Der erste Tag

72 2 0
                                    




Der erste Tag an dem ich sie sah, war eigentlich ein ganz normaler Montag.

Ich war nur schwer aus dem Bett gekommen, hatte mir den Zeh gestoßen, gelacht, als ich mich selbst im Spiegel sah, gefrühstückt und bin dann zur Arbeit gegangen.

In die Buchhandlung. Der wohl schönste Ort auf diesem Planeten. So voller Welten und Fantasien. Voller Gerüche, in denen ich am liebsten baden würde.

Ich räumte gerade neue Bücher ein, als ich sie sah.

Sie stand vor dem Regal, ihre Finger glitten über die Buchrücken. Sie hatte einen Mantel an, kombiniert mit einem dicken Schal. Sie trug eine blaue Jeans und sie hatte eine schwarze Wollmütze auf, unter der braun-blonde Haare hervorquollen und ihr bis über die Schultern reichten.

Ich wusste auch nicht, was mit mir war, aber irgendwie konnte ich nicht mehr wegsehen. Es ging einfach nicht. Und ich spürte, wie mein Herz anfing zu rasen.

Sie zog eines der Bücher aus dem Regal heraus, las den Klappentext, grinste vor sich hin.

Ich wollte zu ihr. Ich wollte zu ihr gehen. Mit ihr reden. Wie sich wohl ihre Stimme anhörte? Aber ich war verankert am Boden, nicht fähig irgendetwas zu tun.

Und da drehte sie sich um und ging. Verschwand einfach.

Sobald sie aus meinem Blickfeld war, konnte ich mich wieder bewegen. Was war das? Was passierte mit mir?

Ich wollte sie wieder sehen. Unbedingt.

Es war der erste Tag, der mein Leben völlig auf den Kopf stellte.

BücherliebeWhere stories live. Discover now