Kapitel 1

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Also, als erstes: Mir gehört nichts hiervon, außer den von mir erfundenen Charakteren und ein Teil der Handlung. Alles andere gehört J. K. Rowling. Ich verdiene mit dieser Story kein Geld.

Außerdem habe ich die Fanfiction auch auf fanfiktion.de hochgeladen.

Viel Spaß beim lesen ^^




„Aufstehen, Süße!"

Die weiche, aber in diesem Moment eher laute Stimme meiner Mum riss mich aus meinem Traum. Ohne die Augen aufzumachen drehte ich mich auf die andere Seite.

„Noch fünf Minuten!", rief ich verschlafen zurück in die Küche, in der meine Mutter gerade war.

„Du willst doch nicht den Zug verpassen, oder?", rief sie dann und mit einem Mal war ich hellwach und sprang aus meinem riesigen Bett. Heute ging es wieder nach Hogwarts!

Ich rannte zu meinem Kleiderschrank und zog das erste heraus was ich in die Finger bekam. Da es noch kälter war, wurde es ein schlichter, grauer Pullover mit einem schwarzen Rock und einer dickeren Strumpfhose.

Ich macht mich noch schnell im Bad fertig und hüpfte dann die Treppe hinunter um zu frühstücken.

„Auch schon da?", begrüßte mein Bruder mich höhnisch, las dabei aber weiter den „Tagespropheten".

Ich ignorierte ihn gekonnt. So tat ich das in der Schule auch immer. Mein Bruder hieß Steven, war 14 und ging somit ins vierte Schuljahr. Ich war fast ein ganzes Jahr älter als er, ich wurde im Oktober diesen Jahres 15 und ging ins fünfte Jahr in Hogwarts. Ich hatte damals mit zehn meinen Hogwartsbrief bekommen, da mein Vater mir vorher schon einiges gezeigt hatte und der Schulleiter auf seine Bitte hin eine Ausnahme gemacht hatte, da ich ja auch nur zwei Monate zu jung war.

Zurück zu meinem Bruder. Er war in Slytherin, und, wie sollte ich sagen, er teilte einige der Ansichten eines dunklen Zauberers, der momentan immer mehr an Macht gewann und der Meinung war, muggelstämmige Zauberer und Hexen seien es nicht würdig, Magie ausüben zu können und wir Zauberer seien generell weitaus besser als Muggel und Halbblüter. Die Ironie an der ganzen Sache mit Steven war, dass unsere Mutter selbst halb Veela und halb Muggel war, und auch unser Vater war nur Halbblut. Ich war mir aber auch nicht mehr so sicher wie viel meinem Bruder die Familie überhaupt noch bedeutete. Ich hoffte insgeheim immer noch, dass er wenigstens einen winzigen Funken Gutes in sich trug.

Ich setzte mich ihm gegenüber an den Tisch, vor den geschmückten Weihnachtsbaum, welcher noch immer im Raum stand. Wenig später kam auch Mum und wir frühstückten.

Die meiste Zeit unterhielt nur ich mich mit Mum, Steven antwortete zwischendurch mal gezwungenermaßen auf eine ihrer Fragen, was sie dann mit einem Seufzen zur Kenntnis nahm. Wahrscheinlich war sie froh, dass er überhaupt ein Wort mit ihr redete, wenn auch nicht von selbst. Dad war nicht da, er hatte diese Nacht Bereitschaftsdienst gehabt und würde erst gegen halb zwölf wieder zuhause sein, er hatte sich gestern schon verabschiedet. Mein Dad war beim Ministerium und der Einzige, mit dem mein Bruder freiwillig reden würde. Natürlich sprach er auch mit mir, was allerdings so viel hieß wie „Er machte den Mund auf und heraus kommt nur Mist". Mit unserem Vater sprach er viel über seine Arbeit.

„So, habt ihr eure Sachen schon alle?", fragte Mum nachdem wir fertig waren und den Tisch abgedeckt hatten.

„Ja.", antwortete Steven emotionslos. So war er immer. Er war auch der einzige Slytherin in der Familie.

Ich war in Gryffindor, mein Vater war in Ravenclaw, hätte aber auch hervorragend nach Gryffindor gepasst. Meine Großeltern waren damals nach Beauxbatons und Ilvermorny gegangen.

Ich persönlich hatte allerdings keinen blassen Schimmer, wie ich nach Gryffindor kommen konnte. Ich war immer sehr zurückhaltend und scheu gegenüber anderen Menschen, die ich noch nicht gut kannte und hatte generell vor vielen Dingen Angst...

„Sheera ist noch in meinem Zimmer.", meinte ich und rannte – nachdem Steven die Augen verdrehte – nach oben und holte meine Eule, einen weißen Streifenkauz. Sie war wunderschön und sie hatte so tiefe schwarze Augen, dass sie glänzten und Perlen glichen. ([link]https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3c/Strix-varia-005.jpg[/link] )

Als wir dann alles hatten, fuhren wir mit dem Auto zum Bahnhof „Kings Cross". Dort angekommen, ließ Mum uns am Parkplatz raus, da sie weiter zur Arbeit musste und sowieso nicht zum Gleis konnte.

„Tschüss, ihr beiden!", sagte sie.

„Tschüss Mummy.", sagte ich und gab ihr durchs Fenster einen Kuss auf die Wange.

Steven nickte nur kurz.

„Passt auf euch auf!", rief sie dann, als wir uns schon ein paar Schritte vom Auto entfernt hatten.

„Ja, Mum!", antworteten wir im Chor.

„Ich hab euch lieb!" – „Wir dich auch!"

„Und vertragt euch!" – „Klar!"

Bei diesem „Abschiedsritual" sagte sogar Steven etwas, da er wusste, dass Mum sonst sogar über den ganzen Parkplatz schreien würde, bis er antwortete. Das war ihm mal passiert. In seinem zweiten Schuljahr, auch nach den Weihnachtsferien.

Er allerdings, sprach diese Worte ohne jegliche Emotion aus – außer vielleicht mit einem genervten Unterton – während ich alles auch so meinte... bis auf das Letzte, das war ziemlich sarkastisch gemeint, da es sowieso nicht klappen würde. Er würde mich weiter beleidigen, ich würde ihn weiter ignorieren, ihn allerdings noch wütender machen, indem ich mit seinen Freunden abhing.

Richtig gehört. Ich war mit ein paar Slytherins befreundet. Es war ziemlich komisch, aber als sie wussten, dass ich Stevens Schwester war, wollten sie mich auch fertig machen, aber irgendwann fingen sie wohl seltsamerweise an mich zu mögen, was Steven so gar nicht passte.

Ich ging etwas langsamer und er etwas schneller um Abstand zwischen uns zu bringen, also lief er auch als erster durch die Absperrung zwischen Gleis neun und zehn.

Als ich am Gleis neundreiviertel ankam, sah ich seinen blonden Haarschopf schon nicht mehr, das war mir aber auch ziemlich egal, ich war sogar froh drüber.

Aber was ich stattdessen sah, verschlug mir jedes Mal aufs Neue den Atem.

Die scharlachrote Dampflock, der „Hogwartsexpress" stand dort ruhig und anmutig auf den alten Gleisen des Bahnhofs und erweckte sogar den Eindruck, als würde sie nur darauf warten mit Gepäck beladen zu werden und mit den Abteilen voller Schüler abzureisen.

Daneben, auf dem Gleis tummelten sich die Schüler, welche über Weihnachten ebenfalls nachhause gefahren waren, mit ihren Familien oder Freunden, die Eltern verabschiedeten sich, wobei einige der Mütter Tränen in den Augen hatten – besonders die der Erstklässler – einige der jungen Hexen und Zauberer waren ohne Eltern da oder hatten sich schon verabschiedet und redeten mit Freunden und deren Familien, andere waren gerade dabei ihre schweren Koffer in den Zug zu hieven, wieder andere saßen auch schon im Zug und wanken ihren Eltern und jüngeren Geschwistern zu.

Apropos „Schüler, die versuchten, ihren Koffer in den Zug zu bekommen". Unter diesen Schülern stand ein Mädchen mit dem Rücken zu mir. Sie hatte lockige, braune Haare die ihr bis kurz unter die Schulterblätter gingen und von denen zwei der vorderen Strähnen locker nach hinten gesteckt waren und sie versuchte gerade vergeblich ihren Koffer die zwei Stufen in den Zug reinzutragen. Ich wollte gar nicht wissen wie viel sie mal wieder eingepackt hatte (nur für die Weihnachtsferien, wohlgemerkt), allerdings beschloss ich ihr zu helfen, da das Ganze dann auf die Dauer doch etwas peinlich werden würde, obwohl ich genau wusste, dass sie konnte, wenn sie WOLLTE. Typisch Slytherin.

Ich ging zu ihr, sodass ich hinter ihr stand und sah sie belustigt und mit dem Kopf schüttelnd an.

„Na, Hope, brauchst du Hilfe?"

It is never too lateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt