Kapitel 2

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Hope wirbelte herum und sah mich mit einer Mischung aus Verwirrung und Überraschung in ihren braun-grünen Augen an.

"RONNY! Du färbst deine Haare nicht mehr!", kreischte sie und sprang mir um den Hals.

Ich umarmte sie auch kurz und grinste sie dann an.

"Nein. Wurde mir dann doch zu langweilig. Ich mag meine Haare in weiß.", lächelte ich.

Sie schaute mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. "Und das fällt dir nach drei ein halb Jahren endlich auf? Ich hab dir immer gesagt, dass es voll cool ist, Weiß als natürliche Haarfarbe zu haben, aber NEIN, du hattest ja immer Angst aufzufallen!", tadelte sie mich.

Das stimmte. Als ich in mein erstes Schuljahr nach Hogwarts kam, hatte ich Angst aufzufallen wegen meiner weißen Haare, also hatte ich Mum in den Weihnachtsferien gefragt, ob ich sie braun färben durfte. Sie hatte zwar nicht verstanden, wieso es so schlimm war, etwas aufzufallen, hatte es dann aber erlaubt.

Diese Winterferien hatte ich irgendwie entschieden, dass weiße Haare doch ganz cool waren... Also hatte mein Vater sie mit „Finite Incantatem"  wieder weiß gemacht. Das mit dem Zauberspruch hatte geklappt, weil ich magische Haarfarbe verwendet hatte, damit ich sie nicht nachfärben musste.

Ich verdrehte die Augen, nahm Hopes und meinen Koffer und hob sie, an ihr vorbei, die Stufen hoch in den Zug. Plötzlich kam uns ein Mann entgegen.

"Oh, tut mir leid, ich war gerade beim Schaffner. Ich nehme die Koffer.", sagte er zu uns und nahm mir die Koffer ab um sie zu verstauen, unsere Taschen behielten wir, da waren unsere Umhänge – und natürlich auch wichtiger Mädchenkram – drin.

"Danke", sagte ich leise und lief vor. Ich brauchte mich nicht umzudrehen um zu wissen, dass Hope gerade mit einem eiskalten Blick an dem Mann vorbei ging.

Nach ungefähr fünf Minuten – aber gefühlten fünf Stunden – fanden wir endlich ein leeres Abteil und setzten uns hin.

"So!", sagte Hope dann und zog das Wort sehr lang, während sie tief in ihre Tasche griff und wenig später ein leeres, zusammengefaltetes Stück Pergament rauszog.

Sie hob es vor ihr Gesicht und besah es sich mit einem typischen "Schlangengrinsen", wie wir Gryffindors das fiese Lächeln der Slytherins nannten.

Ich sah mir das Pergament genauer an und runzelte die Stirn.

„Ähm... Hope... du weißt schon, dass das Ding LEER ist, oder?", fragte ich zweifelnd.

Sie verdrehte die Augen und ließ es wieder sinken.

„Natürlich. Aber irgendetwas ist damit. Das Ding schien James sehr wichtig zu sein."

„Das gehört deinem Bruder? Na wenn du Glück hast, kommst du gerade noch mit einer Explosion in deinem Schlafsaal davon.", meinte ich sarkastisch.

Sie verdrehte wieder die Augen. Das konnte sie ziemlich gut.

„Jetzt halt mal die Luft an!" Sie zückte ihren Zauberstab und richtete ihn auf das Papier.

In ihrer Konzentration merkte sie nicht, wie unsere Abteiltür mit einem Ruck aufging und ein wütender James Potter mit seinen Freunden in der Tür stand. Sie waren ständig zu viert unterwegs, nannten sich seit Anfang dieses Schuljahres „Die Rumtreiber" und spielten – zugegeben – die besten Streiche überhaupt.

James Potter und Sirius Black galten in Hogwarts als Mädchenschwarm schlechthin.

Ich fand die zwei jetzt nicht SUPER toll, aber dass sie gut aussahen konnte ich jetzt auch nicht leugnen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 12, 2017 ⏰

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