Vampir+ ✔️

Kapitel 6

“Ist alles in Ordnung?“ fragte Alice, als ich mich neben sie auf die Couch setzte.
“Ja.“ antwortete ich knapp.

“So hört es sich aber nicht an. Ich merke doch, dass dich etwas beschäftigt. Willst du drüber reden?“ fragte sie nun noch besorgter.

Ich seufzte. Man wie ich es hasse sie anzulügen. Im Prinzip bringt es mir eh nichts, sie wird es sowieso irgendwie raus finden. Also gab ich doch auf.
“Ok...“ fing ich an und erklärte ihr alles. Weshalb ich sie wegen der Erschaffungsbindung gefragt hatte und dass ich mich mit Max getroffen habe. Sie nahm mich daraufhin wieder in den Arm. “Ok... Danke, dass du es mir gesagt hast. Ich weiß zwar nicht ob das funktioniert was Max gesagt hat, aber ich helfe dir wo ich kann.“ meinte sie. Ich war ihr so dankbar.

Auf der Arbeit ging es diesmal nicht so zu wie gestern. Es waren nicht so viele Gäste da. Das nutzte ich um ein bisschen mit Peter zu plaudern.
“Wie kommt es eigentlich, dass Tanja hier der einzige Werwolf ist?“ fragte ich als wir Blut in den Kühlschrank sortierten.
“Naja, ihrem Vater gehört das Bistro.“ antwortete er.

“Ok. Ich finde es trotzdem komisch.“

“Glaub mir wenn du ihren Vater kennen lernst, weißt du warum wir Tanja nicht widersprechen.“

“Ja, das glaube ich dir. Aber ich verstehe es trotzdem nicht.“ erwiderte ich.

“Ok, denn ehrlich gesagt - ich auch nicht“ lachte er.

Der Abend verlief weiterhin ruhig. Laura ließ mich dann auch alleine die Gäste bedienen.

Eine Woche später

Die Tage vergingen und ich war jetzt schon seit einer Woche im Bistro arbeiten. Bis jetzt konnte ich mich nicht beschweren. Das einzige was mich störte war, dass mich die Gäste anstarrten, als wäre ich von einem anderen Planeten.
Mit Olivia hat sich auch noch nichts weiter getan. Ich verwandelte mich mindestens einmal pro Tag und das jeden Tag. Bis jetzt hatte sich noch nichts geändert. Aber was hatte ich auch erwartet - dass ich es innerhalb einer Woche hinter mir habe? Alice hatte sich mittlerweile entschieden in Thomas' Clan einzutreten. Sie war dort sehr angesehen und Thomas hatte weiterhin keine Ahnung von mir - gut so. Mum war die letzten Tage öfter zu Besuch gekommen.

Wieder auf der Arbeit waren alle nervös. Ich ging zu Sarah und Laura an die Bar. “Hey, was gibt's denn?“ fragte ich.
“Tanjas Vater kommt heute vorbei. Das Bistro hat heute extra geschlossen deswegen.“ antwortete Laura.

“Ja, keine Ahnung warum.“ ergänzte Sarah.

“Und was will er hier?“ fragte ich.

“Naja, ich glaube ja wegen dir.“ sagte Laura.

“Wegen mir? Was habe ich denn getan?“

“Naja, dir ist doch bestimmt schon aufgefallen, dass dich alle ansehen. Und ich glaube, das tun sie nicht nur weil du ein Hybrid bist. Ich glaube es hängt auch damit zusammen, dass du in keinem Clan bist...“ erwiderte sie.

“Ok...“ antwortete ich.

“Und du kannst dir ja aussuchen in welchen du möchtest. Anders als die Vampire, die nur in Vampirclans dürfen, kannst du in ein Werwolfrudel, einen Vampirclan oder Hybridenrudel -clan wie auch immer ihr das nennt.“ sprach sie weiter.

“Und da gibt es so einen Wirbel drum herum?“ fragte ich und lachte kurz.

“Hey, das ist ein ernstes Thema. Zieh das nicht ins Lächerliche.“ erwiderte Sarah streng.

“Egal für wen du dich entscheidest es wäre ein Gewinn für denjenigen. Also, es gilt die Regel - je mehr Mitglieder und mehr Stadtanteile, desto mehr Macht hat der Clan-/Rudelführer. Verstehst du? “ redete Laura weiter.
Ich wurde sofort still. Die beiden redeten noch über andere Dinge und ich hörte einfach nur zu.
Dann betrat Tanja das Bistro. Sie wurde von einem älteren Herren begleitet - ihr Vater. Er war groß und kräftig - vielleicht Ende fünfzig. Laura, Sarah und ich zuckten zusammen und stellten uns in einer Reihe vor die Theke. Er trat vor uns und stellte sich vor. Dann sah er mich an und deutete mir einen Schritt vor zu treten. Er strahlte Macht aus. Jetzt wusste ich was Peter gemeint hatte. Er fing an auf mich einzureden und erzählte mir die Sachen noch mal ausführlich, die mir Laura vorhin zusammengefasst erklärte.