinter dem Tresen. Und ich habe nur Augen für sie. 'Wie kann man nur so verdammt hübsch sein?' Doch leider hatte sie noch nie Interesse daran gezeigt, mit mir auszugehen. Was zum Teil auch daran liegen könnte, das ich sie noch nie gefragt habe, aber so wie sie mit allen möglichen Typen rumflirtete, war mir schon lange klar, das ich für sie nie mehr sein werde, als ein guter Freund. Nicht, dass Mel ein Flittchen wäre, aber sie mag es halt Spaß zu haben.
Ich  seufze. Heute ist einfach nicht mein Tag. Da Mel wohl zu sehr mit  diesen Typ beschäftigt ist, gehe ich und machte den Frappucino fertig. Als ich wieder nach vorne gehe, lehnt Mel sich zu dem Typ und ich spüre einen Stich in meinem Herzen. Warum sind Mädchen nur so verdammt kompliziert? Etwas unsanft schubse ich Mel weg, da sie mir gerade extrem auf die Eier gehe und stelle dem Blau haarigem sein Getränk hin. "Das macht dann 4.50€." "Hier. Behalt den Rest.", sagt er, als mir einen fünf Euro Schein gibt, und lächelt mich an. "Danke.", erwidere ich und lächele zurück. "Also, wie heißt du denn?", versucht Mel die Aufmersamkeut wieder auf sich zu lenken. "Ethan. Mein Name ist Ethan.", sagt er, doch wendet seinen Blick nicht von mir ab. "Ich bin Calum.", sage ich und gucke in seine blauen Augen.

Blue hair don't care {boyxboy}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt